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In der Lokalgeschichte Norderneys spielt die jüdische Migration eine große Rolle, bedingt einerseits durch das jüdische Kinder-Erholungsheim U.O.B.B. Zion-Loge, andererseits durch den jüdisch geprägten Geschäftsbetrieb der ostfriesischen Insel. Ingeborg Pauluhn stellt ausgewählte jüdische Familien und Einzelpersonen in den Mittelpunkt, die entweder als pädagogische Fachkräfte des Kinder-Erholungsheimes oder als Mitarbeiter jüdischer Geschäfte tätig waren. Sie zeichnet ihre persönlichen Geschichten und die Verläufe ihrer Wanderungen nach, die sie nach Norderney führten und oft dort verweilen ließen. Das vorliegende Buch ist das Resultat einer einzigartigen, umfassenden und geduldigen Recherche zur jüdischen Migration auf Norderney. Ingeborg Pauluhn hat damit nicht nur eine Vielzahl von historischen Fotografien, Briefen und Dokumenten wiederentdeckt und vereint, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der deutsch-jüdischen Erinnerungskultur.
Die vorliegende Studie beleuchtet die Geschichte der Juden auf der Nordseeinsel Norderney. Die Autorin kann detailliert zeigen, wie sich das Leben der jüdischen Einwohner, der jüdischen Saisonarbeiter und der ausländischen Juden seit der Gründung der Seebadeanstalt entwickelte, wie sie zu wirtschaftlichem Erfolg und Besitztümern kamen und den ökonomischen Aufschwung der Insel erheblich mitbestimmten. Ein zentraler Gegenstand des Buches ist der reichsweite Antisemitismus im allgemeinen und der der Insel im besonderen. Anschaulich wird dieser gesellschaftliche Vorgang anhand von drei Kurzbiographien veranschaulicht, die die Integration jüdischer Deutscher bis in hohe Ämter zeigen, aber auch die existenzvernichtenden Maßnahmen seit dem Machtantritt der Nationalsozialisten ab 1933 dokumentieren. Die Basis dieser Untersuchung bilden umfangreiche archivarische Forschungen und deren akribische Auswertung.
Auf Norderney entwickelte sich seit den 1860er Jahren aufgrund der religiösen, kulturellen und politischen Vielfalt der jüdischen Badegäste und Unternehmer eine Infrastruktur, welche die Insel von anderen Nordseeinseln unterschied. Bis in die frühen 1930er Jahre wurde Norderney zu einem besonderen Zentrum jüdischen Lebens im Deutschen Reich - nicht nur zur Badesaison. Der vorliegende Sammelband Münsteraner Studierender untersucht in umfassender Aufarbeitung von Archivmaterialien Verlauf und Auswirkung des nationalsozialistischen Umschwungs ab 1933: den antisemitisch motivierten Imagewandel des Inselbades, das nahezu völlige Ausbleiben jüdischer Badegäste sowie die Schließung aller jüdischen Unternehmen. Erstmals werden Schadensersatzklagen Norderneyer Unternehmer (bis 1935) sowie Wiedergutmachungsverfahren der Nachkriegsjahre im Detail beleuchtet.
Die Nordseeinsel Norderney galt bis zum Beginn des Nationalsozialismus als Judenbad. In den zwei vorliegenden Bänden "Wo sind sie geblieben?" werden die Biografien und Geschichten von 115 jüdischen Einwohnern und langjährigen Saisonarbeitern der Insel erzählt. Das Buch stellt die Menschen in den Vordergrund, ihre Biografien, ihre Familien und ihre Leiden. Dabei wird auch der Weg nachverfolgt, den diese gegangen sind, als sie Norderney verließen, freiwillig oder gezwungen. Hierbei wurden die Biografien zum Teil bis in die Enkelgeneration beschrieben. Ausführlich werden die Schicksale der jüdischen Mitbürger in der Zeit des Nationalsozialismus und ihre Deportationen geschildert.
Die Nordseeinsel Langeoog als Brennpunkt deutscher Geschichte: Jörg Echternkamp historisiert erstmals umfassend einen Naturraum am Rande Deutschlands, der sich seit den 1880er Jahren zu einem Drehkreuz historischen Wandels entwickelt hat. Die methodisch reflektierte Untersuchung greift Impulse der modernen Raumgeschichte auf und fragt nach den wechselnden Bedeutungen, die „Langeoog" von den Einheimischen wie den Besuchern zugeschrieben wurden. Um deutsche Geschichte zu dezentralisieren, verschränkt Echternkamp analytisch und narrativ die Geschichte der Insel und ihrer Menschen mit der Geschichte Nordwestdeutschlands sowie der National- und Globalgeschichte. So verdeutlicht er die Dynamik...
Die Juden waren für die Entwicklung Norderneys zu einem führenden Kurbad von sehr großer Bedeutung. Durch die sehr schnell erstellte Infrastruktur, die es den jüdischen Gästen erlaubte, in jüdischen Geschäften einzukaufen, ihren Gottesdienst in einer Synagoge abzuhalten, in jüdischen koscheren Hotels zu übernachten, in jüdischen Gaststätten zu speisen und ihre Kinder zur Erholung in jüdische Kinderheime zu schicken, stieg die Anzahl der jüdischen Badegäste auf Norderney sehr stark an und erreichte einen Anteil von bis zu 60 Prozent. Es kamen aber nicht nur viele Gäste, sondern wegen der Infrastruktur auch sehr viele jüdische Saisonarbeiter, die die Versorgung dieser Juden auf...