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Raimund Fastenbauer präsentiert in zwei Teilen nicht nur die internen Entwicklungen der jüdischen Gemeinde Wien und der IKG als ihrer Vertretungsbehörde, sondern auch ihre Beziehungen und Konflikte zur politischen Umwelt. Dazu zählen sowohl politische Parteien als auch Persönlichkeiten, wie etwa Bruno Kreisky mit seinem ambivalenten Verhalten gegenüber Judentum und Israel oder Kurt Waldheim. Das in den späteren Jahren wiedergewonnene Selbstbewusstsein der Wiener Jüdinnen und Juden sowie das langsam entstandene Vertrauen in eine lebenswerte Zukunft in Österreich – trotz des immer wieder aufkommenden Antisemitismus – stellen einen starken Gegensatz zur deprimierenden Situation in den Jahrzehnten nach der Shoah dar. Mit der entstandenen jüdischen Infrastruktur (jüdische Schulen, psychosozialer Dienst, koschere Geschäfte und Restaurants, religiöse Einrichtungen) übertraf Wien in der Folge an Zahlen weit stärkere jüdische Gemeinden in Europa.
This volume engages with antisemitic stereotypes as religious symbols that express and transmit a belief system of Jew-hatred. These religious symbols are stored in Christian, Muslim and even today’s secular cultural and religious memories. This volume explores how antisemitic religious symbol systems can play a key role in the construction of group identities.
Die systematische Auslöschung jüdischen Lebens in Wien durch die Nationalsozialisten zielte von Beginn an auch auf das vielfältige jüdische Schul- und Bildungswesen. Es dauerte Jahrzehnte, bis sich wieder ein blühendes Schulsystem etablieren konnte. Kann man von einer Wiederbelebung, von Kontinuität nach schweren Frakturen sprechen? War es ein Kaltstart, gefolgt von mühevollem Neuaufbau? Wie weit wurde die Gründung jüdischer Schulen von öffentlicher Hand unterstützt? Um diese Fragen zu beantworten, hat Schulamit Meixner zahlreiche öffentliche und private Archive und viele verstreute Quellen eingesehen und ausgewertet sowie fast 100 Interviews geführt. Ihr Befund ist die erste umfassende Darstellung des jüdischen Bildungswesens in Wien nach der Schoa.
Ivan Franko, einer der Gründungsväter der modernen ukrainischen Literatur, zeigt sich in seinem mehrsprachigen Schaffen durchaus ambivalent gegenüber der jüdischen Frage. In seinem literarischen und publizistischen Werk finden sich sowohl philosemitische als auch antisemitische Passagen. Die Beiträger in diesem Band gehen der Frage nach, wie sich diese Ambivalenz in Frankos Werk abbildet bzw. welchen Wandlungen sie unterlegen war. Sie versuchen, Frankos Äußerungen – sowohl in seinen literarischen Texten als auch in seinen publizistischen Stellungnahmen zu aktuellen Fragen – historisch und kulturgeschichtlich zu kontextualisieren.
Claude Lanzmann zeichnete für sein epochales Werk »Shoa« ein langes Gespräch mit dem Wiener Rabbiner Benjamin Murmelstein (1905 – 1989) auf, das er jedoch nicht in den Film aufnahm. Im Zentrum stand Murmelsteins ambivalente Rolle als hochrangiger Funktionär der von Adolf Eichmann kontrollierten Israelitischen Kultusgemeinde Wien in der NS-Zeit und als »Judenältester« des Ghettos Theresienstadt. Anhand von Lanzmanns Filmmaterial, zwei NS-Filmen von 1942/1944 sowie einem tschechischen Spielfilm von 1962 über Theresienstadt beleuchtet der Band die Darstellung und das Selbstbild Murmelsteins.
Discusses the racism and antisemitism in German and Austrian university fraternities from the late 19th century until the early 1930s, which overshadowed the original ideals of the fraternities which were those of the French Revolution. They were called "Farbenstudenten" due to the tri-colored banners which they carried. Relates to various personalities, Jews and non-Jews, who were affected by antisemitism in the fraternal organizations. Notes that the "Aryan paragraph", first introduced by Georg von Schönerer in his Linz Program of 1882, was embraced by many nationalistic German fraternities. At the same time, Jewish students were prevented from engaging in dueling, a right that had been honored since the founding of the Burschenschaft in 1815. Antisemitism spread from the nationalistic fraternities to Catholic fraternities and Alpine clubs.
Von der Pietas Austriaca über die Spiritualität geistlicher Ritterorden bis hin zur Erinnerungsarbeit an die Shoah und die nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen reichen die wissenschaftlichen Interessen und das kulturelle Engagement von Wolfgang J. Bandion. Die vier Kardinaltugenden Sapientia, Temperantia, Fortitudo und Iustitia bilden einen Leitfaden für die Beiträge seiner Freunde und Weggefährten aus Kirche, Politik, Kunst und Wissenschaft. So wird diese, das Wirken Wolfgang J. Bandions reflektierende, Festschrift zu einer intellektuellen Zwischenbilanz aus Anlass seines 70. Geburtstags.
Das Buch stellt sich der Herausforderung, die Geschichte von 650 Jahren der Universität Wien in knapper Form wie aus einigen Fenstern heraus zu fassen. Kurzweilig lesbar, aber als gleichzeitig hoch reflektiertes Modell versteht es sich als frische science communication. Die Figuren der Handlung sind frei erfunden, doch ihr Kontext ist seriös und forschungsangebunden analysiert. Die Erzählungen nehmen in 14 Etappen die studentische Perspektive, den unterschiedlichen Erwerb von Wissen im Laufe der 650 Jahre und die räumlichen Veränderungen der Universität innerhalb der Stadt Wien ins Blickfeld. Sie behandeln die Komplexität des Lernens abseits einer traditionellen Institutionen-, Personen- und Fächergeschichte und nehmen doch kritisch Bezug auf wichtige Entwicklungen der Universität.
Was haben eine Wiener Fiakerfahrerin und ein erfolgreicher Bankmanager gemeinsam? Lesen Sie Roland Girtlers neues Buch, um es zu erfahren. Österreichs bekanntester Soziologe führt seine spannenden Personenstudien aus »Eigenwillige Karrieren« und »Allerhand Leute« weiter. Bei seinen Vorträgen, im Kaffeehaus oder in der Straßenbahn lernt er immer wieder Menschen kennen, die ihn beeindrucken. Er trifft auf originelle Charaktere und Lebenswege und erfährt einzigartige Geschichten, die doch alle von Mut, Durchsetzungskraft und Würde zeugen. Von einem israelischen Panzerfahrer, der nach Österreich auswanderte – aus Liebe zur deutschen Sprache. Von einem Leichenbestatter und leidenschaftlichen Pferdesportler, der durch seinen Beruf ein guter Menschenkenner wurde. Und von vielen anderen, die auch Sie kennenlernen sollten!