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Die Herausgeber des ‚Handbuchs des Russischen in Deutschland‘ verfolgen einen interdisziplinären Ansatz und sprechen damit einen breiten Leserkreis an. Ihr Fokus liegt primär auf Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik. Soziolinguistische, kulturelle und literarische Fragestellungen werden jedoch ebenfalls ausführlich behandelt. Die einzelnen Beiträge stammen von renommierten Autorinnen und Autoren aus Deutschland, Finnland, Russland, der Ukraine und Weißrussland. Das Handbuch richtet sich in erster Linie an Lehrerinnen und Lehrer an Schulen, an Hochschuldozenten und an Studierende der Fächer Germanistik, Deutsch als Zweit- und Fremdsprache (DaZ und DaF) sowie Slawistik – und darüber hinaus an alle, die sich für Sprachvergleich, Spracherwerbstheorie, Sprachdidaktik, Bildungspolitik, Soziolinguistik sowie historische und kulturelle Fragen im Zusammenhang mit dem Russischen in Deutschland und seinen Sprecherinnen und Sprechern interessieren.
In der russischen Denkmalschutzorganisation engagierten sich weit über zehn Millionen Menschen. Ausgelöst durch die Großreformen der ausgehenden 1950er und beginnenden 1960er Jahre, die Abrisse von historischer Architektur zur Folge hatten, versuchten Denkmalschützer*innen – zunächst in Eigenregie und später im Rahmen der Freiwilligenorganisation zum Schutz von Geschichts- und Kulturdenkmälern – die Schicksale von Baudenkmälern ihrer Region mitzubestimmen. Wie aber sah ihr gesellschaftliches Engagement im Rahmen der sowjetischen Kulturpolitik konkret aus? Und wie gestaltete sich die Aneignung des vorrevolutionären Kulturerbes an einem Ort, der als Bastion altrussischer Frömmigkeit und als Keimzelle des sowjetischen Zwangsarbeitslagersystems (Gulag) Berühmtheit erlangte?
Der Band versammelt Beiträge eines internationalen Autorenkreises zu kulturellen und politischen Kontakten und Konflikten im modernen Osteuropa. In interdisziplinär angelegten Studien werden Wahrnehmungsmuster und gegenseitige Projektionen unter den Nachbarländern Polen, Litauen, Russland, Weißrussland und der Ukraine, aber auch von Deutschland beleuchtet. Neben neuen Lektüren literarischer Klassiker stehen Verflechtungen und Verstrickungen in Philosophie und Ideologie im Fokus. Ein weiterer Block ist aktuellen und historischen Fragen zu Recht, Staat und Politik in diesem Teil Europas gewidmet.
Seit der Jahrtausendwende sind immer mehr AutorInnen russischstämmiger Herkunft an die Öffentlichkeit getreten und haben sich erfolgreich auf dem deutschen Buchmarkt etabliert. Die vorliegende Studie beleuchtet dieses virulente Literaturphänomen umfassend und trägt damit dem wachsenden Forschungsinteresse der letzten Jahre Rechnung. Neben migrationspolitischen Ursachen erläutert sie rezeptionsgeschichtliche Hintergründe und bettet das Textkorpus in einen weiten kultur- und literaturwissenschaftlichen Kontext ein. Die Erzähltextanalysen fokussieren russisch-deutsche Kulturtransfers, ohne diese auf eine einheitliche Poetik zu reduzieren. Vielmehr stellen sie beispielhaft die große Bandbreite narrativer Gestaltungsmöglichkeiten vor und deuten sie als symptomatischen Ausdruck einer deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, die sich seit dem Fall des Eisernen Vorhangs zunehmend ausdifferenziert und europäische Geschichtsnarrative um alternative Entwürfe erweitert. Ausgezeichnet 2018 mit dem Georg R. Schroubek Publikationspreis des Sonderfonds Östliches Europa der LMU München
Cyrllic and Glagolitic alphabet tables from Western and Eastern sources. The illustrations have been enhanced, cleaned up and digitally restored.
Das Bulletin wird im Auftrage des Slavistenverbandes von Daniel Bunčić sowie dem Redaktionskollegium Bernhard Brehmer, Hermann Fegert, Christoph Garstka, Stefan Heck, Klavdia Smola und Monika Wingender herausgegeben. Die Publikation bietet alljährlich aktuelle Informationen zu den Slavistik-Standorten in Deutschland, zu slavistischen Forschungen und Veröffentlichungen, zu Tagungen, Kooperationen, Studiengängen und einschlägigen Entwicklungen im Fach. Der aktuelle Band würdigt Fachvertreterinnen und Fachvertreter und stellt jüngere Kolleginnen und Kollegen in Kurzporträts vor. Das Bulletin ist zugleich ein Forum für kritische Auseinandersetzungen in und mit dem Fach und beschränkt sich dabei nicht auf nationale Grenzen.