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Hermann Oppenheim – Leben und Werk eines wirkungsmächtigen Neurologen Hermann Oppenheim (1858–1919) war Wegbereiter einer modernen Neurologie und Pionier für die Entwicklung der Neurochirurgie. Seine jüdische Abstammung, herausragende analytische Fähigkeiten und epochale Leistungen auf wissenschaftlichem Gebiet ergeben vor dem Hintergrund des durch antisemitische Tendenzen geprägten Deutschen Kaiserreichs eine spannende Biografie, die von Heiko Bewermeyer und seinem Autorenteam detailliert und kenntnisreich beleuchtet wird. In welchem sozialen und politischen Umfeld wuchs Hermann Oppenheim auf?Wurde die Karriere Hermann Oppenheims an der Berliner Charité tatsächlich durch antisemi...
Freud begann sein revolutionäres Werk in der Einsamkeit des Privatdozenten und Nervenarztes. Vor dem Ersten Weltkrieg fand es die Anerkennung der Züricher Universitätspsychiater, daraufhin auch vermehrt die Aufmerksamkeit der deutschen Fachöffentlichkeit und in der Weimarer Zeit viel Anklang im aufblühenden Feld der Psychotherapie. Die Rezeption der psychoanalytischen Lehre und Praxis war wie so oft, wenn Neues aufkommt, interessiert, gelegentlich zustimmend, häufiger kritisch. Aus einem Gefühl der Überlegenheit verweigerten sich Freud und seine Anhänger der Auseinandersetzung mit der methodischen, inhaltlichen und ärztlich-ethischen Kritik ihrer Kollegen. Sie gingen ihren eigenen Weg, mit einer eigenen Fachvereinigung, Fachausbildung und Theoriesprache. Ab 1933 wurde die Eigenständigkeit zerschlagen, nach 1945 langsam wiederhergestellt. Das Buch beschreibt die Erfolge der Psychoanalyse auf ihrem Weg der Isolation und die Schwierigkeiten, die dieser Weg mit sich brachte.
Welche Anforderungen stellten Militär, Medizin, Politik und Gesellschaft an die nervliche Belastbarkeit von Offizieren im Krieg in Deutschland zwischen 1890 und 1939? Wie gingen sie mit psychisch erkrankten Offizieren um? Wie nahmen die Betroffenen selbst ihre Erkrankungen wahr? Und welche Auswirkungen hatten diese auf ihr Selbstbild und ihre Lebensläufe? Gundula Gahlen untersucht diese Fragen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zur NS-Zeit. Ihre Studie füllt eine Lücke, da sich die bisherige Forschung zu kriegsbedingten psychischen Erkrankungen vor allem mit Mannschaftssoldaten beschäftigte, obwohl das Offizierskorps zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine herausgehobene Herrschafts- und Werteelite war und zeitgenössische Leitvorstellungen von Willensstärke und Männlichkeit verkörperte. https://creativecommons.org/licenses/by/4.0
Die Heimatpflege des Bezirks Schwaben, die Schwabenakademie Irsee und das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags führten zusammen mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II der Universität Ulm im Jahr 2016 eine Tagung zum Thema "Psychiatrie im Ersten Weltkrieg" durch. Der Bezirk Schwaben errichtete im Jahr 1849 im ehemaligen Kloster Irsee eine psychiatrische Heil- und Pflegeanstalt. Sie wurde später erweitert, ihre Patientenakten sind erhalten. Aus der Zeit des Ersten Weltkriegs sind dort über 100 psychisch kranke Soldaten nachgewiesen. Die internationale Tagung untersuchte, wie in der psychiatrischen Praxis mit den psychisch traumatisierten Soldaten in Deutschland, Österre...
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Traumata infolge von Gewalt und Missbrauch innerhalb des sozialen Nahraumes werden inzwischen als Problem erkannt. Es stellt sich die Frage nach dem Umgang mit dieser Realität. Das vorliegende Buch liefert hierzu einen seelsorgetheoretischen Beitrag. Das Phänomen von Traumata infolge von Gewalt im sozialen Nahraum wird wahrgenommen und in seiner Theologizität reflektiert. Basierend darauf werden Grundlinien einer Seelsorge entwickelt, die die Realität der Betroffenen ernst nimmt, sich sensibilisieren lässt und fragt, wie kirchliche Angebote die Betroffenen stärken können. Dies bezieht die handelnden Einzelpersonen ebenso mit ein wie die Institution Kirche und schließlich die Suche nach einer traumasensiblen christlichen Spiritualität.