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Authors and the World traces how four core 'modes of authorship' have developed and inflect one another in modern Germany through a series of twenty different case studies, including the work of Thomas Mann, Günter Grass, Anna Seghers, Walter Höllerer, Felicitas Hoppe and Katja Petrowskaja, and original interview material with contemporary writers Ulrike Draesner, Olga Martynova and Ulrike Almut Sandig. 'Modes of authorship' are attitudes taken towards being an author that can be seen both in what an individual author does and in how a particular literary tradition or trend is perceived and mediated by others both within and beyond Pierre Bourdieu's literary field. Consequently, they delib...
Seit der Jahrtausendwende sind immer mehr AutorInnen russischstämmiger Herkunft an die Öffentlichkeit getreten und haben sich erfolgreich auf dem deutschen Buchmarkt etabliert. Die vorliegende Studie beleuchtet dieses virulente Literaturphänomen umfassend und trägt damit dem wachsenden Forschungsinteresse der letzten Jahre Rechnung. Neben migrationspolitischen Ursachen erläutert sie rezeptionsgeschichtliche Hintergründe und bettet das Textkorpus in einen weiten kultur- und literaturwissenschaftlichen Kontext ein. Die Erzähltextanalysen fokussieren russisch-deutsche Kulturtransfers, ohne diese auf eine einheitliche Poetik zu reduzieren. Vielmehr stellen sie beispielhaft die große Bandbreite narrativer Gestaltungsmöglichkeiten vor und deuten sie als symptomatischen Ausdruck einer deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, die sich seit dem Fall des Eisernen Vorhangs zunehmend ausdifferenziert und europäische Geschichtsnarrative um alternative Entwürfe erweitert. Ausgezeichnet 2018 mit dem Georg R. Schroubek Publikationspreis des Sonderfonds Östliches Europa der LMU München
Im November 2019 erscheint in Kooperation mit dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk die erste Sonderausgabe der Zeitschrift Jalta zum Thema jüdische Literaturen der Gegenwart. Das Heft erkundet, auf welche Weise sich jüdische Autor*innen in die Gegenwart einschreiben, an welche Vorbilder und Prätexte sie anknüpfen und wie sie sich zu den Traditionen jüdischer Literaturen ins Verhältnis setzen. Wodurch zeichnen sich jüdische Literaturen der Gegenwart aus? Auf welche Weise verbindet das Adjektiv jüdisch etwa literarische und programmatische Aspekte? Was also ist das spezifisch 'Jüdische' an 'jüdischer Literatur'?
»Der open mike hat das Zeug dazu, bereits heute die großen Literatinnen und Literaten von morgen herauszufiltern.« (Tagesspiegel) »Konvention sprengen ohne Druck« (Deutschlandfunk Kultur)
Eine bezaubernde Liebesgeschichte und der Versuch, der Kriegsgegenwart zu entkommen – den Kulturbehörden Stalins muss sie als maximale Provokation erschienen sein Ein sowjetischer Spitalzug auf dem Weg von einer Front zu anderen. Darin ein Petersburger Intellektueller, gebildet und sensibel: Gepeinigt von Herzanfällen und Todesangst, liest er Goethes »Werther« – und hat gar nichts gemein mit dem Ideal des kraftvollen, proletarischen Kriegshelden. In die Lektüre drängt sich die Geschäftigkeit der Militärärzte, Apotheker, Krankenschwestern um ihn herum. Bei einem längeren Aufenthalt trifft er auf ein Mädchen, Vera Muschnikowa, das anders ist als alle anderen: ruhelos und romantisch, grazil und ungestüm, frech und mutig, jederzeit zur Liebe bereit. Der Feingeist erliegt ihrem vulgären Zauber, erkennt in ihr seine ›sowjetische Manon‹ und versucht, der Kriegsgegenwart in seine Träume vom 18. Jahrhundert zu entfliehen – und dabei seine Geliebte nach ebenjenen Vorstellungen zu formen. Doch er erahnt dabei auch den dunklen Weg, den ihre Liebe nehmen wird ...
Dieses Buch thematisiert die ethische Dimension des autobiographischen Erzählens. Es legt dar, wie es für einen Menschen angesichts zahlreicher Leidenserfahrungen möglich ist, das Unbedingte im Bedingten des Lebens mittels der Erzählung von und über sich zu erweitern. Sein Gegenüber erhält dadurch die Möglichkeit, über den Anderen auch sich selber besser zu erkennen und so seine eigene Autonomie zu fördern. An Textbeispielen von Christine Lavant und Thomas Bernhard wird aufgezeigt, wie die Verflechtung zwischen Erzähler, Erzähltem und Rezipierenden beschaffen ist und weshalb es notwendig ist, dieses Geflecht ethisch zu reflektieren. Das Buch richtet sich an philosophisch und literaturwissenschaftlich interessierte Personen sowie an alle, die sich mit therapeutischen Fragestellungen auseinandersetzen. Es zu lesen erhellt und erfreut.
»Tatarinowa«, 1931 verfasst, konnte zu Lebzeiten Anna Radlowas nicht veröffentlicht werden. Die Erzählung behandelt die russische Geschichte, brandmarkt aber den »Zarismus« nicht, sie spricht von Sektierern, Glaubenshysterikern, Selbstverstümmlern, ohne jedoch antireligiös zu sein. Es entsteht ein geschichtstreues Bild, in das auch weithin unbekannte Details eingewoben sind. Anna Radlowa arbeitete dafür in Archiven; sie benutzte Briefe und Erinnerungen aus jener Zeit. Wir verfolgen die Geschichte einer Kastratensekte, der »geistigen Skopzen«, die sich in den höchsten Gesellschaftskreisen der Hauptstadt Petersburg etablierte. Wir sehen lebendige, leidende, sündigende Menschen und...