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The contributions of this volume discuss the broad field of transformation processes in Muslim societies from different perspectives with various disciplinary approaches. Apart from methodological questions the authors investigate religious and social developments in Africa and the Near and Middle East while focusing e.g. on the production of meaning, negotiation of religious values and spaces, gendered agency, and debates of identity.
Anna Antonakis’ analysis of the Tunisian transformation process (2011-2014) displays how negotiations of gender initiating new political orders do not only happen in legal and political institutions but also in media representations and on a daily basis in the family and public space. While conventionalized as a “model for the region”, this book outlines how the Tunisian transformation missed to address social inequalities and local marginalization as much as substantial challenges of a secular but conservative gender order inscribed in a Western hegemonic concept of modernity. She introduces the concept of “dissembled secularism” to explain major conflict lines in the public sphere and the exploitation of gender politics in a context of post-colonial dependencies.
Die tunesische Gesellschaft stand vor allem während der Revolution von 2011 im Fokus europäischen Interesses. Doch wie haben sich die Kultur und vor allem die Geschlechterverhältnisse dort überhaupt entwickelt? Diesen Fragen geht der Band mit zwei Blickrichtungen nach: Zum einen wird die Transformation der Geschlechterverhältnisse in der Geschichte Tunesiens seit der Unabhängigkeit, der Diktatur und der Revolution 2011 bis zur Gegenwart analysiert. Zum anderen werden auf theoretisch-begrifflicher Ebene Transformationen des Feminismus und der Geschlechterbegriffe von einem Denken der Differenz und einer Politik der Repräsentation hin zu neueren dekonstruktiven und postkolonialen Gendertheorien erforscht. Betrachtet werden dabei vor allem die Bereiche der Künste, der Populärkultur sowie der Mode als wesentliche Medien der Transformation.
Die tunesische Revolution 2011 wurde über die Grenzen der Nation hinaus zum Vorbild für soziale Bewegungen in anderen Ländern. Sie erlangte internationale Bedeutung und veränderte die Geschichte der Region nachhaltig - doch konnte sie auch die unvollständige Dekolonisierung Tunesiens vorantreiben? Tarkan Tek beschäftigt sich mit den Konsequenzen der revolutionären Prozesse des Arabischen Frühlings. Aus postkolonialer Perspektive ermöglicht er einen Blick auf die in der Forschung oft vernachlässigten Langzeitfolgen großer sozialer, ökonomischer, politischer und kultureller Umbrüche, die andauernde, frühere Entwicklungen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen können.
Welche sprachlichen Mechanismen können im sozialistischen Diskurs für die Konstruktion von 'Wir und die Anderen' beobachtet werden? Der Band untersucht sprachlich etablierte sozialistische Prinzipien und Werte in einer vergleichenden Studie zu Reden zum Internationalen Frauentag von Erich Honecker (DDR) und Hugo Chávez (Venezuela). Aus politolinguistischer Perspektive und mit diskurslinguistischen Methoden werden Aspekte der Gruppen- und Dominanzkonstruktion in den Reden herausgearbeitet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Abgrenzungsmechanismen und Hierarchien durch die Analyse von Nominations- und Prädikationsstrategien der konstatierten Gruppen auch sprachvergleichend ablesen lassen und als persuasives Mittel im politischen Diskurs eingesetzt werden.
Nach den Ereignissen im Dezember 2010 und Januar 2011, die zur Vertreibung des Diktators Ben Ali führten und den Arabischen Frühling einleiteten, hat Tunesien eine komplexe und widersprüchliche Entwicklung erlebt. Was aber als demokratische Errungenschaft bleibt, ist eine Zivilgesellschaft, die offene und freie Diskussionen führt und einen demokratischen Prozess vorantreibt. Die Germanistik ist Teil dieser Zivilgesellschaft und eines offenen Diskussionszusammenhangs. Der vorliegende Band dokumentiert eine Paderborner Tagung vom Mai 2013, die im Rahmen der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst unterstützten Transformationspartnerschaft stattfand, und zeigt ein großes Spektrum von Themen, das in einem offenen und kritischen Dialog zwischen tunesischen und deutschen Germanistinnen und Germanisten behandelt wurde. Dabei wurden unter anderem Fragen des deutschen Maghreb-Diskurses ebenso erörtert wie Aspekte des Verhältnisses von Kultur und Religion, aber auch praktische Fragen des Fachsprachenunterrichts und Perspektiven des Faches Deutsch als Fremd- und Zweitsprache.
Unternehmerinnen, Menschenrechtsanwältinnen, Politikerinnen – viele Menschen im Westen können sich nicht vorstellen, dass es solche Frauen in der arabischen Welt gibt. Denn es passt nicht zum gängigen Stereotyp der »passiven, unterdrückten arabischen Frau«. Aber die schablonenhaften Bilder verhindern den Blick auf die Lebensrealität dieser Frauen. Sie streiten seit mehr als hundert Jahren für ihre Rechte, kämpfen gegen Gewalt und für Selbstbestimmung über ihre Leben und ihre Körper. Sie fordern gleiche Rechte und ein Ende männlicher Dominanz. Dieses Buch blickt zurück auf die Anfänge des arabischen Feminismus und begleitet seine Entwicklung bis heute. Kenntnisreich analysiert Claudia Mende die regionalen Entwicklungen, aber auch den Einfluss des westlichen Feminismus auf sein Pendant im Orient. Dabei beschränkt sich die Autorin nicht darauf, über arabische Frauen zu berichten. Sie lässt sie selbst zu Wort kommen und zeichnet so ein facettenreiches Bild des arabischen Feminismus.
Die Beiträge des Bandes stellen biografieanalytische Projekte und Perspektiven vor, welche die systematische Kombination von Methoden, Daten oder Theorien nutzen. Diese Anwendungen von Triangulation werden als gegenstandsangemessene Zugänge zu konkreten Forschungsfragen reflektiert. Dies bietet sowohl einen Beitrag zur intersubjektiven Nachvollziehbarkeit von biografieanalytischer Forschungspraxis als auch zur Debatte um Triangulation in der qualitativen Sozialforschung.
Der bewegte Körper, das mobile Kapital, die innovative Idee, die wandelbare Zukunft - Bewegung ist allgegenwärtig. In der modernen Gesellschaft bildet Bewegung nicht nur einen Gegenpol zu Stillstand oder Immobilität, sondern entfaltet eine ganz eigene Dynamik, sozial, kulturell und materiell Gesellschaft zu formen. Die Beiträge des Bandes beobachten »Bewegung« aus verschiedenen soziologischen Perspektiven und anhand unterschiedlicher Fallbeispiele - von der Automobilität über die physische Bewegung von Kindern bis hin zu sozialen Innovationen. Die Vielfalt des soziologisch aufgespannten Horizonts regt an zur Beweglichkeit - im Nachdenken über »Bewegung«.