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Opera Village Africa, a participatory art experiment by the late German multimedia artist Christoph Schlingensief, serves as a testing ground for a critical interrogation of Richard Wagner’s notion of the Gesamtkunstwerk. Sarah Hegenbart traces the path from Wagner’s introduction of the Gesamtkunstwerk in Bayreuth to Schlingensief’s attempt to charge the idea of the total artwork with new meaning by transposing it to the West African country Burkina Faso. Schlingensief developed Opera Village in collaboration with the world-renowned architect Francis Kéré. This final project of Schlingensief is inspired by and illuminates the diverse themes that informed his artistic practice, includ...
Olga Neuwirth gehört seit rund drei Jahrzehnten zu den innovativsten und international renommiertesten Künstler:innen der Neuen Musik-Szene. Aus ihren mehrdimensionalen Klang- und Bildräumen treten hybride Klänge und unauflösbare Paradoxa hervor. In ihren Kompositionen entfaltet sie eine die Sinne verunsichernde und herausfordernde Ästhetik der Schwebe und des Dazwischen. Erstmals widmet sich nun eine umfassende Einzelstudie dem Schaffen der österreichischen Komponistin. Ausgehend vom Musiktheater „Lost Highway“, das auf dem gleichnamigen Film von David Lynch und einem Libretto von Elfriede Jelinek basiert, werden Neuwirths konzeptionelle und kompositorische Verfahrensweisen analysiert. Vor dem Hintergrund einer quellenkritischen Auseinandersetzung mit Archivmaterial aus dem Entstehungsprozess und im Hinblick auf kultur-, medien- und filmwissenschaftliche Theorien wird eine Dramaturgie des „Suspense“ beschrieben.
Im Sprechtheater erleben dokumentarische Arbeiten in den letzten Jahren einen erneuten Boom und werden mit großer Selbstverständlichkeit erforscht und gewürdigt. Dokumentarisches Musiktheater, das seit Jahrzehnten stetig entsteht, scheint dagegen nicht einmal zu existierten. In diesem Band spürt der Musiktheaterwissenschaftler und Dramaturg Kornelius Paede dieser Musiktheaterpraxis nach und beschreibt die kompositorischen und theatralen Strategien, mit denen sich Musiktheater - auch in Differenz zum dokumentarischen Sprechtheater - dokumentarisches Material zu eigen macht, es beglaubigt und infrage stellt. Anhand dreier Beispiele aus dem amerikanischen Raum - Steve Reichs Three Tales, John Adams Doctor Atomic und Ted Hearnes The Source - werden unterschiedliche Ansätze von großer Geschichtsoper bis zum immersiven Videooratorium beschrieben.
Wie sieht eine gerechte Kulturpolitik im 21. Jahrhundert aus? Wie kann die kulturelle Infrastruktur zukunftsfähig gehalten und generationen- und gendergerecht erweitert werden? Oder anders: Wie können staatliche und nicht-staatliche Akteur*innen eine Cultural Governance entlang sich verändernder Bedürfnisse entwickeln? Diese Fragen diskutieren die Beiträger*innen des Bandes und entwerfen Handlungsweisen und Transformationsmöglichkeiten für ein neues Kulturverständnis. Mit konkreten Ansätzen und Praxisbeispielen zeigen sie neue Leitbilder der Kulturpraxis bzw. Kulturpolitik auf, laden zum Nachahmen ein und machen Mut, eigene Konzepte zu entwickeln.
Die frühe französische Oper, die Tragédie en musique Jean-Baptiste Lullys, verfolgt wie kaum eine andere europäische Musiktheatergattung das Ziel, die verschiedenen Künste in einem Werk zu vereinen. Die Studie möchte die Tragédie en musique in ihrem Wesen als Synthese der Künste fassbar machen und beleuchtet dabei die Gattung aus verschiedenen Perspektiven. In einem ersten Schritt wird die geistesgeschichtliche Grundlage nachgezeichnet, welche die ästhetischen, philosophischen und politischen Prinzipien lieferte für die Konzeption einer Gattung, die als „réunion des beaux-arts“ geschaffen und rezipiert wurde. Im zweiten Teil der Studie wird am Beispiel ‚Bellérophon‘ (1679) ein modernes Analyseinstrument etabliert, welches das Zusammenwirken verschiedener ästhetischer Ausdruckformen in der Aufführung des Werkes erfasst und die Strategien der ‚Synästhese‘ in der Gattung offenlegt. Die Studie widmet sich damit in einer interdisziplinären Herangehensweise einem Phänomen, das für die frühe französische Oper seit ihrer Entstehung bis in die Gegenwart immer wieder erkannt und benannt wurde, dessen umfassende Erforschung jedoch bislang ausstand.
Sebastian Hannaks Raumbühne HETEROTOPIA an der Oper Halle ist eine der aufsehenerregendsten Bühneninstallationen der letzten Jahre. In über zehn verschiedenen Stückformaten aus Oper, Schauspiel, Tanz, Performance und Konzert ist der Raum aus jeweils ganz unterschiedlichen Perspektiven zu erleben. In der komplett begehbaren Musiktheaterstadt verschwimmen die Grenzen zwischen Publikum, Orchester und Darstellern zugunsten eines immersiven Raumerlebnisses und emphatischen Totaltheaters. Hannaks 2017 mit dem deutschen Theaterpreis "Der Faust" ausgezeichnete Raumbühne stellt die Zuschauer ins Zentrum einer für die Oper ungewöhnlichen Raum-Klang- Anordnung und eröffnete damit eine Reihe vielbeachteter Experimente des neuen künstlerischen Leitungsteams Florian Lutz, Veit Güssow und Michael von zur Mühlen an der Oper Halle. Das Buch dokumentiert die Raumbühne HETEROTOPIA mit zahlreichen Bild- und Wortbeiträgen und beschreibt einen aktuellen künstlerischen Versuch, die Gattung Oper in ihrer sozialen und politischen Dimension neu zu entdecken.
Musiktheater offen denken, Festgeschriebenes wieder loslösen - so lassen sich zwei Grundsätze von Anno Mungens Forschung und der Ausrichtung seines Forschungsinstituts für Musiktheater an der Universität Bayreuth zusammenfassen. Der offene Musiktheaterbegriff spiegelt sich auch in der Weite der Beitragsthemen wider, welche in der Festschrift anlässlich seines 60. Geburtstags zusammenkommen. Von zentralen Fragen der Opernforschung in historischer und gegenwärtiger Perspektive über interdisziplinäre Beiträge aus der Medien-, Film- und Literaturwissenschaft bis hin zu neuen Ansätzen in der Performanz-, Popularmusik- und künstlerischen Forschung schafft der Band ein weites Panorama, das den Musiktheaterbegriff ins Offene führt.
In this book, Katina Lillios provides an up-to-date synthesis of the rich histories of the peoples who lived on the Iberian Peninsula between 1,400,000 (the Paleolithic) and 3,500 years ago (the Bronze Age) as revealed in their art, burials, tools, and monuments. She highlights the exciting new discoveries on the Peninsula, including the evidence for some of the earliest hominins in Europe, Neanderthal art, interbreeding between Neanderthals and modern humans, and relationships to peoples living in North Africa, the Mediterranean, and Western Europe. This is the first book to relate the ancient history of the Peninsula to broader debates in anthropology and archaeology. Amply illustrated and written in an accessible style, it will be of interest to archaeologists and students of prehistoric Spain and Portugal.