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Die bis in unsere Gegenwart hineinreichende Gewissheit, dass es sich bei ästhetischer Praxis um die Praxis von Künstlern und die Wahrnehmung von Kunst durch ein Publikum handeln müsse, ist brüchig geworden. Eine Reihe von Indizien legen den Schluss nahe, dass der Bereich ästhetischer Praktiken und das Kunstfeld in der Gesellschaft eine nur noch partiale Deckung aufweisen. Beispiele für ästhetische Praktiken finden sich in der Mode, der Werbung und dem Design ebenso wie in den neuen Medien sowie in der Musik- und Videospielindustrie. Aber auch Kosmetik-Ketten und Parfümerien, Schönheitschirurgen, Tätowierungsshops, Büros für Inneneinrichtung- und Landschaftsarchitektur, Blumenläd...
We witness an era with more screens than ever before, and within each screen, a multitude of visual varieties. Lisa Gotto investigates this medial diversity as a field of tension between large and small forms of digital image culture. This includes, on the one hand, the immersive potential of large image arrangements, such as digital 3D cinema, and, on the other hand, the compactness of mobile image forms, such as those of the smartphone film or the media practices of Instagram. Weaving together a rich variety of examples and sources, this book presents a multifaceted collection of essays that explore the transformational potential of digital media culture, contextualize its media-technical conditions, and reflect on its social consequences.
Wie erweitern und entwickeln sich im deutschsprachigen Raum seit der Jahrtausendwende Formen und Funktionen auktorialer Epitexte in einem professionalisierten literarischen Feld mit veränderten medialen Bedingungen und Möglichkeiten hinsichtlich der Inszenierung und Rolle von Autor*innenschaft sowie der Korrelation von Autor*in und Werk? Dieser Frage widmen sich die im Band versammelten Beiträge mit Blick auf das dynamische Verhältnis zwischen (Gesamt-)Werk, Autor: innenschaft und Paratext, wie es sich insbesondere in Epitexten artikuliert. Dabei werden Bedeutung und Facetten des Epitextualitätsbegriffs im Allgemeinen sowie entlang der spezifischen Erscheinungsformen fingierter, performativer, ritualisierter und digitaler Epitexte beleuchtet. Ziel des Bandes ist es, das vielseitige Potenzial von Epitexten in ihrer Heterogenität zu erfassen, auf unterschiedliche Fragestellungen hin zu fokussieren und ihre Bedeutung für literaturwissenschaftliche Forschung herauszuarbeiten.
This is an edition of all the surviving cantatas with texts by Francesco Buti (1606‒82), and thus one of the first editions of seventeenth-century Italian cantatas organized around a single poet rather than a single composer. It contains ten pieces set to music by the first generation of Roman cantata composers, such as Carlo Caproli, Giacomo Carissimi, Marco Marazzoli, Luigi Rossi, Mario Savioni, and Loreto Vittori, as well as the traveling guitar virtuoso Francesco Corbetta. Most of the pieces belong to the genre of chamber cantata and are scored for solo voice and basso continuo, though also included are a duet and a lengthy, semi-dramatic cantata for four voices and obbligato instruments. The compositions in this volume thus make a significant sampling of the early Italian cantata repertoire available to scholars and performers.
Gegenstand der Untersuchung sind die umfangreichen Anmerkungsapparate des barocken Dichters Daniel Casper von Lohenstein (1635–1638) zu seinen Trauerspielen. Zentrale These der Studie ist, dass in den ‚Anmerckungen‘ ein interpretatorisches Potenzial liegt, das erst durch konsequentes Ausdeuten der intertextuellen Beziehungen zwischen Anmerkungs- und Dramentext ein umfassendes Verständnis von Lohensteins Trauerspielen möglich macht. Neben einer ausführlichen Funktionstypologie der ‚Anmerckungen‘ bietet die Arbeit eine Deutung ihrer Form mit Hilfe dreier Konzepte (‚Bibliothek‘, ‚Hypertext‘ und ‚Kommentar‘), die die Untersuchung in rezente Forschungsdiskurse einbettet. ...
Schnippeldiskos, Kopfhörerpartys, BarCamps, Star Wars-Gottesdienste: Als Hybride Events bezeichnen wir solche inszenierten Ereignisse, die aus augenfälligen Kombinationen mindestens zweier Arten von Ereignissen bestehen, die als verschiedenen kulturellen Bereichen zugehörig angesehen werden (z.B. Fest und Feier, Ernst und Spaß, Information und Unterhaltung, Action und Comedy, Wissenschaft und Sport usw.). In dem Band untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher geisteswissenschaftlicher Disziplinen Fallbeispiele solcher Ereignisse, versuchen diese theoretisch zu fassen und gesellschaftsdiagnostisch auszuwerten.
Das vielfältige und dynamische Praxisfeld der Musikvermittlung ist in ständiger Bewegung. Die Beiträger*innen stellen in diesem Handbuch die grundlegenden Diskurse dar und geben einen prägnanten und fundierten Einblick in historische und aktuelle Entwicklungen, terminologische Fragestellungen sowie zentrale Spannungsfelder. Dabei beleuchten sie die wesentlichen Akteur*innen des Feldes und gehen ausführlich auf exemplarische Praxen ein. Mit seinem interdisziplinären Ansatz bietet das Handbuch eine unverzichtbare Grundlage sowohl für die Forschung als auch für die universitäre Lehre und das Selbststudium ambitionierter Praktiker*innen.
Im Diskurs um das Musiktheater weitet sich ein Legitimationsproblem aus, das politische, wirtschaftliche und ästhetische Aspekte betrifft und die Kunstform in ihrer Existenz in Frage stellt. Welche Legitimationsstrategien bestimmen aber diesen Diskurs? Caroline Wiese nimmt Musiktheaterkritiken zu exemplarisch gewählten Werken aus den Bereichen Oper, Operette, Neues Musiktheater und Musical in den Fokus. Anhand des Materials fächert sie diskursive Denkmuster und Argumentationsstrukturen auf, die im Umfeld des Dispositivs »Musiktheater« verdichtet auftreten, und zeigt: Unabhängig von Gattung und Werk werden teils widersprüchliche Strategien wirksam.
Der Band bestimmt den Begriff der Begegnung als eigene, bedeutungstragende Kategorie und fokussiert zum ersten Mal systematisch und historisch Fragen der Interaktion zwischen Menschen und Tieren in Philosophie, Kunst, Literatur und in sozio-kulturellen Praktiken. Einzelanalysen untersuchen die Formen und Funktionen der Interaktion zwischen unterschiedlichen Spezies sowie deren grundlegende Muster, die einerseits von Empathie, Achtsamkeit oder Agency gekennzeichnet sind, bzw. andererseits von Gewalt, Ausgrenzung, Widerständigkeit oder Konfrontation. Damit ergänzt die Publikation die Erforschung der Tier-Mensch-Beziehung um den zentralen Aspekt von ambivalenten Interspezies-Begegnungen, die zugleich destruktives und transformatives Potential offenbaren.