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Bereits lange vor der international erfolgreichen Verfilmung von Marguerite Duras' Roman »Der Liebhaber« Anfang der 90er Jahre existierte Indochina als (post-)koloniale Filmkultur. Diese Studie stellt erstmalig das durch Indochina inspirierte Filmschaffen von 1895 bis 1975 vor, in dem eine Reihe französischer Cineasten ihre Reise-, Kriegs- und Kindheitserfahrungen in der Kolonie verarbeiten. Beate Weghofer untersucht die aus diesen Verortungserfahrungen resultierenden Formen der Kinematographie und verbindet die Geschichte der kolonialen Vergangenheit Frankreichs mit der Geschichte des frühen Films, der Genres und der kinematographischen Strömungen.
Der »Tatort« begleitet und dokumentiert durch die Thematisierung gesellschaftlicher Veränderungsprozesse die Geschichte der Bundesrepublik seit über 40 Jahren. Tina Welke zeigt, wie die 45 MDR-»Tatorte«, die zwischen 1992 und 2007 ausgestrahlt wurden, in ihren Darstellungen den Wandel im Osten Deutschlands infolge der deutschen Vereinigung aufgreifen. Die Kriminalfilme sind durch Muster seriellen Erzählens miteinander verknüpft und konstituieren eine in sich geschlossene Erzählung. Die Analyse dieses in seiner Dauer und Reichweite einmaligen medialen Textes offenbart Kontinuitäten und Brüche sowohl im Transformationsprozess als auch bei der Identitätsinszenierung.
Die südostasiatische Flüchtlingskrise schockierte in den 1970er und 1980er Jahren die Weltbevölkerung und führte zu riesigen Aufnahmeprogrammen. Von den europäischen Staaten nahm Frankreich in dieser Zeit die meisten Flüchtlinge auf. Für diese Initiative waren die Verflechtungen von humanitären Aktivisten und Aktivistinnen, dem französischen Nationalstaat sowie innenpolitische Auseinandersetzungen zwischen Konservativen und Linken von zentraler Bedeutung. Laura Wollenweber stellt das historische Zusammenwirken dieser Aspekte heraus und legt zugleich dar, welche herausragende Stellung humanitäre Empathie und globale Menschenrechtsdiskurse sowie rassistische Denkmuster aus der Kolonialzeit für den Aufnahmeprozess besaßen. Darüber hinaus wird deutlich, wie die Aufnahme der Flüchtlinge aus dem ehemaligen Indochina die heutige französische Wahrnehmung von Flucht und Migration prägte.
Early Cinema in Asia explores how cinema became a popular medium in the world's largest and most diverse continent. Beginning with the end of Asia's colonial period in the 19th century, contributors to this volume document the struggle by pioneering figures to introduce the medium of film to the vast continent, overcoming geographic, technological, and cultural difficulties. As an early form of globalization, film's arrival and phenomenal growth throughout various Asian countries penetrated not only colonial territories but also captivated collective states of imagination. With the coming of the 20th century, the medium that began as mere entertainment became a means for communicating many of the cultural identities of the region's ethnic nationalities, as they turned their favorite pastime into an expression of their cherished national cultures. Covering diverse locations, including China, India, Japan, Philippines, Malaysia, Thailand, Iran, and the countries of the Pacific Islands, contributors to this volume reveal the story of early cinema in Asia, helping us to understand the first seeds of a medium that has since grown deep roots in the region.
Mehr als in anderen Ländern sind Kultur und Bildung konstitutive Bestandteile der französischen Nation und nehmen einen hohen Stellenwert für Politik und Gesellschaft ein. Traditionell weist die französische Elite ihrer Kultur zudem eine universelle, über Frankreich hinausreichende Bedeutung zu. In den letzten Jahren wurden diese Grundüberzeugungen jedoch sowohl international als auch im heimischen Kontext in Frage gestellt. An diese Debatte knüpft das Frankreich Jahrbuch 2011 an. In der französischen Binnensicht geht es um das kulturell geprägte Selbstverständnis der Republik und der Nation, während in der Außensicht die Transformationen der Kulturaußenpolitik beleuchtet werden.
»Festung Europa« – Wanderarbeit – Road Movie: Eine Reihe von Spielfilmen, Dokumentarfilmen und künstlerischen Videos hat sich in jüngerer Zeit mit dem Thema Migration beschäftigt. Der Band greift diesen Zusammenhang von Medialität, Migration und Geschlecht auf: Im Zentrum der interdisziplinären Analysen stehen filmische Auseinandersetzungen mit Weltanschauungen, Religionen sowie Feindbildern, Stereotypisierungen und gesellschaftlichen Marginalisierungen. Darüber hinaus werden Prozesse des Aushandelns kultureller und sozialer Grenzen sowie die Schaffung von Subkulturen und Hybridisierung analysiert. Ein materialreiches Werk zu den medialen Formen der Inszenierung von Identitätszuschreibungen und -dekonstruktionen.
Der Gangster, prominente Reflexionsfigur der amerikanischen Populärkultur des 20. Jahrhunderts, steckt nicht erst seit »The Sopranos« in der Krise. In dieser erfolgreichen HBO-Fernsehserie geht die hypervirile Männerfigur in die Therapie und erfährt dadurch, so jedenfalls die Sopranos Studies, eine weiblich konnotierte Umschrift. Asokan Nirmalarajah argumentiert jedoch, dass diese Serienprämisse einen Blick auf die bereits grundlegend »melodramatischen« Sinnstrukturen des Gangsterfilms erschließt. Er (re-)perspektiviert den Gangster als eine kulturhistorisch wichtige Opfer- und Krisenfigur mittels einer Lektüre der TV-Serie und des Filmgenres als »Male«, »Family« und »Immigrant Melodrama«.
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Die Medientechniken des 19. Jahrhunderts, zu denen die Rotationsdruckmaschine, die Kamera und der Kinematograf gehören, stiften die Grundlage für eine serielle Massenkultur. Anhand der Werke etwa von Frédéric Soulié und Émile Zola, Blaise Cendrars, André Breton und Germaine Krull, Louis Feuillade und Dziga Vertov analysiert der Band serielle Erzählformen der Moderne, die vom Feuilletonroman über Stummfilmserien bis hin zu avantgardistischen Experimenten reichen. Der Fokus liegt dabei auf der Beziehung von Roman und Presse, audiovisueller Populärkultur und Avantgardepraktiken und deren Verbreitung von Frankreich aus in ganz Europa und in Lateinamerika.