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Offering nuanced insights into violence, humanitarian protection, gender relations, and coping of refugees in a Ugandan refugee camp, this book shows how risks prevail for refugees despite and partly due to their settlement in the camp and the system established to protect them, and hones in on the strategies used by people to protect themselves.
The normalisation of hate speech, including antisemitic rhetoric, poses a significant threat to social cohesion and democracy. While global efforts have been made to counter contemporary antisemitism, there is an urgent need to understand its online manifestations. Hate speech spreads easily across the internet, facilitated by anonymity and reinforced by algorithms that favour engaging--even if offensive--content. It often takes coded forms, making detection challenging. Antisemitism in Online Communication addresses these issues by analysing explicit and implicit antisemitic statements in mainstream online discourse. Drawing from disciplines such as corpus linguistics, computational linguis...
Die kollektive Unterbringung von Asylsuchenden ist ein wichtiger Bestandteil der flüchtlingspolitischen Verwaltungspraxis in Deutschland. Bei aller Varianz der Art solcher Sammelunterkünfte sind damit stets auch prinzipielle Herausforderungen verbunden. Denn mit einem zentralen Raum zum Umgang mit Flucht und Ankunft werden zugleich Gefahren und Konflikte örtlich konzentriert. Parallel zur Entwicklung von Konzepten zur Bewältigung dieser Herausforderungen untersuchen die Beiträger*innen des Bandes die Lebensrealitäten in diesen Einrichtungen.
Spätestens seit den 1980er Jahren erregt kaum etwas die Öffentlichkeit so sehr wie die Frage, wie viele und welche Menschen, »die wir nicht gerufen haben«, Deutschland aufnehmen sollte. Klaus Neumann beschäftigt sich mit Antworten auf diese Frage: von Forderungen nach der Änderung von Artikel 16 des Grundgesetzes in den frühen 1990er Jahren über die sogenannte Willkommenskultur 2015 bis zur Neuauflage der Behauptung, das Boot sei voll, nach der Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine 2022. Der Historiker untersucht die unterschiedlichen Motivationen, Schutz zu gewähren oder Schutzsuchende abzuweisen. Im Mittelpunkt seiner Betrachtung stehen dabei lokale und lokalpolitische Auseina...
Was verbinden Menschen eigentlich - jenseits populistischer Nationenbeschwörungen - mit Deutschland? Astrid Utler befragt dazu Menschen mit und ohne Fluchterfahrung, die mithilfe einer Kamera ihre Perspektiven bildlich festgehalten haben. In den aufgekommenen Themen Fürsorge, Freiheit, Diversität und Integration werden vielfältige Differenzlinien sichtbar. Unter theoretischer Weiterentwicklung des Stereotypen- und Bildbegriffs zeigt sich: Die Deutschlandbilder sind weitaus differenzierter, veränderbarer und positiver, als Populist*innen gemeinhin glauben machen wollen.
Die politische Philosophin Nikita Dhawan unternimmt den Versuch, postkoloniale, queer-feministische Theorien und Theorien der Aufklärung – in der Tradition von Kant über Adorno und Spivak – zusammenzudenken. Aus diesen scheinbar unvereinbaren philosophischen und politischen Strömungen birgt sie das emanzipatorische Potenzial und skizziert kritische Theorien der Dekolonisierung. Diese können helfen, postimperiale Zukünfte unserer Gesellschaft angesichts multipler Krisen vorstellbar zu machen. Postkoloniale Studien, die sich mit dem Erbe des weltweiten Kolonialismus und Imperialismus auseinandersetzen, erfahren derzeit insbesondere von rechter aber auch liberaler Seite Kritik: Ihnen w...
Die Corona-Pandemie und der damit einhergehende »Ausnahmezustand« bieten die Gelegenheit, Normativitäten infrage zu stellen, aber auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Mit ihrer neuen Theorie der Fragilität verdeutlichen Yener Bayramoglu und María do Mar Castro Varela, dass es im Sinne sozialer Gerechtigkeit weniger um eine Akzeptanz heterogener Lebensweisen gehen sollte als vielmehr um die Beachtung und Akzeptanz von Vulnerabilitäten, die strukturell befördert und stabilisiert werden. Ihr Ansatz bringt unterschiedliche Perspektiven aus Ethik, Politik und Kunst zusammen und bietet - u.a. im Kontext von Digitalität, Rassismus und Solidarität - die Möglichkeit, die Pandemie anders zu evaluieren.
Lange Zeit galt Homosexualität als Paradebeispiel für eine Abweichung von der Norm. In einer Gesellschaft, die Gleichheit als Grundprinzip betrachtet, stellt sich heute die Frage, ob homosexuelle Männlichkeit noch immer als abweichend von der Norm wahrgenommen wird oder inzwischen als legitime Form von Männlichkeit anerkannt ist. Dieses Buch untersucht Normalitätsvorstellungen und hinterfragt traditionelle Männlichkeitstheorien, die homosexuelle Männlichkeit als Gegensatz zur heterosexuellen definieren. Die Analyse zeigt, dass homosexuelle Männlichkeit dann als legitim wahrgenommen wird, wenn sie sich an heterosexuellen Normen orientiert. Nicht-heteronormative schwule Männer werden nach wie vor verweiblicht und als nicht-legitime Männer aus der Gruppe der hegemonialen Männlichkeit ausgeschlossen. Das Buch bietet einen tiefgehenden Einblick in die komplexen Machtdynamiken, die mit Normalität einhergehen, und lädt zur Reflexion über die sich wandelnden Vorstellungen von Männlichkeit in unserer Gesellschaft ein.
Postkoloniale Perspektiven im Kunstbetrieb und in der Kulturellen Bildung haben Hochkonjunktur. Doch werden diese Konzepte meist genutzt, ohne dass eine tiefergreifende Auseinandersetzung mit ihnen stattfindet. Dabei wären umfassendere Debatten um und mit Theorien des Postkolonialismus dringend notwendig, etwa, um die Zumutungen der dominanten eurozentrischen Ausstellungs- und Vermittlungspraxen aufzudecken. Die Beiträge des Bandes beleuchten die Verantwortung der Kunst und Kunstvermittlung aus einer explizit postkolonialen Perspektive. Der Fokus liegt dabei auf dem »double bind«, der das Feld durchzieht und sich äußert in einer dilemmatischen Position zwischen Subversion und Affirmation. Dabei werden sowohl diskriminierende Praxen im Feld entlarvt als auch eine (auto-)kritische Theorieentwicklung vorangetrieben.
Was heißt Solidarität? Wer darf sie fordern? Und wer darf in wessen Namen und in Bezug auf welche Gemeinsamkeiten sprechen? Obwohl diese Fragen so komplex wie ungeklärt sind, gewinnt der emanzipatorische bis revolutionäre Aspekt der Solidaritätsidee zunehmend an Relevanz. Solidarität changiert zwischen einem Kampfbegriff und der Frage nach alternativen Lebens- und Praxisformen, die sich von gewohnten Auffassungen von Freiheit, Besitz, Ressourcen oder Existenz zu lösen versprechen. Die Beiträger*innen eröffnen die Fragen nach Zugehörigkeit und Ungleichheit neu und analysieren die Gestaltung von Gemeinschaft und Gesellschaft, die sich stets an der Heterogenität sozialer Kategorien bricht.