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Die spezielle Form der Zusammenarbeit zwischen der freien Wohlfahrtspflege und der staatlichen Daseinsvorsorge in Deutschland wird gemeinhin als Ausdruck des Subsidiaritatsprinzips verstanden und kann auf eine lange Tradition zuruckblicken. Die ihr zugrunde liegenden rechtlichen Bestimmungen, die u.a. Zustandigkeiten und Finanzierung regeln, waren allerdings nie unumstritten und mundeten in den 1960er Jahren in einen Verfassungsstreit. Die evangelische Diakonie, damals wie heute einer der zentralen Akteure, positionierte sich in diesen Konflikten nicht immer eindeutig. Luise Poschmann untersucht die Einflussnahme evangelischer Personlichkeiten, analysiert Motive und Interessen und legt ein besonderes Augenmerk auf die Frage, wie die evangelische Seite ihre Zustimmung zu den umstrittenen rechtlichen Regelungen begrundete, wahrend sie gleichzeitig das katholisch gelesene Subsidiaritatsprinzip aus verfassungsrechtlichen, ordnungspolitischen und weltanschaulichen Grunden ablehnte.
Sich im Kino fesseln zu lassen, war für die Nachkriegsgesellschaft nicht nur ein harmloses Freizeitvergnügen im Übergang von der Barbarei zur Zivilisation. Jener dunkle Raum mit seinen Lichtspielen war ein Ort der Reorientierung im Chaos, der Wiederherstellung von Alltag, eines der Spielfelder, auf denen die neue Nachkriegsidentität ausgehandelt wurde. Das Publikum, das eine albtraumhafte Vergangenheit zu verarbeiten hatte und sich nun auf neue Ordnungssysteme einstellen musste, strömte in Massen. Seine Reaktionen, Vorlieben und Abneigungen genauer in Augenschein zu nehmen, erlaubt einen Blick in die Tiefe einer Gesellschaft im Zustand der Transformation. Die wieder eröffneten Kinos wa...
Anhand von neu erschlossenen Quellen und Binnenperspektiven rekonstruiert Grit Bühler die ebenso energiegeladene wie konfliktreiche Gründerinnenzeit des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands (DFD) in Berlin und der SBZ. Meist schon vor 1933 frauenpolitisch engagiert, erhoben die Protagonistinnen nach 1945 den Anspruch, als überparteiliche »neue demokratische Frauenbewegung« in allen Bereichen der Gesellschaft Fraueninteressen zu vertreten. Einige selbstbewusste, international erfahrene Vertreterinnen des DFD gerieten schon bald zwischen die Fronten von Parteiegoismen, SED-Dominanz, eigenen Ambivalenzen und Kaltem Krieg. Sie bereiteten den Weg für die Gleichberechtigung in der DDR, die keineswegs, entsprechend gängigem Narrativ, rein utilitaristisch begründet oder ein Selbstläufer war, und die bis heute nachwirkt.
In den gesellschaftlichen Konfliktfallen der Bundesrepublik sah sich der Protestantismus stets zu einer offentlichen Stellungnahme gedrangt. Dabei standen Protestantinnen und Protestanten gerade bei Umweltthemen unter der Spannung, einerseits die Schopfung anwaltschaftlich zu vertreten und andererseits als vermittelnde Instanz allen Positionen in den Debatten Raum zu geben. Die ambivalente Geschichte der Atomkraft in der Bundesrepublik war gerade in den spaten 1950er und fruhen 1970er Jahren so ein spannungsreiches, weil noch unentschiedenes Debattenfeld. Tim Schedel vermittelt in historischen Fallstudien die protestantische Strategie einer anwaltschaftlichen Vermittlung durch religiose Sprache. Ausgehend davon diskutiert er aktuelle Ubersetzungskonzepte religioser Spracheund stellt eine eigene Konzeption zur Disposition.
Während die Erinnerung an die NS- und die SED-Diktatur in deutschen Gedenkstätten und Museen einen großen Stellenwert einnimmt, beschäftigten sich nur verhältnismäßig wenige Einrichtungen mit der Geschichte der Demokratie. Der von Thomas Hertfelder, Ulrich Lappenküper und Jürgen Lillteicher herausgegebene Sammelband ergründet die Ursachen und untersucht, wie in ausgewählten Institutionen öffentlich-rechtlicher Trägerschaft, aber auch privaten Initiativen an Demokraten und an die demokratischen Phasen in der deutschen Geschichte erinnert wird. Die Autoren, 14 renommierte Historiker und Museumsmacher, zeigen auf, wie Phasen der Demokratie und Perioden der Diktatur in Deutschland in den Museen und Gedenkstätten zueinander in Beziehung gesetzt werden und welchen Stellenwert die »Demokratie« in der deutschen Erinnerungskultur einnimmt. Sie untersuchen mit Hilfe des Analyseinstruments der historischen Meistererzählung, auf welche Weise die Geschichte der Demokratie in Deutschland erzählt wird, und fragen nach biographischen und personalisierenden Zugriffen bei der musealen Präsentation.
Die Aufnahme von Flüchtlingen wurde in der Bundesrepublik immer wieder zum Gegenstand kontroverser gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Der Protestantismus beteiligte sich intensiv an diesen Debatten. Jonathan Spanos untersucht die Kontroversen um die Aufnahme und Anerkennung politischer Flüchtlinge als eine entscheidende Konfliktlinie für die Aushandlung des Verhältnisses von Politik und Religion in der Bundesrepublik sowie als Transformationsgeschichte des evangelischen Christentums. Spanos analysiert die Haltung des Protestantismus zur Asylpolitik der Bundesrepublik sowie seine Einflussnahme auf die Debatten um die Gewährung von Asyl aus einer kultur- und politikgeschichtlichen P...
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»Der open mike hat das Zeug dazu, bereits heute die großen Literatinnen und Literaten von morgen herauszufiltern.« (Tagesspiegel) »Konvention sprengen ohne Druck« (Deutschlandfunk Kultur)
»Das ist literarische Völlerei: Der Literaturwettbewerb open mike in Berlin zeigte das hohe Niveau von Nachwuchsautoren. Er wird als Eintritt in den Literaturbetrieb gesehen.« taz »Im wohlig warmen Foyer drängen sich die Besucher, knisternde Spannung liegt in der Luft. Das Publikum freut sich auf die Lesungen, auf reizvolle Prosa und packende Lyrik.« Deutschlandfunk Kultur
»Für Literaturliebhaber dürfte der open-mike-Wettbewerb einer der schönsten Termine des Jahres sein - hier lässt sich bereits ein Blick auf die werfen, von denen in den nächsten Jahren mit großer Wahrscheinlichkeit noch einiges gelesen wird.« (Berliner Zeitung)