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Das internationale Projekt der interdisziplinären Traditionstheorie, das von Prof. Wiedenhofer angeregt wurde und von der Universität in Böhmisch-Budweis weiterentwickelt wird, wird mit diesem Band fortgesetzt, wobei die Interdisziplinarität um Beiträge aus Soziologie, Kulturwissenschaft, Medienforschung, Folkloristik und Gedächtnistheorie erweitert wird. Darüberhinaus bringt das Buch auch Beiträge aus philosophischer, philologischer und theologischer Sicht.
Die Studie entwickelt ausgehend von den Erkenntnissen des Gedächtnisdiskurses (insbesondere M. Halbwachs und J. Assmann) eine fundamentaltheologische Traditionshermeneutik: Tradition verstanden als inspirierte Erinnerung integriert fundierende und kontrapräsentische Aspekte des Erinnerns in eine kommunikative Traditionstheorie, die vor dem Hintergrund biblischer Erinnerungstheologie und theologischer Entwürfe von Tradition (W. Kasper) und Erinnerung (J. B. Metz) entfaltet wird und sich der Herausforderung fortschreitender kultureller und religiöser Enttraditionalisierung in der Moderne stellt.
In Traditionen leben oder verlorene Traditionen wiederzugewinnen setzt voraus, zu erfassen, wie Traditionsbildung geschieht und wie Traditionen zu bearbeiten sind. Dazu bedarf es entsprechender Theoriebildung und methodologischer Arbeit. Das Phänomen "Tradition" ist überdies so vielseitig und vielschichtig, das die Arbeit an Traditionstheorien nur interdisziplinär erfolgen kann. Der vorliegende Band bietet Zugänge aus Philosophie, Soziologie, Sprachtheorie, Philologie und Biogenetik. Die Studien zielen darauf, die verschiedenen Perspektiven in einer Traditionstheorie zusammenzuführen, die dann mit weiteren Perspektiven versehen werden kann. Das betrifft nicht zuletzt die Traditionsbildung im Christentum. Ein Teil der Autoren sind Theologen, die diese Thematik in dieser interdisziplinären Reichweite so auch für die Theologie erschließen.