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The large-scale use of semantic transfer and inversion as rhetorical tactics is particularly prevalent in right-wing discourses and populist »alternative knowledge« production. The contributors to this volume analyze processes of re-semanticizing received meanings, effectually re-coding those meanings. They investigate to what extent rhetorical maneuvers serve to establish new and powerful belief systems beyond rational and democratic control. In addition to the contemporary rightwing and conspiracy narratives, the contributions examine the discursive fields around conceptions of human nature and the deep past, population politics, gender conceptions, use of land, identity politics, nationhood, and cultural heritage.
Wie gelingt es der AfD, dass sich deren Unterstützer*innen bei einer für viele Menschen abstoßenden Partei wohlfühlen? Florian Spissinger hat Vortragsveranstaltungen, Stammtische und Wahlkampfstände der AfD ethnografisch beobachtet und Gespräche vor Ort geführt. Sichtbar geworden ist eine neurechte Gefühlsgemeinschaft, an der kritische Einwände wirkungslos abprallen und für die sich die Ablehnung von Zuwanderung und Klimaschutz gut und clever anfühlt.
Was meinen Rechtsextreme, wenn sie von Gender-Ideologie, Islamisierung, Kameradschaft oder Schuld-Kult sprechen? Dieses Handwörterbuch zeigt, wie die extreme Rechte mit Begriffs(um)deutungen und Wortneuschöpfungen Bausteine ihrer Weltanschauung über die Sprache zu vermitteln und zu verankern versucht. Das Buch wendet sich insbesondere an Multiplikator_innen aus Schule, Medien, Sozialarbeit und Gewerkschaft. Der Band ist Ergebnis eines Kooperationsprojekts zwischen dem Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung und dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus an der Hochschule Düsseldorf. Das Handwörterbuch erschließt das begriffliche Kontinuum der extremen Rechten und bietet eine Grundlage für die fundierte Auseinandersetzung damit. Für diese Neuauflage wurde es komplett überarbeitet und um mehrere Stichworte, wie z. B. Identität oder Lügenpresse, ergänzt.
Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, dem Holocaust und dem Zweiten Weltkrieg gehört zum festen Bestandteil der politischen Kultur in den europäischen Gesellschaften. Aus bundesrepublikanischer Perspektive besteht dabei der Eindruck einer weitgehenden Homogenität und Akzeptanz des Erinnerns und Gedenkens. Bei genauerem Hinsehen allerdings weist der vordergründige erinnerungskulturelle Konsens Brüche auf: Der Blick auf die Vergangenheit ist transnational, national, regional und lokal heterogen und oftmals umstritten. Die Beiträge dieses Bandes machen auf diese Dissonanzen aufmerksam und markieren zentrale Konflikte im aktuellen (geschichts-)politischen Diskurs.
Die Analyse bewegter wie unbewegter Bilder hinsichtlich ihrer sozialen, kulturellen und gesellschaftspolitischen Rolle gewinnt in den Sozialwissenschaften zunehmend an Bedeutung. Mittlerweile stehen vielfältige theoretische und methodologisch-methodische Zugänge der Bild- und Filmanalyse zur Verfügung, die sich auch wechselseitig anregen. Zum Teil sind sie im deutschsprachigen und/oder internationalen Wissenschaftsraum bereits etabliert, zum Teil betreten sie auch theoretisches und methodisches Neuland. In diesem Band stellen Wissenschafter*innen des Forschungsschwerpunktes "Visual Studies in den Sozialwissenschaften" an der Universität Wien verschiedene Ansätze vor, die in den Diszipli...
»Ich konnte da nicht bleiben« Für die Betroffenen bedeutet ein Wechsel innerhalb eines Hilfesystems oder der Übergang in ein anderes häufig eine große Belastung und steht daher schon länger im Fokus der Fachdiskussion sozialer Arbeit. Was bleibt da alles ‚auf der Strecke‘ auf dem Weg durch die Hilfesysteme? Diese Frage – verbunden mit der zuweilen erlebten Hilflosigkeit als Mitarbeiterin – gab im Wesentlichen den Impuls zu vorliegender Forschungsarbeit. Sie richtet den Fokus auf Möglichkeiten und Begrenzungen der Begleitung junger Erwachsener innerhalb gegebener Versorgungsstrukturen. Anhand von sechs Biografien arbeitet die Autorin die bedeutenden strukturellen Veränderunge...
Der Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe in Gedächtnisinstitutionen in Österreich und Deutschland ist eine aktuelle wie zeitlose Debatte. Dieser Band präsentiert die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Tagung zum Thema Nationalsozialismus im Netz, die von der Österreichischen Nationalbibliothek und dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien veranstaltet wurde. Dabei gehen die Beiträge den Fragen nach, wie Bibliotheken, Archive und Museen sowie Forschungseinrichtungen und Medien mit dem Thema verantwortungsvoll umgehen sollen und wie Institutionen und die Öffentlichkeit Bewusstsein schaffen und den Missbrauch von digitalisierten Inhalten im Netz verhindern können.
Die antidemokratischen Bedrohungen der Gegenwart und ihr sichtbarster Ausdruck, der erstarkte Rechtspopulismus, sind Verarbeitungsformen einer Krise gesellschaftlicher Zeitverhältnisse. Anhand ausführlicher Interviews mit AfD-Wähler:innen zeigt Philipp Rhein, inwiefern im Rechtspopulismus eine kollektive »Verlustwut« der Spätmoderne verarbeitet wird, in der »Normalität« abhandengekommen, Krise zum Dauerzustand und Zukunft zum Bedrohungsszenario geworden ist. AfD-Wähler*innen reagieren nicht mit nostalgischer Vergangenheitsorientierung, sondern mit Endzeitdystopien und Kairos. Das macht den Rechtspopulismus zu einer Bedrohung für die Demokratie: Weil er Symptom einer Zeitkrise unserer Gegenwartsgesellschaft ist, gelingt es ihm trotz oder gerade wegen seiner destruktiven, postfaktischen und konzeptarmen Aufstellung erfolgreich zu sein.
Die internationale Ordnung gleicht seit einiger Zeit eher einer 'Un-Ordnung' ohne klare Konturen, mit widersprüchlichen Tendenzen und hohem Konflikt- und Chaospotential. Die USA ziehen sich aus weltpolitischer Verantwortung zurück und handeln zunehmend nach der Devise 'America First', China hingegen formuliert recht unverhohlen seinen weltpolitischen Führungsanspruch und versucht diesen u. a. mit seiner 'Seidenstraßeninitiative' zu untermauern und Russland denkt mit dem Konzept der 'Russischen Welt' ebenfalls wieder in Kategorien der Beherrschung von Räumen und militärisch abzusichernden Einflusszonen. Zunehmend gerät dabei in Wissenschaft und Politik der Zusammenhang zwischen geograp...