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Loretta Würtenberger und Hubertus Graf Zedtwitz erzählen von der Liebe in vielen Gewändern: von der zu ihren Pferden, zu der Natur um sie herum und auf einer freundschaftlichen Ebene auch zueinander. Begleitet von Hubertus, dem Trainer und Freund, sucht Loretta den Einklang mit ihrem Herzenspferd – der dunkelbraunen Hannoveraner Stute Grace. Während der vielen Stunden auf dem Reitplatz stellt sie bald fest, dass es bei der Reiterei nicht um Befehl und Gehorsam geht, sondern um Freundschaft und Beziehung. Reiterliche Begriffe wie ›Anlehnung‹, ›Hilfen‹, ›Losgelassenheit‹ oder ›Durchlässigkeit‹ werden im Austausch mit Hubertus zur Metapher des menschlichen Miteinanders. G...
Von Juli bis September 1920 begleitete der fünfundzwanzigjährige Isaak Babel die legendäre 1. Kavalleriedivision der Roten Armee als Korrespondent an die Südwestfront des Russisch-Polnischen Krieges. Babel begab sich freiwillig auf den Kriegerpfad, nachdem sein Mentor Maxim Gorki ihm geraten hatte, »unter die Leute zu gehen«, um mehr Lebenserfahrung zu sammeln. Selbst ein Anhänger der Revolution, ritt er mit den Kosaken nach Galizien und lieferte für die Zeitung Roter Kavallerist Propagandaberichte über die Kriegserfolge. Gleichzeitig führte er ein Tagebuch, in dem er sein zunehmendes Entsetzen über das wahre Gesicht des Krieges festhielt. In intimen Momentaufnahmen zeigt Babel sc...
Hat Gott Humor? Ist der Tod ein Skandal? Warum nerven Schauspieler, und warum gibt es eigentlich das Regietheater? Über solche mehr oder weniger existenziellen Fragen unterhalten sich Daniel Kehlmann und Sebastian Kleinschmidt im Februar 2008 in Berlin. Mit ihnen treffen nicht nur zwei Generationen, sondern auch zwei studierte Philosophen aufeinander. Im Rahmen von Literatur, Philosophie und Biografie tauschen sie Erfahrungen, Ansichten und Anekdoten aus. Es geht um Goethe, Schiller, Kraus und Tols- toi, um Götter und Genies, Fiktion und Geschichte, Kindheit und Eltern, um den Beruf des Autors und immer wieder um Die Vermessung der Welt. Wir erfahren etwa, dass der größte Logiker seit Aristoteles, Kurt Gödel, Angst vor Gespenstern hatte, warum Erfolg für den Charakter gut ist, nicht aber für die Intelligenz, und wieso es sich als Romanautor lohnt, hin und wieder die Perspektive von Tieren einzunehmen – das begrüßt auch Kehlmanns inzwischen verstorbener Hund Nuschki, der unter dem Tisch immer mit dabei war: eine charakterstarke Promenadenmischung, deren Intelligenz und Treue den Anstoß gaben zu dieser großen Plauderstunde der Literatur.
Den jungen Mailänder Grafen Aleardo verschlägt es bei seiner Suche nach zum Verkauf stehenden Ländereien auf eine einsame Insel vor der Küste Portugals, die nicht einmal auf den Landkarten zu finden ist. Eine Insel des Bösen, wie sein Matrose glaubt. Tatsächlich tragen sich auf Ocaña seltsame Dinge zu: Drei verarmte Brüder eines portugiesischen Aristokratengeschlechts halten in einem heruntergekommenen Herrenhaus ein mysteriöses Wesen als Dienstmädchen, das Mensch und Echse, geschundene Kreatur und verwunschene Prinzessin zugleich ist – Iguana. Der Graf gerät in den Bann des schönen Geschöpfs, das unter den Menschen ein elendes Dasein fristet. Bei seinem leidenschaftlichen Ver...
Die vorliegende Biographie beschreibt das Leben des Reichsfürsten Karl August von Bretzenheim, des illegitimen Sohns des pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor aus seiner Verbindung mit der Balletteuse Josepha Seiffert (Gräfin Heydeck). Wenige Jahre nach seiner Fürstung wurde der mit Geld, Titeln und Ländereien überhäufte "Märchenprinz" ein Opfer der Französischen Revolution, als sein linksrheinisches Fürstentum endgültig an Frankreich fiel. Schon 1793 hatte er seine Geburtsstadt Mannheim verlassen und sich in München niedergelassen, wo er zum Beraterkreis seines Vaters gehörte. Nach dem Tod des Kurfürsten konnte er sich nicht länger in Bayern halten und floh nach Wien. Der Reichsdeputationshauptschluß entschädigte ihn für seine Verluste mit dem Fürstentum Lindau, das er aber gegen ungarische Besitzungen eintauschte. Aus dem deutschen Reichsfürsten wurde so der ungarische Magnat. Schon in der nächsten Generation starben die Bretzenheims im Mannesstamm aus. Das Dorf Bretzenheim an der Nahe und das üppige Palais in Mannheim halten die Erinnerung an den einstigen Herrscher von Gottes Gnaden wach.