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\"Nicht die glänzenden Farben eines Romanes und nicht die schönsten Gedichte unserer neueren oder selbst der klassischen Zeit des vorigen Jahrhunderts haben es vermocht, uns so sehr mit dem Fühlen, Leben und Denken des Volkes vertraut zu machen, wie es seit der Mitte dieses Jahrhunderts Klaus Groth, Fritz Reuter und viele andere unserer Dialekt-Dichter getan haben\" - so begründet Carl Regenhardt seine wichtige Aufgabe die wertvollsten Werke der niederdeutschen Dichter zu sammeln und für die Öffentlichkeit zugängig zu machen. Es ist dem Herausgeber eindeutig gelungen.
Robert Davidsohn (1853–1937) ist bis heute aufgrund seiner monumentalen Geschichte des mittelalterlichen Florenz in Fachkreisen ein Begriff. Kaum etwas weiß man von seinem ungewöhnlichen Werdegang. Aus einer assimilierten jüdischen Danziger Kaufmannsfamilie stammend, war er als junger Mann als Journalist und Zeitungsunternehmer in Berlin erfolgreich. Nach einem späten Geschichtsstudium wählte er die Lebensform eines Privatgelehrten in Florenz, wo er Aufnahme in die Kreise der gebildeten wohlhabenden städtischen Eliten fand und internationale Anerkennung als Historiker gewann. Die vor wenigen Jahren entdeckte Autobiographie Davidsohns, die hier als kommentierte Erstedition vorgelegt wird, ist ein einmaliges Zeugnis eines deutsch-jüdischen Grenzgängers zwischen Deutschland und Italien, zwischen Journalismus und Geschichtswissenschaft, zwischen zünftiger und freier historischer Forschung, in einem weiten Bogen von den 1850er Jahren bis in die Zeit von Faschismus und Nationalsozialismus.
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