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»Wenn man sich erst mal mit der Ameisigkeit des Daseins abgefunden hat, steht das Tor zur Freiheit offen.« Die Welt quillt förmlich über von affektierten Dauerlächlern, Feel-good-Propheten und Inszenierungen des vermeintlich perfekten Lebens. Wer nicht glücklich ist, ist selbst schuld – schließlich könnte man ja einfach sein Mindset ändern. Doch das ist eine gefährliche Haltung: Sie blendet aus, dass Menschen einen Gutteil ihres Lebens nicht selbst beeinflussen können. »Good vibes only« ist eben nicht der Weisheit letzter Schluss. Doch wie bleibt man hoffnungsfroh, trotz aller Krisen im Leben? Ohne platten Optimismus und toxische Positivität? Judith Werner und Franz Himpsl haben sich auf die Suche gemacht nach einem Grund zur Hoffnung, der auch nüchterne Skeptiker überzeugt. Und sie sind fündig geworden.
Franz Himpsl bietet einen philosophischen Beitrag zur Frage: Wie frei soll die Wissenschaft sein? Anhand der beiden Metaphern „Spiel“ und „Maschine“ entwirft er das Ideal einer gesellschaftlich relevanten Wissenschaft, die zugleich in ihrer Eigengesetzlichkeit ernstgenommen wird. Dabei werden klassische Wissenschaftsfreiheits-Argumente mit der hochschulpolitischen Praxis ins Gespräch gebracht. Denn während sich viele Wissenschaftler durch die Ökonomisierung des Wissenschaftssystems und äußere Legitimationszwänge in ihrer Freiheit eingeschränkt sehen, lässt sich andererseits schwer begründen, weshalb öffentlich finanzierte Forschung reiner Selbstzweck sein sollte. Der Autor vermittelt zwischen diesen Polen.
Der Tagungsband „Forschung zwischen Freiheit und Verantwortung“ richtet seinen Fokus auf die historische Dimension der Wissenschaftsethik. Das Streben nach Erkenntnis ist ein Grundelement der conditio humana – der menschlichen Natur. Doch Wissenschaft – die Erkundung neuen Wissens und die Erforschung von Zusammenhängen – ist nicht voraussetzungslos. Sie gelingt vielmehr nur in Selbstbestimmung, und Selbstbestimmung bedeutet immer auch Eigenverantwortung. Der vorliegende Band beschäftigt sich mit ebendieser Dichotomie. Er weist anhand verschiedener historischer und rezenter Beispiele nach, dass „Wissenschaft“ nur dort gedeiht, wo es gelingt, Regeln für gute wissenschaftliche Praxis durchzusetzen und eine „Ethik der (Selbst-)Verantwortung“ zu etablieren. Zudem problematisiert er etwaige externe Kontrollmechanismen.
Judith Werner untersucht, wie sich Antisemitismus in einem Kernbereich von Heideggers Denken manifestiert: seinem Dichtungs- und Literaturverständnis. Ihre Analyse der 2014/15 erschienenen Schwarzen Hefte, die ein regelrechtes Erdbeben in der Heidegger-Forschung und in den Feuilletons der deutschen und internationalen Presselandschaft auslösten, kontextualisiert die Ursprünge und Ausprägungen antisemitischer Ideologie in Heideggers Denken literatur- und philosophiegeschichtlich. Die kritische Studie nimmt die Forschungsgemeinde in die Pflicht, sich einer ehrlichen Debatte zu stellen, die Heideggers Antisemitismus weder leugnet noch philosophisch verklärt.
Edition KulturLand ist ein freies, unabhängiges Kulturmagazin für das Münchner Umland. Es wurde 1989 gegründet und erscheint Mitte Februar, Mitte Juni und Mitte Oktober. Erhältlich ist es im guten Buch- und Zeitschriftenhandel oder als Abonnement. Edition KulturLand informiert im Voraus über wichtige kulturelle Veranstaltungen, einerseits im KulturKalender, andererseits in Porträts und Reportagen.
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Ein ermutigendes Buch voller Anregungen, sich selbst und andere in neuem Licht zu sehen Für uns alle ist die Versuchung groß, Misstrauen gegenüber anderen zu entwickeln und die Welt als kalten Ort zu sehen. Das gilt leider besonders, wenn wir ohnehin psychisch angeschlagen sind oder in einer Krise stecken und uns eigentlich nach Nähe und Vertrauen sehnen – doch das hat Folgen. Menschen übernehmen Vorurteile, sehen sie durch Einzelfälle bestätigt und übertragen sie auf ganze Gruppen. Auf gesellschaftlicher Ebene werden die Gräben dadurch immer tiefer, auf individueller Ebene lösen wir gerade durch diese Erwartung oft erst irritierte Reaktionen beim Gegenüber aus. Der Psychotherap...
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