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On the eve of the financial crisis, the USA was inhabited by almost 70 percent homeowning households, in comparison to about 45 percent in Germany. Homeownership, Renting and Society presents new evidence showing that this homeownership gap already existed between American and German cities around 1900. Existing explanations based on culture, government housing policy or typical socio-economic factors have difficulties in accounting for these long-term cross-country differences. Using historical case studies on Germany and the USA, the book identifies three institutional domains on the supply-side of the housing market – urban land, housing finance and construction – that set countries o...
Militärisches Handeln ist, so suggerieren Quellen und Historiografie, vor allem Entscheidungshandeln. Entscheidungen werden so zu Schlüsselereignissen in der Kriegführung stilisiert, die über Sieg und Niederlage bestimmen. Damit werden Fragen nach den Rahmenbedingungen und Merkmalen militärischer Entscheidungsprozesse und den Konstanten des militärischen Entscheidens aufgeworfen. Die Beiträge dieses Bandes analysieren epochenübergreifend die Voraussetzungen, Prozesse und Repräsentationen militärischen Entscheidens und bestimmen erstmals die Rahmenbedingungen und Merkmale des Entscheidens im militärischen Kontext.
Masterarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 3, FernUniversität Hagen, Veranstaltung: Masterstudium, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit behandelt die Entwicklung der kaiserlichen Flotte und ihres Offizierskorps. Ausschlaggebende dabei die strategische Planung durch Admiral Tirbitz und deren Scheitern. Eingegangen wird inhaltlich auf die britische Seeblockade und Überlegenheit und die daraus resultierende weitestgehende deutsche Inaktivität zur See. Schwerpunkt bildet die Reaktion der Marineführung zum abzusehenden Kriegsende und unter der Gefahr einer kampflosen Auslieferung der Flotte. Die Arbeit setzt sich dahingehend auseinander mit, dem Zustand der Flotte im Jahr 1918, ihrer Stärke und Kampfkraft, den Offizieren und Mannschaften. Schließlich wird ausführlich Bezug genommen auf die Planungen der Marineführung bezüglich der beabsichtigten Schlacht, ihren Erfolgsaussichten und den Ursachen ihrer Verhinderung.
Lazarette prägten im Ersten Weltkrieg die Kriegserfahrung von Millionen deutscher Soldaten. Im Heimatlazarett trafen Verwundete und Kranke auf Militärärzte, Krankenschwestern und zivile Helfer, Inspekteure, Kriegsgefangene und Schaulustige. Alina Enzensberger spürt den Lazaretten an der Heimatfront als Übergangsräumen zwischen militärischer und ziviler Sphäre nach. Auf breiter Quellenbasis rekonstruiert sie Alltag und Erfahrung der Patienten, militärärztliche Disziplinar- und Propagandastrategien sowie Debatten um Kriegsneurosen, Invalidität und das Engagement der Zivilbevölkerung. Das Buch zeigt, wie sich die Lazarette zu umkämpften Räumen entwickelten, in denen militärische ...
Während des Kalten Krieges sah sich die westdeutsche ärzteschaft mit dem beispiellosen Bedrohungsszenario einer atomaren Massenvernichtung konfrontiert. Vor diesem Hintergrund analysiert Jochen Molitor die Denkweisen und Handlungsmuster medizinischer Experten in Vorbereitung auf den Ernstfall, wobei Militärärzte ebenso berücksichtigt werden wie Zivilisten, führende Kammerfunktionäre ebenso wie die ärztliche Friedensbewegung. Im Mittelpunkte der Darstellung steht die Genese der Katastrophenmedizin. Deren Entwicklung von der sanitätsdienstlichen Vorbereitung auf einen befürchteten Atomkrieg zur notfallmedizinischen Reaktion auf die neuartigen Schadensszenarien der "Risikogesellschaft" liefert nicht nur vielfache Erkenntnisse zum Wesen des Arztberufs, sondern auch zur Bedrohungs- und Angstgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Die Entstehung von parlamentarischer Demokratie und politischer Öffentlichkeit schufen im 19. Jahrhundert die Voraussetzungen für das Entstehen gruppengebundener Ideologiewortschätze in Deutschland. Der Band spannt den Bogen von der Paulskirche über die Zwischenkriegszeit bis zur Re-education nach der Stunde Null, als elementarem Bestandteil der Schaffung der heutigen parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Im Zentrum des vorliegenden Bandes steht das große Thema der Beziehung von völkischem Denken und deutschen Demokratiebestrebungen während rund einhundert Jahren. Damit bietet er einen exemplarischen Überblick über eine der Ideologien, die die deutsche Politik lange beschäftigt haben und dieser Tage wieder beschäftigen.
Anhand der internen und öffentlichen Kommunikation deutsch-jüdischer Vereine untersucht Anna Ullrich, wie gesellschaftlicher Antisemitismus in diesen Organisationen wahrgenommen, bewertet und bewältigt wurde. Erstmals werden dabei die Verhaltens- und Gefühlsempfehlungen, welche die Vereine ihren Mitgliedern anboten, systematisch herausgearbeitet und deren langfristige Entwicklung zwischen Erstem Weltkrieg und den ersten Jahren des Nationalsozialismus in die Analyse miteinbezogen. Aus der Vielzahl an Ratschlägen, Hinweisen, Warnungen, Empfehlungen und Aufforderungen werden die vielfältigen Diskussionen rekonstruiert, die immer wieder um die Frage nach einem adäquaten Umgang mit antisemitischen Erfahrungen in Deutschland kreisten. So ermöglicht die Studie eine differenzierte Betrachtung der vereinsinternen Aushandlungsprozesse und gibt neue Einblicke in das Verhältnis von jüdischen und nichtjüdischen Deutschen im Untersuchungszeitraum.
Mit der systematischen Auswertung bislang wenig beachteter Quellen zu süddeutschen Freikorps liefert der Autor erstmals ein profundes und detailliertes Sozialprofil dieser Einheiten, die so entscheidend die Gewalt des Nachkrieges und damit die Geschichte der Weimarer Republik geprägt haben. Die umfangreichen sozialhistorischen Daten ermöglichen eine Überprüfung gängiger und lange Zeit tradierter Forschungsthesen zu Herkunft, Motivation und Radikalisierung der Paramilitärs sowie eine Analyse personeller Kontinuitäten hin zu NSDAP, SA und SS und damit einen Blick auf die Bedeutung der Freikorps für die Genese der maßgeblichen NS-Herrschaftsorganisationen. Dieser Beitrag zur Frühgeschichte der Weimarer Republik wie auch zur Geschichte des Nationalsozialismus zeigt, dass alte Gewissheiten, die nicht selten einer ideologischen Geschichtsschreibung oder der Selbsthistorisierung ehemaliger Freikorpskämpfer entstammen, deutlicher Korrekturen bedürfen.
Der breit angelegte Band entwickelt eine neue Perspektive auf die politische Kultur der Weimar Republik, indem er die Verfassung in ihren Kontext stellt und so einen tiefenscharfen Blick auf Mentalitäten, Kommunikationsformen, Symbole und institutionelles Handeln der Zeit wirft. Im Mittelpunkt steht nicht der Verfassungstext, sondern die Handhabung der Verfassung durch zentrale Akteure und ihre mentalitätsgeschichtliche Aneignung durch Volk und Eliten. Der interdisziplinär angelegte, allgemeinhistorische und rechtsgeschichtliche Beiträge kombinierende Band verleiht der Forschung neue Impulse.