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In den deutschen Kriegsdebatten ging es seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts auch um die Frage, welche Belastungen ein zukünftiger Krieg den Nerven der Bevölkerung abverlangen würde. Im Ersten Weltkrieg etablierten sich dann Nervenstärke und Nervenschwäche als häufig benutzte Kampfbegriffe; hinzu kam nun die massenhafte Erfahrung von psychischen Versehrungen und deren Behandlung. Dieser Band lotet das Verhältnis von Nerven und Krieg in der Vor- und Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs erstmals systematisch aus. Er richtet den Blick sowohl auf die zeitgenössischen Nervendiskurse wie auch auf individuelle wie gesellschaftliche psychische Mobilisierungs- und Leidenserfahrungen.
This book explores the impact of violence on the religious beliefs of front soldiers and civilians in Germany during the First World War. The central argument is that religion was the main prism through which men and women in the Great War articulated and processed trauma. Inspired by trauma studies, the history of emotions, and the social and cultural history of religion, this book moves away from the history of clerical authorities and institutions at war and instead focuses on the history of religion and war 'from below.' Jason Crouthamel provides a fascinating exploration into the language and belief systems used by ordinary people to explain the inexplicable. From Judeo-Christian tradit...
The present book is a collection of 9 essays, emerging from a long and intense research collaboration among scholars coming from different backgrounds and traditions. As the book’s subtitle suggests, these essays focus on the ethical, religious, and political aspects of Wittgenstein’s thought, which are illustrated and investigated with reference to theircomplex interaction with Wittgenstein’s philosophical method and his conception of philosophy, on the one hand, and with his conception of language and human agency on the other.
Welche Anforderungen stellten Militär, Medizin, Politik und Gesellschaft an die nervliche Belastbarkeit von Offizieren im Krieg in Deutschland zwischen 1890 und 1939? Wie gingen sie mit psychisch erkrankten Offizieren um? Wie nahmen die Betroffenen selbst ihre Erkrankungen wahr? Und welche Auswirkungen hatten diese auf ihr Selbstbild und ihre Lebensläufe? Gundula Gahlen untersucht diese Fragen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zur NS-Zeit. Ihre Studie füllt eine Lücke, da sich die bisherige Forschung zu kriegsbedingten psychischen Erkrankungen vor allem mit Mannschaftssoldaten beschäftigte, obwohl das Offizierskorps zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine herausgehobene Herrschafts- und Werteelite war und zeitgenössische Leitvorstellungen von Willensstärke und Männlichkeit verkörperte. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0
Die Nordseeinsel Langeoog als Brennpunkt deutscher Geschichte: Jörg Echternkamp historisiert erstmals umfassend einen Naturraum am Rande Deutschlands, der sich seit den 1880er Jahren zu einem Drehkreuz historischen Wandels entwickelt hat. Die methodisch reflektierte Untersuchung greift Impulse der modernen Raumgeschichte auf und fragt nach den wechselnden Bedeutungen, die „Langeoog" von den Einheimischen wie den Besuchern zugeschrieben wurden. Um deutsche Geschichte zu dezentralisieren, verschränkt Echternkamp analytisch und narrativ die Geschichte der Insel und ihrer Menschen mit der Geschichte Nordwestdeutschlands sowie der National- und Globalgeschichte. So verdeutlicht er die Dynamik...
Die Zeit um 1900 ist keineswegs nur durch rasante ästhetische Innovationen geprägt, sondern auch durch eine große Verbreitung, Verehrung, Neuinterpretation und produktive Rezeption kanonischer Werke. Diese Werke – das ist der Grundgedanke der hier versammelten Aufsätze – führen zwar ein langes Leben, müssen jedoch in jeder Zeit und mitunter für verschiedene gesellschaftliche Gruppen neu aufgelegt, herausgegeben, ausgestattet und vertrieben werden. Denn nur so bleiben kanonische Werke auf dem Buchmarkt erhältlich, werden rezipiert und können in ihrem kanonischen Status bestätigt werden. Das Abstraktum „Werk“ realisiert sich in jeweils konkreten Ausgaben, die von einem Herausgeber veranstaltet und vom Verlag veröffentlicht werden. Herausgeber und Verlag konstituieren den Text, versehen ihn mit Paratexten, statten den Band aus, lassen ihn drucken, bewerben, vertreiben und schaffen so eine neue dingliche „Präsentation“ des Werks. Dieser Prozess soll in seiner Relevanz für die Herausgeber, Autoren bzw. Autorbilder, Werke, Leser und Verlage einer großzügig verstandenen „Jahrhundertwende 1900“ im deutschsprachigen Bereich erfasst werden.
Das Haiku gilt als kürzeste Gedichtform der Weltliteratur und stammt ursprünglich aus Japan. Auf Deutsch verfasste Haiku wurden erstmals 1925 in einer Berliner Zeitschrift veröffentlicht; seitdem sind sie zu einem festen Bestandteil der Dichtung sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz geworden. Dennoch sind Informationen dazu bisher rar. In diesem Lexikon finden sich bio-bibliographische Informationen zu über 250 Dichterinnen und Dichtern von Yvan Goll über Imma Bodmershof bis zu Durs Grünbein, die von 1925 bis heute mit ihren eigenen Haiku zur deutschsprachigen Literatur beigetragen haben.
In Rumänien standen im Ersten Weltkrieg bulgarische, deutsche, österreichischungarische und türkische Truppen rumänischen, russischen und serbischen Soldaten gegenüber. Trotz der Multinationalität war dieser Kriegsschauplatz im öffentlichen Bewusstsein der westlichen Welt über Jahrzehnte hinweg nahezu vergessen. In Bulgarien und Rumänien hinterließen die hohe Zahl an Kriegstoten und Invaliden, die entgrenzte Gewalt, die Besatzungszeit, Flucht und Vertreibung sowie wechselnde Grenzziehungen dagegen tiefe Spuren.
Die bewährte Dokumentation der zeitgenössischen deutschsprachigen Literaturszene umfasst über 9.000 Einträge lebender Verfasserinnen und Verfasser schöngeistiger Literatur in deutscher Sprache: Adressen, Lebensdaten, Mitgliedschaften, Auszeichnungen sowie 140.000 Veröffentlichungen; im Anhang u. a.: Übersetzer, Verlage, Literaturpreise, Fachverbände, Literaturhäuser, Zeitschriften, Agenturen; Festkalender, Nekrolog, geographische Übersicht.