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In welcher Weise und bedingt durch welche Faktoren ergeben sich Zusammenhänge und Verbindungen zwischen Bildung und der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit? In vier thematischen Blöcken werden in diesem Band jüngste empirische Forschungsergebnisse vorgestellt und praktische Konsequenzen diskutiert. Schwerpunktmäßig werden Prozesse, Bildungsorte und Diskurse in den Blick genommen und Übergänge im Bildungssystem, unterschiedliche Bildungsinstitutionen sowie Aspekte von Migration thematisiert. Auch theoretische Debatten etwa um das Konzept der Intersektionalität werden aufgenommen. Insgesamt entsteht eine multiperspektivistische Sicht auf die Problematik von Bildung und sozialer Ungleichheit.
Die Autor*innen thematisieren, was das Spezifikum von Forschungsarbeiten ist, die dem interpretativen Paradigma verpflichtet und im Kontext der Erziehungswissenschaft entstanden sind: Erfahren sozialwissenschaftliche Methoden eine Transformation, wenn mit ihnen Gegenstände der Erziehungswissenschaft untersucht werden, oder lässt sich erziehungswissenschaftliche Forschung letztlich gar nicht so sehr über ihr methodisches Profil charakterisieren, sondern stärker darüber, dass sie eben von ErziehungswissenschaftlerInnen betrieben wird?
Das Handbuch gibt einen systematischen und jetzt aktualisierten Überblick über die theoretischen Diskurse, Forschungsmethoden und -schwerpunkte der erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung. Die Bedeutung der Biographieforschung für die Erziehungswissenschaft wird reflektiert, historische Entwicklungen werden nachgezeichnet und theoretische Grundlagen werden vorgestellt. Zudem werden methodologische Fragen erörtert und das Verhältnis von Biographieforschung und Ethnographie diskutiert. Ein dritter Schwerpunkt des Handbuchs liegt in der Bestimmung des Zusammenhangs zwischen der Pädagogik der Lebensalter und der Biographieforschung.
In der Studie werden politische Orientierungen von Jugendlichen im Rahmen schulischer Anerkennungsbeziehungen untersucht. Hierfür werden Ansätze der Schulkultur-, der Rechtsextremismus- und der Gewaltforschung miteinander verbunden und an modernisierungs-, sozialisations- und anerkennungstheoretische Diskurslinien angeknüpft. Dabei verbindet die Studie in einer neuartigen Weise quantitative und qualitative Forschungszugänge. Auf der Basis eines repräsentativen Jugendsurveys unter 13- bis 16-Jährigen an allgemein bildenden Schulen in Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen geht die quantitative Teilstudie der Herausbildung unterschiedlicher politischer Orientierungen nach. In der qualitativen Studie werden in exemplarischen Fallstudien vier Schulen als kontrastierende Anerkennungs- und politische Bildungsräume rekonstruiert.
Susanne Becker geht der Frage nach, wie Sprechweisen alltäglich bewertet werden und wie diese Bewertungen mit ökonomischen Ungleichheiten in Verbindung stehen. Mittels empirischer Ergebnisse aus ihrer ethnografischen Forschung in zwei Stadtteilen illustriert die Autorin Wechselwirkungen von symbolischen und ökonomischen Ein- und Ausschlüssen durch Sprache(n). Die Studie nimmt einerseits Sprachhierarchien und Sprachideologien in den Blick. Zum anderen setzt sie sich mit der Kommodifizierung („Warenwerdung“) von Sprache(n) kritisch auseinander. Dabei schlägt die Autorin eine Brücke zwischen der soziolinguistischen Forschung zu Linguistic Landscapes und Sprachregimen und der soziologischen Ungleichheitsanalyse. Das Buch ist ein Plädoyer für die Berücksichtigung sprachlicher Verhältnisse in der Ungleichheitsforschung.
Was in der gesellschaftlichen Realität untrennbar erscheint und im Alltagsverständnis häufig als zusammengehörig betrachtet wird, muss in der wissenschaftlichen Analyse als Zusammenhang nicht unbedingt Beachtung finden. Dazu gehört der Gegenstand des Bandes: der Beitrag von Familie und Peers für die Entstehung von Bildungsungleichheit. Darin werden die Ergebnisse einer qualitativen Studie, in der die Entstehung von Bildungsungleichheit aus der Perspektive von ca. 13-Jährigen, ihren Eltern und ihren Freunden untersucht wurde, präsentiert. Das Buch bietet neue empirische Einblicke in das Wechselverhältnis von Familie und Peers in ihrer Bedeutsamkeit für die Bildungsbiografien von ca. 13-jährigen Schülern und für die Entstehung von Bildungsungleichheit. Darüber hinaus werden ausführlich die empirischen und theoretischen Voraussetzungen der Studie geklärt und im Anschluss an die Ergebnisse neue theoretische und empirische Perspektiven für die Erforschung von Bildungsungleichheit eröffnet.
Qualitative Evaluation Die Dokumentarische Evaluationsforschung steht in der Tradition der dokumentarischen Methode von Karl Mannheim und Ralf Bohnsack und ist methodologisch und forschungspraktisch durch Ansätze der qualitativen Evaluation aus den Vereinigten Staaten inspiriert. In diesem Buch wird das methodische Potential an einer Vielfalt von Evaluationsgegenständen forschungs - praktisch demonstriert Aus dem Inhalt: Zu methodologischen Grundlagen dokumentarischer Evaluationsforschung Zur Praxis dokumentarischer Evaluationsforschung - Unterrichtsentwicklung und Professionalität in Schule und Vorschule - Jugendarbeit, Jugendförderung und Jugendschutz - Organisations-, Betriebs- und Personalentwicklung
Wie kommen individualisierte Förderarrangements für Kinder mit besonderem Bildungsbedarf im integrativen/inklusiven Unterricht zustande? Der Autor stellt dar, wie unterschiedliche Kooperationsverständnisse zwischen Berufsgruppen mit verschiedenen Individualisierungskonzepten einhergehen und in unterschiedlichen institutionellen Erfahrungen verankert sind: eine differenzierte Analyse zur Rekonstruktion von Handlungsorientierungen im Reformprozess in der Schuleingangsstufe.
Die zweite erweiterte Auflage des Handbuchs Frühe Kindheit gibt den aktuellen Stand der Forschung wieder. Es werden dabei sowohl theoretische als auch empirische Forschungsfelder und deren Ergebnisse vorgestellt sowie zusammengefasst. Das Aufwachsen von Kindern in der Dialektik von Abhängigkeit und Autonomie, von den ersten Lebensmonaten und -jahren hin zu relativ selbstständig handelnden Personen, rückt vor dem Hintergrund der sozialwissenschaftlich akzentuierten Ansätze in den ‚childhood studies‘ immer mehr in den Fokus von Forschung und der pädagogischen Ausbildung. Passend dazu ermöglichen die verschiedenen Beiträge des Handbuchs einen interdisziplinären Blick auf die Forschungs- und Handlungsfelder der frühen Kindheit und der Kindheitsforschung.
Emotions, especially those of impoverished migrant families, have long been underrepresented in German social and cultural studies. That Sinking Feeling raises the visibility of the emotional dimensions of exclusion processes and locates students in current social transformations. Drawing from a year of ethnographic fieldwork with grade ten students, Stefan Wellgraf’s study on an array of both classic emotions and affectively charged phenomena reveals a culture of devaluation and self-assertion of the youthful, post-migrant urban underclass in neoliberal times.