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Given that strong asymmetrical dependencies have shaped human societies throughout history, this kind of social relation has also left its traces in many types of texts. Using written and oral narratives in attempts to reconstruct the history of asymmetrical dependency comes along with various methodological challenges, as the 15 articles in this interdisciplinary volume illustrate. They focus on a wide range of different (factual and fictional) text types, including inscriptions from Egyptian tombs, biblical stories, novels from antiquity, the Middle High German Rolandslied, Ottoman court records, captivity narratives, travelogues, the American gift book The Liberty Bell, and oral narratives by Caribbean Hindu women. Most of the texts discussed in this volume have so far received comparatively little attention in slavery and dependency studies. The volume thus also seeks to broaden the archive of texts that are deemed relevant in research on the histories of asymmetrical dependencies, bringing together perspectives from disciplines such as Egyptology, theology, literary studies, history, and anthropology
This volume launches the book series of “Inquire – International Centre for Research on Inquisitions” of the University of Bologna, a research network that engages with the history of religious justice from the 13th to the 20th century. This first publication offers twenty chapters that take stock of the current historiography on medieval and early modern Inquisitions (the Spanish, Portuguese and Roman Inquisitions) and their modern continuations. Through the analysis of specific questions related to religious repression in Europe and the Iberian colonial territories extending from the Middle Ages to today, the contributions here examine the history of the perception of tribunals and the most recent historiographical trends. New research perspectives thus emerge on a subject that continues to intrigue those interested in the practices of justice and censorship, the history of religious dissent and the genesis of intolerance in the Western world and beyond.
In Force of Words, Haraldur Hreinsson examines the social and political significance of the Christian religion as the Roman Church was taking hold in medieval Iceland in the 11th, 12th, and 13th centuries. By way of diverse sources, primarily hagiography and sermons but also material sources, the author shows how Christian religious ideas came into play in the often tumultuous political landscape of the time. The study illuminates how the Church, which was gathering strength across entire Europe, established itself through the dissemination of religious vernacular discourse at the northernmost borders of its dominion.
Politisches Handeln erscheint uns heute als wesentlich durch Entscheidungen bestimmt. Auf das Mittelalter ist diese Vorstellung jedoch nur begrenzt übertragbar, denn anders als in der modernen Gesellschaft war in der mittelalterlichen Gesellschaft die strenge Rangordnung eine wesentliche Rahmenbedingung des Entscheidens. Der Rang markierte die soziale Identität des Einzelnen. Eine Entscheidung des Herrschers war eine konfliktträchtige Angelegenheit, wenn sie an den Rang geknüpfte Ansprüche bedrohte und deshalb als Ehrverletzung empfunden wurde. Wegen solcher potentiell destabilisierender Folgen bestand Herrschaftsausübung oft genug darin, Entscheidungen zu vermeiden und in der Schwebe zu halten. Der vorliegende Band versammelt Beiträge deutscher, polnischer, tschechischer und ungarischer Historiker, die 2023 in Brno/Brünn verschiedene Facetten herrscherlichen Entscheidens thematisierten.
Juristen entwickelten in der Vormoderne eine eigenes Berufswissen, das geheim war und in einem komplizierten Kommunikationsprozess entstand. Entscheidend hierfür war die alltägliche Routine. Die Beiträge dieses Bandes wollen herauszufinden, wie Juristen in Europa Wissen generierten und es in der Praxis umsetzten. Dies geschieht beispielhaft anhand von Diskussionen zur Pest und über Wirtschaftsfragen. Aber auch Institutionen wie der Reichshofrat, der Große Rat von Mechelen und die Tübinger Juristenfakultät werden untersucht. Hinzu kommen Aufsätze über die Möglichkeiten der Wissensgenerierung durch Wunderkammern und über die Verwendung von juristischer Literatur. Eine besondere Rolle spielt der Straßburger Georg Obrechts (1547-1612).
Das Anegenge ist ein frühmittelhochdeutscher geistlicher Text, der unikal in der Wiener Sammelhandschrift 2696 überliefert ist. Thematisch stehen vor allem Fragen nach Gott vor der Schöpfung, dem Zusammenwirken der Trinität im Kontext von Schöpfung, Sündenfall und Erlösung oder der Erlösbarkeit des Menschen nach dem Lapsus im Fokus. Die vorliegende Arbeit unternimmt eine umfassende Revision des in der Forschung häufig als problematisch erachteten Anegenge: Auf der Grundlage einer handschriftennahen Neuedition wird das Anegenge philologisch wie interpretatorisch neu erschlossen.
Die Studie knüpft an Forschungen zur Hagiographisierung in den oberdeutschen Chanson de geste-Bearbeitungen an. Sie erschließt die literarische Traditionsreihe – Rolandslied des Pfaffen Konrad (1170/1185), Strickers Karl der Große (zw. 1215/1220 u. 1233), Zürcher Buch vom heiligen Karl (1475) – unter dem Leitbegriff ‚Herrschersakralität‘ in einem close reading noch einmal neu. Dieser von Max Webers Herrschaftstypologie ausgehende Zugriff erlaubt es, soziale, politische und religiöse Anforderungen von Herrschaft zu analysieren. Es zeigt sich, dass die Bewährung eines Amtscharismas auch über persönliche Heiligung funktioniert, jedoch heilige Lebensführung der Herrschaft auch ...
Das Ruhrgebiet war für die Nationalsozialisten in den Jahren vor 1933 ein schwieriges Terrain. Um den zahlreichen Toten in den Auseinandersetzungen mit den Kommunisten scheinbar Sinn zu verleihen, wurden jene zu Märtyrern gemacht. Sarah Thieme zeigt eindrücklich auf, wie sich die regionale NS-Bewegung im Märtyrerkult als eigenständiger Glaubensanbieter positionierte und die Aktivisten mit Formen "sakralisierter Politik" ansprach. Zugleich belegt die Studie, dass die NS-Bewegung im Ruhrgebiet christlich geprägt blieb. Religion und Moderne: Herausgegeben von Thomas Großbölting, Detlef Pollack, Barbara Stollberg- Rilinger und Ulrich Willems im Auftrag des Centrums für Religion und Moderne
Die Arbeiten Udo Friedrichs haben in den kulturwissenschaftlichen und erzähltheoretischen ‚turns‘ der mediävistischen Forschung in den letzten Jahrzehnten entscheidende Impulse gesetzt. Der Band möchte dies schlaglichtartig an ausgewählten Aufsätzen Friedrichs zeigen. Zusammengestellt sind dabei Arbeiten zu Rhetorik und Topik, zu Differenzen von Natur und Kultur, zum höfischen Erzählen, zur frühneuzeitlichen Wissenskultur bis hin zum literarischen Oeuvre Herta Müllers. Aufgezeigt wird damit nicht nur eine beeindruckende thematische Breite, sondern auch theoretische Grundlegungen, welche die Forschung bis heute nachhaltig geprägt haben. In dieser hier erstmalig erfolgten Zusammenstellung von an unterschiedlichen Orten publizierten Aufsätzen zeigen sich Querverbindungen, Beziehungen und Schnittpunkte zwischen Friedrichs Arbeiten, die philosophisch-anthropologische, narrativ-kulturelle und rhetorisch-topische Theorien für die literarische Analyse fruchtbar machen. Damit eröffnet sich der Germanistischen Mediävistik die Chance, Friedrichs Arbeiten noch einmal neu und in kompakter Form zu rezipieren.
Auf der Grundlage des neuen Kirchenverständnisses des Papsttums entwarfen die Inquisitoren des 13. Jahrhunderts eine Kultur rigider Alternativentscheidungen über religiöse Zugehörigkeit, die Laien keinen Raum zwischen Ketzerei und Orthodoxie mehr ließen. Doch die italienische Bevölkerung reagierte mit Widerstand und teils mit offener Kritik auf mehreren Ebenen: Einerseits protestierte sie gegen die Kriminalisierung ihrer Entscheidungen für verschiedene religiöse Optionen. Andererseits wehrten sich auch die Kommunen. Da die Inquisition so eine Praxis des Entscheidens schuf, die bereits etablierte Strukturen massiv unter Druck setzte, wurden Diskursivierungen der Einbettung von Recht und Religion erzwungen und so weiterwirkende Dynamiken eingeleitet.