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Wer sich auf die Suche nach der Darstellung medizinischen Denkens und Handelns in der Literatur des 17. Jahrhunderts begibt, wird im breit gefächerten Werk Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausens vielfach fündig werden. Diese Studie bietet eine ausführliche Kommentierung, medizingeschichtliche Kontextualisierung und literar- wie auch wissenschaftshistorische Interpretationen jener Passagen des Werks, die sich mit der Heilkunde, mit Heilern und mit Krankheiten befassen. Dabei wird zum einen die Fragestellung nach den Quellen(gattungen) erörtert, die dem polyhistorisch arbeitenden Autor einen Zugang zum heilkundlichen Wissen eröffnet haben könnten, und untersucht, ob beziehungsweise mit welchen Modifizierungen er medizinisches Wissen seiner Zeit in seine literarische Produktion einbrachte. Zum anderen analysiert die Autorin innerhalb einzelner Textabschnitte direkt und indirekt vorgenommene Bewertungen bestimmter Behandlungsverfahren, Heilergestalten und medizinischer Konzepte sowie die Reichweite und die Funktionen dieser 'Medizinkritik'.
Im Mittelpunkt dieses Bandes stehen die Zusammenhänge zwischen dem Selbstverständnis schreibender Frauen und den religiösen und kulturellen Veränderungsprozessen vom 15. bis ins 17. Jahrhundert. Das Augenmerk liegt insbesondere auf den unterschiedlichen Wegen, die Frauen in dieser Zeit beschritten haben, um sich schriftlich zu äußern, ihre Texte zu verbreiten und am Austausch intellektueller Zirkel teilzunehmen. Einerseits geht es also um die Kommunikationsräume, in denen Verfasserinnen sich in Spätmittelalter und Früher Neuzeit bewegt haben, und andererseits um die Kommunikationsformen, die sie hierfür gewählt haben. Zusammen genommen sind die Kommunikationsräume und -formen der...
Unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1861.
Wissen über Gott und Engel, über Winde und Meteore, über Grammatik und Rhetorik, Informationen darüber, wie man eine Harfe baut, die einen zum Einschlafen bringt, aber auch darüber, wie man böse Geister bändigt, finden sich in den über hundert Publikationen, die unter dem Namen Johann Jacob Wecker (1528-1586/88) in vier Sprachen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts erschienen sind. Um dieses vielfältige Wissen zu versammeln, wurde kompiliert – es wurde aus Bestehendem Neues hergestellt. Für die Praktik der Kompilation war ein Netzwerk von Menschen, aber auch von Dingen unabdingbar; ohne deren Zusammenspiel wäre eine so vielfältige und vielfache Buchproduktion nicht möglich gewesen. Um derart viele Bücher publizieren zu können, war nicht nur das Kompilieren bedeutsam, sondern auch das Übersetzen und Auskoppeln von Teilen zwecks Herstellung neuer Bücher. Das Machen von Büchern aus Büchern bildete die Grundlage des Erfolgs dieser Publikationen, die in der Forschung bislang kaum Beachtung fanden.