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Weit davon entfernt, abgeschottete und in sich geschlossene Gesellschaften zu sein, waren die katholisch gebliebenen Ort- und Talschaften im frühneuzeitlichen Graubünden in großräumige Austauschprozesse eingebunden. Der Band zeigt auf, dass daraus eine alpine Kulturlandschaft resultierte, die mit der Qualität des Sakralen behaftet schien: auf engstem Raum entstanden vielfältige kirchliche Heils- und Heilungsangebote, die Gottes wundertätiges Eingreifen ins irdische Geschehen zu einer alltäglichen Erfahrung werden ließen. Für die Menschen bedeutete dies ein Zugewinn an Handlungsoptionen, denn sie konnten aus diesen vielfältigen religiösen Angeboten jene auswählen, die ihnen zur A...
In Italy, the powerful Borromeo family of Milan have long been held up as a rare example of paternalist aristocrats who withstood the temptations of self-enrichment so many of their peers succumbed to during the period of Spanish rule. Aristocratic Power in the Spanish Monarchy, the first major study of the family in the seventeenth century, challenges this myth and explains how it came about. Based on research in the previously inaccessible Borromeo private papers, the volume details the Borromeo's increasing involvement with, and dependence on, the patronage of the kings of Spain. At the center of the analysis are the ways in which one family sought to rationalize and conceal this controve...
Die Ilanzer Artikelbriefe aus den Jahren 1523 bis 1526 haben die Geschichte der Drei Bünde und die bünderische Reformation massgeblich geprägt. Die Beiträge des Bands stellen die Artikelbriefe in den Kontext der europäischen Reformation und bieten aus verschiedenen Perspektiven und Disziplinen neue Erkenntnisse zur staats- und konfessionspolitischen sowie geistesgeschichtlichen Entwicklung der Drei Bünde. Ergänzt werden sie durch eine Übersetzung der Ilanzer Artikelbriefe sowie des Bundesbriefs ins heutige Deutsch. Der Band geht auf ein international besetztes Symposium zurück, das im September 2017 anlässlich der Feierlichkeiten zu "500 Jahre Reformation" in Ilanz stattfand. Mit Beiträgen von Marc Aberle, Jan-Andrea Bernhard, Bruce Gordon, Randolph C. Head, Florian Hitz, Ulrich Pfister, Immacolata Saulle Hippenmeyer, Guglielmo Scaramellini, Andreas Thier, Erich Wenneker und Philipp Zwyssig.
"While studies abound about Catholic Reform and its institutional or social history, its spiritual motives and practices, what one could call its "inner life," have been widely neglected. This book examines how these spiritual ideas and practices shaped the Catholic Reform and Catholic view of the world and led to a diverse but peculiarly theological imagination, a new outlook on the self and the world, and influenced human behaviors and sentiments. It tells the story of how the idea of the "inner reform of the soul" shaped a world religion. The historicization of these religious practices and beliefs makes this book also highly accessible to historians and anthropologists. It relies on a plethora of published and unpublished sources, and a wide field of secondary literature. Although the emphasis is on Europe, this book takes a global perspective by integrating material from Africa, America and Asia as it was in this era that Catholicism became a "world religion.""--
Das Handbuch will einen raschen und gleichzeitig analytischen Zugang zum Thema Reformation eröffnen, indem es in konsequent europäischer und interdisziplinärer Perspektive nach den Gelingens- bzw. Misslingensbedingungen von Reformation fragt. Es soll das Verständnis dafür schärfen, was Reformation aus historisch-kulturwissenschaftlicher Perspektive ausmacht. Dabei stellt es theologische Lehrstreitigkeiten so dar, dass ihre historisch-kulturellen Auswirkungen klar werden. Die große Bedeutung von Netzwerken einzelner Akteursgruppen wird beleuchtet und die Konstruktion unterschiedlicher reformatorischer Räume analysiert. Auch die politischen Rahmenbedingungen und die Medialität des reformatorischen Prozesses werden herausgearbeitet.
Protektion ist ein Schlüsselbegriff der politisch-sozialen Sprache der europäischen Neuzeit. Der vorliegende Band rückt die sich wandelnden Semantiken und Praktiken des Schutzes vom 16. bis frühen 20. Jahrhundert erstmals systematisch in den Blick. Die Beiträge spannen einen weiten Bogen von Jean Bodins Definition von Protektion als ungleiche Allianz über das völkerrechtliche Institut des Protektorats bis hin zu den gegenwärtigen Debatten um eine responsibility to protect. Ausgewählte Fallbeispiele zeigen auf, dass politische Schutzverhältnisse nicht nur ein Macht- und Legitimationsinstrument der Großen waren. Sie stellten auch eine Option für mindermächtige Akteure dar, um ihre Unabhängigkeit zu wahren oder sich gegen Übergriffe des eigenen Herrschers zur Wehr zu setzen. Zugleich konnte die erlangte Sicherheit jedoch stets wieder in den Verlust der eigenen Selbständigkeit münden. Der Band leistet einen Beitrag zum vertieften historischen Verständnis einer Problematik, die nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Wer oder was verbarg sich hinter dem Namen Athanasius Kircher S. J.? Anhand der Analyse des gedruckten Œuvre Kirchers, seiner Korrespondenz sowie seiner zahlreichen Wissenspräsentationen nördlich und südlich der Alpen untersucht der Band die Fabrikationsmechanismen der Kircher-Figur und seiner Wissenschaft. Die Studie zeigt, dass es sich bei Kircher nicht nur um einen jesuitischen Gelehrten und Autor zahlreicher Publikationen handelte, sondern um ein mehrhändig betriebenes Unternehmen. Kircher war ein Produkt des Buchmarktes, sein Name fungierte als Markenzeichen für exklusives und spektakuläres Wissen sowie für großformatige und reich illustrierte Bücher. Diese Perspektive ermögl...
***Angaben zur beteiligten Person Lau: geboren am 3.10.1967 in Itzehoe, Seit 1995: Privatdozent.
Die Zuschreibung von Heiligkeit war in der frühen Neuzeit einem Aushandlungsprozess unterworfen, an dem ganz unterschiedliche Akteure beteiligt waren: Päpste, Priester und Gläubige, aber auch die Heiligen im Himmel selbst, die - so die Annahme - Wunder bewirkten oder auf andere Weise in den Kanonisationsprozess auf Erden eingriffen. Ausgehend von Gnadenorten in der katholischen Eidgenossenschaft, folgt diese Studie dem Landespatron Niklaus von Flüe und anderen, in der Eidgenossenschaft als "Vielselige" bezeichneten Figuren von ihrer Verehrung im lokalen Kontext bis zu den Verfahren der Kultanerkennung.
Die französisch-eidgenössischen Beziehungen der Frühen Neuzeit waren von extremer Ungleichheit der Akteure geprägt. Auf der einen Seite stand ein föderatives Netzwerk kleiner Republiken, auf der andern Seite eine monarchisch verfasste, vergleichsweise zentralisierte europäische Großmacht. Die Studie rückt die politische Semantik, die Bedeutung personaler Netzwerke sowie die Praktiken und Kanäle des Verhandelns in diesen asymmetrischen Beziehungen in den Blick. Anhand ausgewählter Interaktionssituationen wird gezeigt, wie die Vertreter der französischen Krone und die eidgenössischen Obrigkeiten die politischen Beziehungen der Gemeinwesen im Spannungsfeld von Souveränität, Protektion und Patronage verorteten. Gesandte und Ratsmitglieder, aber auch Solddienstoffiziere, Abenteurer und lokale Klienten übernahmen wichtige Rollen in Verhandlungen und beeinflussten deren Ausgang durch ihre partikularen Interessen. In den spezifischen Herausforderungen, die sich für die französischen Gesandten in der Eidgenossenschaft ergaben, zeigen sich allgemeine Merkmale des Verhandelns mit Republiken in der Frühen Neuzeit.