You may have to Search all our reviewed books and magazines, click the sign up button below to create a free account.
Openness about sperm and egg donation and the regulation of donor anonymity or non-anonymity are new phenomena. How do affected families, clinics, and regulators deal with information about gamete donors and the donation itself? And how does this knowledge management contribute to the creation and enactment of kinship? Addressing these questions in Germany and Britain, this ethnography makes a comparative contribution to the empirical and theoretical analysis of kin-formation and social change. Maren Klotz reveals a contemporary renegotiation of the values of privacy, information-sharing, and connectedness as they relate to the social, clinical, and regulatory management of kinship informati...
In the thirty-five years since the first +test-tube baby,[&½] in-vitro fertilization and other methods of reproductive assistance have become a common aspect of family life and medicine in affluent nations and, increasingly, throughout the world. How do persons seeking treatment, donors, and medical experts make use of these reproductive technologies? How in crossing borders between nations do they manage to evade legal and bioethical regulations? And how do they make sense of these new modes of making kinship against the backdrop of diverse world-views and social settings? --
Project ‚Integration‘. Berlin District Mothers and the negociation of integration policies The topic of integration is fiercely disputed and influenced by various racisms. This is manifested in social debates as well as the implementation of policies. In her ethnographic case study, Sulamith Hamra examines the complex dimensions of urban integration policies using the example of four so-called district mothers projects in Berlin. The study focuses on negotiation processes relating to the actual implementation of those projects as well as their importance for the policy of integration and representation. It follows and describes the Berlin district mothers projects over the course of more than ten years and reveals their logics and inconsistencies. The study thereby highlights the issues caused by a lack of access to the labour market as well as the significance of the way integration policies are represented in politics and the media.
Die Auslandskorrespondenten des bekanntesten arabischen Nachrichtensenders Al-Jazeera sind in ihrer Arbeit in Europa mit widerstreitenden Anforderungen konfrontiert. Sie müssen gleichermaßen den professionellen Standards der Nachrichtenproduktion wie den Repräsentanzansprüchen seitens der arabischsprachigen Community vor Ort gerecht werden. Auch ihre Rolle als kulturelle Übersetzer ist nicht immer konfliktfrei, insbesondere wenn es gilt, Themen wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften für ein arabisches Zielpublikum aufzubereiten. Die Autorin begleitet die Auslandskorrespondenten in Berlin und Paris bei ihrer Arbeit und untersucht aus ethnologischer Perspektive, welche ethischen Maßstäbe und professionellen Selbstbilder der journalistischen Praxis zugrunde liegen.
Immer mehr Paare und Singles mit Kinderwunsch fahren für eine reproduktionsmedizinische Behandlung ins Ausland; dieses Phänomen wird oft als „Reproduktionstourismus“ bezeichnet. Doch im Mittelpunkt der ethnografischen Studie von Sven Bergmann stehen keine Urlaubsaktivitäten, sondern Ausweichpraktiken wie das Umgehen des Verbots der Eizellspende in Deutschland. Ausgangspunkt der Untersuchung sind zwei Infertilitätskliniken in Spanien und Tschechien. Mittels welcher Praktiken wird in diesen Kliniken Verwandtschaft hergestellt? Welche Rolle spielen Anonymität, Ähnlichkeit und Imagination, wenn Keimzellen (Sperma und Eizellen) oder Embryonen von unbekannten Dritten gespendet werden? Fragen wie diesen geht der Autor auf der Basis von teilnehmender Beobachtung und Interviews nach.
Geld- und Wissenstransfers von Migrant_innen, die die Entwicklung in ihren Herkunftsländern fördern, stehen im Fokus der Debatte um »Migration und Entwicklung«. Vor dem Hintergrund der postkolonialen Beziehungen zwischen Kamerun und Deutschland beleuchtet Laura Stielike die komplexen Zusammenhänge von institutioneller Diskriminierung, migrantischem Diaspora-Engagement und der entwicklungspolitischen Nutzbarmachung von Migration. Dabei wird »Migration und Entwicklung« als ein Netz von Diskursen, Institutionen und Subjektivierungsweisen verstanden und mittels einer Dispositivanalyse untersucht. Die Studie stellt den internationalen Diskurs und die nationalen Politiken im Feld von Migration und Entwicklung nachhaltig in Frage.
Alter und Migration sind bisher kaum in Bezug zueinander gesetzt worden. Wie wirken sich migrationsspezifische Faktoren auf Alltag und Lebensplanung von Rentner/innen aus? Inwiefern beeinflussen Alter und Altern das Pendeln zwischen Herkunfts- und Einwanderungsland? Diese Fragen beantwortet Felicia Sparacio am Beispiel von Rentner/innen, die zwischen Deutschland und der Türkei pendeln. Sie untersucht deren soziale Netzwerke, konzentriert sich auf Alter in Verbindung mit Gesundheit, fragt nach Zugehörigkeiten und arbeitet die jeweils spezifische Prägung durch transnationale Migration und Alter heraus. Die Fallstudie erläutert zunächst Kontexte und Theorien zu Migration und Alter(n), bevor die beiden Felder gestützt durch empirische Ergebnisse analytisch verbunden werden.
Mit der Kombination aus postkolonialen Theorien, Entwicklungs- und Technikforschung betritt diese interdisziplinäre Arbeit neue Wege und trägt durch zwei detaillierte Fallstudien zum theoretischen Erkenntnisgewinn und zu einer kritischen entwicklungspolitischen Praxis bei. Zunächst werden aktuelle diskursive Formationen und politische Strategien des Energie- & "Entwicklungs"-Nexus herausgearbeitet und die Rolle von Technologien aus entwicklungs- und technikkritischer Perspektive reflektiert. Vor diesem theoretischen Hintergrund werden mittels ethnografischer Forschung Prozesse der Technikentwicklung in zwei Fallstudien deutsch-tansanischer Partnerschaften rekonstruiert, aus einer postkolonialen Perspektive analysiert sowie Möglichkeiten und Hemmnisse einer selbstbestimmten Technikentwicklung und -nutzung betrachtet. Die Fallstudien untersuchen die Kooperation zweier NGOs und zweier Unternehmen zur Entwicklung eines neuen Typs von Haushalts-Biogasanlagen bzw. von Solar-Home-Systemen. Das Werk hat den Wissenschaftspreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen gewonnen.
Die boomende Kinderwunschökonomie ist auch in der Türkei ein umkämpftes Feld. Nurhak Polats Analyse fragt, welche Selbst- und Körperpolitiken, Rechtsansprüche und Handlungsmöglichkeiten produziert, ausgefochten und in Bewegung gesetzt werden. Ihre ethnografische Studie, die auf Untersuchungen im medizinischen Alltag sowie On- und Offline-Plattformen der Selbsthilfe basiert, erkundet die geschlechtsspezifischen Wissenspraktiken im Umgang mit »techno-medizinisch assistierter« Zeugung. Sie analysiert, wie Frauen und Männer ihre Wege zum ersehnten Kind navigieren, und ihre Aushandlungen mit Reproduktionstechnologien, patriarchalem Pronatalismus sowie den staatlichen und medizinischen Paternalismen. In den Blick geraten so neben den körperlich-sozialen Erfahrungen auch bio-subpolitische Veränderungsprozesse.
Wie lebt es sich ohne Aufenthaltspapiere in Deutschland? Der Alltag illegalisierter Migrant*innen ist durch Entrechtungen geprägt. Holger Wilcke zeigt, dass papierlose Migrant*innen dennoch nicht als passive Opfer missverstanden werden sollten, sondern vielmehr über Handlungsmacht verfügen: Sie arbeiten ohne Arbeitserlaubnis, sie organisieren sich Wohnraum, obwohl sie offiziell keinen Mietvertrag unterschreiben können, und sie verschaffen sich ohne Krankenversicherung Zugang zu medizinischer Versorgung. Als politische Subjekte nehmen sie sich - oft unwahrnehmbar - Rechte, die ihnen formal nicht zustehen, und transformieren unentwegt die Gesellschaft, welche ihre Ausschlüsse produziert.