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In der vorliegenden Studie wird untersucht, wie das Phänomen ADHS auf der Ebene sonderpädagogischer Wissensbestände als eine Kategorie 'nicht_normalen' Verhaltens konstruiert wird. Dazu wird einem kulturwissenschaftlich inspirierten Verständnis von Behinderung gefolgt, das auf Wissensformierungen des sonderpädagogischen Feldes übertragen wird. Die Arbeit ist deshalb auf dem Gebiet der Dis_ability Studies in Education verortet und es werden ausgehend von einer normalismus- und machtkritischen Orientierung 74 sonderpädagogische Fachartikel zum Thema ADHS aus den Jahren 2000-2015 mit einem diskurstheoretischen Zugang analysiert. Durch die Befunde lässt sich nicht nur zeigen, auf welche ...
Die Autor:innen des Sammelbandes richten ihren Fokus auf berufs- und sozialgeschichtliche Schwerpunkte, verdichten diese systematisch und stellen Bezüge zu den Handlungsfeldern sozialer Berufe her. Zunächst beleuchten die Beiträge die Geschichte unterschiedlicher Berufsbilder und -ausbildungen in der Sozialen Arbeit, z. B. Erzieher:innen, Jugend- und Heimerzieher:innen, Heilerziehungspfleger:innen, Heilpädagog:innen oder Pflegefachkräfte. Weiter gehen sie wichtigen thematischen Einzelaspekten im Rahmen der sozialen Berufe nach, etwa berufliche Identität, Geschlechterfragen, Spiritualität oder Inklusion. Zudem geben die Autor:innen Einblicke in die Praxis schulischer Projekte wie auch beruflicher Bildung. Hier werden u. a. Themen wie Internationalisierung, Digitalisierung, Kunst oder Identität besprochen. Der Band entstand im Rahmen des 50-jährigen Bestehens des Instituts für Soziale Berufe Ravensburg.
Wer definiert Normalität in verschiedenen sozialen Kontexten? An Beispielen aus Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit zeigen die AutorInnen, wie die sehr unterschiedlichen Vorstellungen von „normal Sein“, „Normalisierung“ und „abweichendem Verhalten“ zwischen Fachkräften, KlientInnen und deren Bezugspersonen aufeinandertreffen und Vorstellungen von Inklusion auf den Prüfstand stellen.
Über Form und Inhalt die Sexualpädagogik sind seit langem heftige Kontroversen entbrannt. Vor allem anhand der Frage, ob die dominierende (neo-)emanzipatorische Sexualpädagogik ("Sexualpädagogik der Vielfalt") Kinder weltanschaulich einseitig beeinflusst, in Intimbereiche eindringt und den Elternwillen missachtet. Aufgrund ihrer queertheoretischen Ausrichtung wird die biologische Binarität des Menschen inzwischen bezweifelt. Das hat gravierende Auswirkungen auf pädagogische Diskurse um Reproduktion, Körperlichkeit und Religion. Grundnahmen der (neo-)emanzipatorischen Sexualpädagogik werden in diesem Buch hinterfragt, Folgen und Irrwege skizziert und gegenüber ideologischer Einseitigkeit neue Denkhorizonte eröffnet.
Der Themenschwerpunkt umfasst sowohl Erfahrungsberichte aus der praktischen Menschenrechtsarbeit von professionellen "Menschenrechtsarbeiter*innen" und -anwälten als auch wissenschaftliche Beiträge von Autor*innen, die sich mit Menschenrechten in ihren Berufen beschäftigen. Deutlich wird, dass verschiedene Professionen einerseits Rechtsgaranten sind, andererseits aber auch Menschenrechte verletzen können und daher in der Praxis gewissenhaft Menschenrechte achten müssen. Exemplarisch aufgezeigt wird dies u.a. anhand der Nutzung von Künstlicher Intelligenz durch die Polizei und anhand der Frage, wie rassismuskritische Menschenrechtsbildung mit Polizeikräften gestaltet werden kann; anhan...
In den Jahren 1940 und 1941 wurden mehr als 70.000 Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten in sechs Tötungseinrichtungen ermordet. Die mörderische Radikalität der NS-Diktatur knüpfte überbietend an vielem an, was zuvor rassen- und sozialhygienisch gedacht worden war, teilweise auch in der Inneren Mission. Dabei ging es um Fragen nach dem Bild und dem Wert vulnerabler, unerwünschter Menschen in Medizin, Psychiatrie, Sozialpolitik und Theologie. Die Angehörigen wurden behördlich gefragt, ob sie die Urnen der bereits Kremierten zur Beisetzung zugestellt haben wollten. Letzteres erfolgte jedoch nur in Ausnahmefällen. Die vollzogene Exklusion aus der Volksgemeinschaft bei weitgehender Loyalität gegenüber dem handelnden Staat sowie theologische Sprachlosigkeit angesichts von "Dis/ability" prägten den Umgang der Hinterbliebenen wie der Kirchen mit den Urnen. Das Verhalten zwischen Nicht-Anfordern und liturgischer Unsichtbarmachung lässt Rückschlüsse auf Werturteile und Einstellungen zu.
Das Buch gibt Einblicke in die heilpädagogische Praxis und zeigt Ausschnitte aus der Ausbildung an der Fachschule für Heilpädagogik in Ravensburg. Die praktische Ausbildung ist dort mit einer heilpädagogischen Ambulanz für Eltern und Kinder verbunden. Anhand von Beispielen werden die theoretischen Grundlagen dieser Praxis und die Praxis selbst beschrieben und ermöglicht so einen Einblick in heilpädagogisches Denken und Handeln. Das Buch ist Pflichtlektüre für alle, die sich in Theorie und Praxis mit Fragestellungen der Heilpädagogik befassen. Anhand von konkreten Fallbeispielen erstellen die Autor:innen eine wissenschaftlich fundierte heilpädagogische Diagnose und begründen einen spezifischen Handlungsansatz. Die Praxisbeispiele beziehen sich vorwiegend auf die Arbeit mit Familien, mit Kindern und Jugendlichen, die unter Risikobedingungen aufwachsen und mit Verhaltensstörungen, Schulschwierigkeiten u.a. reagieren.
Die Begegnung mit dem ‚Anderen’ stellt ein anthropologisches Grundverhältnis dar. Menschen unterhalten Beziehungen zueinander, lehnen sich aneinander an, grenzen sich voneinander ab, ahmen sich gegenseitig nach oder passen sich an. Die Identität des Einzelnen wie der Gruppe erwächst aus der Differenz und der Abgrenzung, entwickelt sich also durch Konfrontationen und Irritationen in Beziehungen zu anderen Menschen, Dingen und vor allem: anderem Denken. ‚Anders’ ist selbst ein relationaler Begriff, und da wir uns mit der Neutralität so schwer tun, heißt er im Prozess der Einschätzung und Bewertung letztlich immer: anders als ich, anders als ich denke oder will. Ob nun etwas als a...
Willi Sitte (1921–2013) ist der bekannteste und zugleich umstrittenste Maler der DDR. Diese Publikation zeigt erstmals seit der Wiedervereinigung das zwischen den 1930er Jahren und der Jahrtausendwende entstandene Gesamtwerk des Künstlers. Gleichzeitig rekonstruiert der Band sein Wirken als Kulturpolitiker und Präsident des Verbands Bildender Künstler in der DDR. Damit liegt nun die erste umfassende und sachliche Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Künstlers vor.Willi Sitte war als Maler und Grafker, Hochschullehrer und einflussreicher Kulturfunktionär einer der wichtigsten Repräsentanten des offiziellen Kunstsystems der DDR. Die spannungsreiche Entwicklung des Künstlers – z...