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Höhlen trennen nicht. Sie verbinden unterschiedliche Räume, verknüpfen Wissen und bringen Menschen zusammen. – So auch die Gassel-Tropfsteinhöhle bei Ebensee, die seit 100 Jahren Forscher und Schauhöhlenbesucher an den Traunsee lockt. Der vorliegende Band, an dem 31 Autoren mit gewirkt haben, bietet einen umfassenden Einblick in die Natur- und Kulturgeschichte des Salzkammerguts und eine der tropfsteinreichsten Höhlen Österreichs.
Der Abstieg in die Höhlenwelt verbindet. Forscher schlugen als reisende Spezialisten Brücken, überwanden Grenzen, zirkulierten zwischen unterschiedlichen Räumen, sozialen Gruppen, wissenschaftlichen Disziplinen und verknüpften lokale, regionale und globale Kulturen. Die zwischen staatlichen Forschungseinrichtungen, gelehrten Kreisen, naturkundlichen Vereinen und literarisch-ästhetischen Zirkeln vermittelnden Mediatoren leisteten damit einen wichtigen Beitrag zur Verdichtung von Wissen. Anhand einer bio-bibliografischen Sammlung von 300 Lebensentwürfen von Forschern, Gelehrten, Künstlern und Abenteurern, die sich in Österreich und der Habsburgermonarchie mit dem Höhlenphänomen beschäftigten, zeichnet das Buch die Rolle dieser Zwischenhändler des Wissens im Feld des Subterranen nach.
Höhlen locken seit Jahrhunderten Forscher, Gelehrte, Künstler, Abenteurer und Einheimische in die Tiefe hinab. Am Schnittpunkt zahlreicher wissenschaftlicher und kultureller Diskurse sind sie nicht an den Rändern, sondern als Kern einer umfassenden Beschäftigung mit dem Unterirdischen im Zentrum der menschlichen Kultur zu verorten. Das Buch zeichnet in einem einzigartigen Bogen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert die Geschichte der menschlichen Auseinandersetzung mit dem Höhlenphänomen nach.