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Was wäre Rom ohne den Petersdom oder die Sixtinische Kapelle? Ohne die Bibel gäbe es die 1948 proklamierten Menschenrechte nicht. Die Überwindung der Sklaverei war die Leistung protestantischer Christen. Nach 1945 wurde das Friedensprojekt EU von katholischen Politikern auf den Weg gebracht. Und die Universität ist eine christlich-europäische Erfindung des Hochmittelalters, die sich weltweit durchgesetzt hat. Nicht zu vergessen: die unzähligen von Jesus von Nazaret berührten Menschen, die überall auf der Welt die Leiden anderer lindern und ihre Lebensbedingungen verbessern. Fazit: Das Christentum ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte!
Im Rahmen der Kulturkirche Zellerfeld im Oberharz fragen sich Menschen aus unterschiedlichen Milieus, Kulturen und Religionen unter dem Motto Kirchenkunststückchen - KircheMachtSinn, was Kirche und Kultur einander zu sagen haben, wenn es um sinnvolles Leben und Handeln geht. In Corona-Zeiten werden hierzu neue Formate entwickelt und die Thematik aktuell auf die neue Situation bezogen. Statt der Live Events an Freitagabenden in der Reihe "freitags bei uns im oberharz" etwa gab es im Jahr 2020 12 Freitagsrundbriefe. Und so entstand auch dieses Buch.
Die Evangelische Kirche befindet sich in einem Auszehrungsprozess und erlebt diesen durch etliche Symptome, sie lässt aber dessen tatsächliche Ursache unbeachtet. Auf die Symptome gehen wir ein und versuchen sie zu lindern, bzw. sie verschwinden zu lassen. Der Herd bleibt unsichtbar, d. h., wir sind daran beteiligt, dass er unsichtbar bleibt. Um es direkt auszusprechen: Wir, die Evangelische Kirche, täuschen über den abhandengekommenen Gott hinweg, indem wir an dessen Stelle ein theologisches Konstrukt setzen, das nur noch mit dem Titel "Gott" firmiert und immerhin darin so erfolgreich ist, dass der in der Breite grassierende kryptische Atheismus ein kryptischer bleibt. Der gegenwärtige evangelische Beitrag wäre dann, diesen nicht bewusst werden zu lassen.
In der postmodernen Lebenswelt von Säkularismus, Pluralismus und Individualismus ist die gesellschaftliche Relevanz von Religion und Glauben stark zurückgegangen. So gibt es neben den vielfältigen Krisenerscheinungen der technisch-wissenschaftlichen Zivilisation auch eine Glaubens- und Kirchenkrise. Gleichzeitig besteht in der heutigen Multioptionsgesellschaft eine gewisse Sehnsucht nach Spiritualität, da die vorherrschende Kultur von Kommerzialisierung und Technisierung die immer aktuellen Fragen nach dem Sinn des Lebens nicht beantworten kann. Die Auseinandersetzung mit den vielfältigen "Zeichen der Zeit" sollte deshalb zum Kairos, zum historisch günstigen Moment, werden, um in einer...
Die Lebensgemeinschaft aus den Jüngern und den Frauen, die sich um Jesus gebildet hat, ist konstituierend für die Kirche. Sie ist Ekklesia, Versammlung mit einem Kern von tragenden Mitgliedern, die um des Auftrags willen alles verlassen haben. Das Wachsen dieses Prinzips in der Geschichte ist angefangen von den frühen Gemeinden erkennbar, über die Zeit des Augustinus, die Armutsbewegungen des Mittelalters bis zu den Brüdergemeinden. Von den Bewegungen heute fällt der Erfolg der Evangelikalen auf. Eine Erneuerung in der katholischen Kirche kann nur erfolgen, wenn sie den Faden des apostolischen Lebens weiterführt.
Die Johannesoffenbarung entlarvt die unsere Welt beherrschenden Mächte als ohnmächtige Versuche, unserem "existentiellen Vakuum" (Viktor Frankl) zu entfliehen. Sie profiliert den Christusglauben als eine Kraft, der Menschen innerlich stark machen kann. Als eminent gesellschaftskritisches Dokument stiftet sie Hoffnung und ermutigt zu einem engagierten Lebensstil. Sie ist von der Zuversicht getragen, dass Gott mit seiner Schöpfung ans Ziel kommen wird. Wissenschaftlich fundiert und allgemein verständlich führt Hirschberg in das "Buch mit den sieben Siegeln" ein.
Auf vielfältige, oft unerwartete Weise sind Kultur, Christentum und Theologie miteinander verknüpft. Die Fallstudien dieses Bandes zeigen solche überraschenden Verbindungen am Beispiel der Songs des kanadischen Singer/Songwriters Leonard Cohen, an Notizen des portugiesischen Schriftstellers Fernando Pessoa, an der Gattung der Tagebücher, der Digitalisierung der protestantischen Lesekultur u. a. m. Damit wird die oft vergessene Intuition des Theologen Paul Tillich wieder aufgenommen, dass sich in Literatur, Kunst und Raumästhetik oft Elemente theologischer Gedankengänge zeigen, denen zu folgen Freude bereitet und Erkenntnisgewinn vermittelt.
Aufgrund ihrer Tätigkeit als katholische Grundschullehrerin las die Autorin das Neue Testament äandersô und kam auf der Suche nach historischer Wahrheit zu folgendem Ergebnis: Der Mensch Jesus gehörte einer Bewegung an, die an eine unmittelbare Naherwartung des Herrn in Begleitung eines davidischen Messias glaubte. Paulus, ein gläubiger Jude in der Diaspora, litt seit seiner Kindheit an einer schweren Epilepsie. Als Jude war sein unreiner Zustand ein lebenslanges Schicksal. Im Rahmen einer Halluzination begegnete er Jesus und nutzte diese Erfahrung als persönlichen Befreiungsschlag von seiner Stigmatisierung.
Singen, Beten, Schweigen und Wandern in einer der schönsten Landschaften Deutschlands werden im Bedenken der Seligpreisungen der Bergpredigt zum Anlass, Glaubensfreude neu zu erfahren. Die Seligpreisungen so erschließen heißt, vielfältigen Perspektiven Raum geben, ohne dabei eine theologische und persönliche Reflexion auszublenden. Deutlich wird, dass die Seligpreisungen neben der individuellen immer auch eine soziale Gestalt haben. Die Hoffnungsdimension christlichen Glaubens ist eine Hilfe, Trauernde zu trösten und die Spannung zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit auszuhalten.