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Gaststätten sind Bausteine in der Lebenswelt des Alltags. Genossenschaftliche Gaststätten, als Anbieter im Sozialraum, bieten mahlgemeinschaftliche Tischgenossenschaften für interne Mitglieder und auch für externe Nicht-Mitglieder. Mit kulturgeschichtlichen Ausflügen wird dieses Sozialgebilde morphologisch rekonstruiert. Es sind keine Clubs, sondern engagierte Knotenpunkte und Netzwerkweber im Sozialraum.
Die praxeologische Abhandlung strukturaler Hermeneutik verknüpft morphologisch verschiedene dekonstruktive Lesarten der Grammatik und der Psychodynamik der Gabemechanismen: 1) Die Kategorie der Gabe wird nochmals anders gelesen als es bislang in der eigenen Forschung der Fall war. Dominierte, was nunmehr keineswegs negiert wird, die Auslegung aus der Motivhaltung der unbedingten solidarischen Gabe als Alternative zur kapitalistischen Form des Wirtschaftens, so wird nun die Spur eines impliziten Modernisierungs-Narrativ reflektiert. 2) Die bislang unreflektierte cartesianische Logik der Gabe wird aus der Perspektive einer responsiven Phänomenologie des Anderen revidiert. 3) Die bislang vernachlässigten "dunklen" Logiken der Gabe (insb. die Praktiken der Demütigung und der Schaffung von Abhängigkeiten) werden stärker beachtet. 4) Es geht um den "Rest" der Gabe, der nicht in vertikaler (wohlfahrtsstaatlicher) und horizontaler (genossenschaftlicher) Reziprozität aufgeht: Gemeint ist das Miteinander als Integral.
Ein politisch gefördertes Mittel zur Behebung des Personalnotstands in der Pflege ist die Gewinnung von Pflegekräften aus dem Ausland. Mit der Methode einer Problematisierung beleuchtet das Buch die Hintergründe und Folgen der Personalgewinnung internationaler Pflegekräfte. Es wird gefragt, ob der Anspruch einer ethischen Gewinnungspraktik Maskerade und der arbeitsmarktpolitischen Bedürftigkeit geschuldet ist, bei der gleichzeitig einwandernde Menschen aus den Entsenderegionen aus relativer Not heraus handeln, obwohl sie andere Verbleibeperspektiven bevorzugen würden. Ziel ist es, eine Synthese der Perspektiven zu finden, die aufzeigt, was in diesem Push-Pull-Geschehen noch freier Wille und was struktureller Zwang ist.
Die Arbeit ist eine interdisziplinäre Diskussion des Standes der Forschung zur anthropologischen Kategorie der Gabe in verschiedenen Disziplinen unter Einbeziehung des Materials der Kulturgeschichte. Dabei wird auch der Übergang zur Emergenz der Ordnung verschiedener Formen von Reziprozität einbezogen. So wird auch die Anwendung auf die morphologische Analyse des genossenschaftlichen Formprinzips möglich, die unterschiedliche Sozialgebilde der Genossenschaftsartigkeit von formellen und informellen Institutionalisierungen sozialer Beziehungen konzeptionell erschließen können.
Das Forschungs- und Lehrgebiet wird, problemorientiert auf die Vulnerabilität der Hochaltrigkeit bezogen, interdisziplinär entfaltet. Die am Lebenszyklus orientierte Lebenslagentheorie und die Capability-Theorie werden in psychodynamischer Perspektive vertieft. Der Zusammenhang von Wohlfahrtsstaat und Wohlfahrtsgesellschaft wird ebenso wie das normativ-rechtliche Mehrebenen-System behandelt. Jenseits einer deskriptiven Sozialkunde und reiner empirischer Sozialforschung wird, das Werturteilsproblem aufgreifend, die anthropologische Tiefe der rechtsphilosophischen Grundlegung skizziert.
Die Studie behandelt am Beispiel der stationären Langzeitpflege die Frage der Entwicklungschancen des Dritten Sektors im wirtschaftsorganisationsrechtlichen Kontext der gewährleistungsstaatlichen Delegation von Daseinsvorsorgeaufgaben an einen trägerpluralistischen, regulierten Quasi-Markt. Die interdisziplinäre Mehr-Ebenen-Analyse vergleicht die normativ-rechtliche Normwelt mit der Wirklichkeit. Die morphologische Betrachtung demonstriert die Sachzieldominanz als notwendige Voraussetzung für eine bedingte Überlegenheit der Gemeinwirtschaft gegenüber der Privatwirtschaft, hinreichende Bedingung ist aber eine entsprechende Organisationskultur der Sorgearbeit.
Der soziale Wandel der Bevölkerungsstruktur erfordert heterotop anmutende Versorgungsformen mit einer anderen Organisationskultur. Die Realgeschichte erweist sich dagegen jedoch als ein weitgehend gescheiterter Traum, der auf die endogene Selbstblockade der Politischen Ökonomik der Systempfadabhängigkeit hinweist und das Problem der kulturellen Grammatik des medizinisch-technischen Komplexes und der Unfähigkeit zur Selbsttranszendenz der habitualisierten Professionen demonstriert. Die Politik betreibt sodann im Kontext der gemeinsamen Selbstverwaltung eine symbolische Politik des Integrationsfonds.