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This edited volume studies the logic of community formation and the common view of the past to show how various social bonds of communities functioned during the modern national era of East-Central Europe from the late eighteenth century until today and how multifaceted this group-building really was. Through an overview of selected examples of communities in East-Central European urban centres, mainly the territories of the Polish-Lithuanian Commonwealth and its successor empires, the volume shows the potential of re-interpretation or adaptation of the past as a crucial tool for assuring social cohesion and for strengthening the image of group boundaries. It studies not only textual sources...
Die inflationäre Verwendung des Begriffs „Identität“ führt zu einer Verwischung des Sprachgebrauchs und einer fortschreitenden Metaphorisierung des Terminus. Diese Sinnkonstruktion – mit ihrem die Komplexität reduzierenden Charakter und ihrer gesellschaftlichen Aussagekraft – wird im vorliegenden Band in einer Reihe philologischer Einblicke von Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaftlern aus disziplin- und länderübergreifender Perspektive analysiert. Dabei wird die wechselseitige Beeinflussung von Sprache und Identität deutlich. Zudem kommen Forschungsdesiderate zu diesem mehrdimensionalen Problem zum Vorschein.
Das Buch präsentiert die ersten Arbeitsergebnisse des wissenschaftlichen Netzwerks , gegründet 2017 und finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Aus unterschiedlichen linguistischen, medizinischen, historischen und soziologischen Perspektiven werden Prozesse der Wissenskonstitution, -aushandlung und des -transfers in Bezug auf Gesundheit und (psychische wie somatische) Krankheiten thematisiert. Mit Daten und Methoden der Gesprächs-, Korpus- und Diskurslinguistik, der Medizin und der Soziologie werden aktuelle und gesellschaftsrelevante Fragestellungen in der Arzt-Patienten-Kommunikation, den ö̈ffentlichen massenmedialen Diskursen und in der Fachkommunikation in einem interdisziplinären Dialog bearbeitet. Im Fokus stehen einzelne Krankheitsbilder und deren semiotische Konstruktion wie Schizophrenie, HIV/AIDS, Alzheimer, Depression; mannigfaltige interaktive Praktiken z.B. der Empathiebekundung, der Aufklärung, der Emotionalisierung in Arzt-Patienten-Gesprächen; Prozesse der gemeinsamen Wissensaushandlung in Online-Foren; fachliche Konstruktionen von Vorstellungen zu Normalität und Abweichung.
Migration ist kein neues Thema. Egal ob im Mittelalter, zur Zeit Goethes, Hauptmanns oder Lasker-Schülers – immer spielte Migration eine Rolle. Auch in die Literatur sind seit jeher beobachtende Beschreibungen sowie die Ergebnisse von Reflexion und gesellschaftlichem Diskurs eingeflossen. Intermedialität und Interdisziplinarität sind dabei früh festzustellen. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes verknüpfen literatur- und sprach- und kulturwissenschaftliche sowie soziologische Kompetenz, um das Motiv der Migration in der Literatur umfassend zu analysieren und – aus der Sicht der Interkulturalitätsforschung – als Gegenstand von Resemantisierungen zu betrachten. Neben den Klassikern wenden sie sich dabei der Gegenwart in Gestalt von Werken Herta Müllers, Yoko Tawadas, Katja Petrowskajas sowie Filmen und Pressetexten zu.
Wie entwickelt sich Sprache und wo werden neue Tendenzen sichtbar? Und spricht man in Österreich nun Deutsch, Österreichisch oder gar bevorzugt Dialekte? Oldřich Břenek hat die Entwicklung des österreichischen Deutsch vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute untersucht. Die aktuelle Jugendsprache hat er sich dabei sehr genau angesehen. Aus der Sprachverwendung und Sprachbewertung durch Jugendliche – vor allem durch solche mit höherem Bildungsniveau – leitet er zum Teil überraschende Erkenntnisse zum gegenwärtigen Verhältnis von Dialekt und Standardsprache, zu deren Kodifizierung und öffentlicher Geltung sowie zum Stand des österreichischen Deutsch im gesamten deutschen Sprachraum ab.
Dieser Band nimmt mit seinen vierzehn Beiträgen an der Diskussion über die Bedeutung der Geschichte, ihrer Bewahrung und ihrer Erforschung teil und liefert Beispiele wissenschaftlicher Analysen historischer Quellen unterschiedlicher Art. Er beginnt mit Betrachtungen von Andrzej Radzimiński über heikle Prozesse der Geschichtsüberlieferung, die von verschiedenen Faktoren gestört werden können, »viele Fakten werden leider nie in die Geschichte eingehen, während andere, bewusst verändert oder vergessen, ein völlig verfälschtes Bild erschaffen werden.« Durch neue Fakten und/oder neuartige Analyse der Quellen bleibt die Erforschung der Geschichte im ständigen Prozess. Der Gedanke spiegelt sich in den weiteren Beiträgen wider, in denen anerkannte polnische und deutsche Wissenschaftler:innen verschiedene Themen neu aufnehmen oder aufs Neue erforschen.
Das aktuelle Jahrbuch ist das Ergebnis der 7. Internationalen Übersetzungswissenschaftlichen Konferenz, die im Oktober 2023 in Pobierowo an der Ostsee von der Universität Szczecin und der Universität der Kommission für Nationale Bildung Kraków veranstaltet wurde. Die allgemeine und die literarische Übersetzung sowie die Fachübersetzung stehen erneut im Mittelpunkt des Interesses von Übersetzungswissenschaftler:innen und -praktiker:innen aus Polen und Deutschland. Der Titel des Bandes verweist auf eine universelle Auffassung der Übersetzung und deren Forschungstrends, was die Erschaffung einer Plattform für die Verständigung und den Erfahrungsaustausch sowohl für Theoretiker:innen der Translatorik als auch für Praktiker:innen der Übersetzungskunst ermöglicht.
In wenigen Sprachen gibt es so viele Komposita wie im Deutschen. Dieses typologische Merkmal bietet einen vielversprechenden Ansatz zur Systematisierung der Sprache auf lexikalischer Ebene und damit zur Erforschung der Kontinuität des semantischen Raumes im Deutschen. Vor diesem Hintergrund untersucht Zoja Berketova die Motiviertheit der Sprache auf paradigmatischer und syntagmatischer Ebene, also, wie sich die Bedeutung von Spracheinheiten in deren Form widerspiegelt. In ihre Analyse sind insgesamt 33 612 sehr unterschiedliche Lexeme eingeflossen – von Wurzelwörtern über Ableitungen bis hin zu Zusammensetzungen. 22 200 davon hat sie in sogenannte Motivationsfelder eingebunden. Durch deren hierarchische und parallele Vernetzung entsteht schließlich ein System – ein kontinuierlicher semantischer Raum, der belegt, dass die Lexik einer Sprache immer als etwas Ganzes zu betrachten ist.
Wortbildung und Phraseologie des Deutschen sind streng systematisch organisiert. Zoja Berketovas Einführung in die lexikologischen Grundlagen des modernen Deutsch stellt dieses System vor. An den Anfang ihrer Überlegungen stellt Zoja Berketova die universellen Worteigenschaften Motivierung und Willkürlichkeit (Arbitrarität), die ganz unterschiedliche Ansätze zur Systematisierung des Wortschatzes bedingen. Die folgende semasiologische Systembeschreibung des Wortschatzes basiert auf der semantischen und wortbildenden Motivierung. Berketova nimmt zudem extralinguistische Merkmale in den Blick. Die Quelle ihrer onomasiologischen Systembeschreibung des Vokabulars sind logische Kriterien. In der Beschreibung von Wortbildungsprozessen als Teil der Systemlexikologie führt sie die semasiologische und onomasiologische Sicht zusammen. Die semasiologische und onomasiologische Systematisierung von Phraseologismen schließt den Band ab.
Ausgehend von der Verständlichkeitsforschung hat sich die Wissenskommunikation seit etwa der Jahrtausendwende als ein neues Forschungsgebiet der angewandten Linguistik etabliert. Neben dem Verhältnis von Kommunikation, Wissen und Wissenstransfer dokumentiert Gerd Antos in diesem Buch den Facettenreichtum dieser jungen Disziplin. Dazu gehören Untersuchungen zur Performativität, zu Sprachdesign als Stil und zur Experten-Laien-Kommunikation – zum Beispiel beim Thema Recht – sowie zur Imagekommunikation. Darüber hinaus stellt er junge Forschungsgegenstände vor, so Probleme der Verlässlichkeit bei der Kommunikation von Wissen – Stichwort „Fake News“ –, die Rhetorik der Selbsttäuschung sowie Fragen zur Zukunft von Wissenskommunikationsforschung in der Digitalkultur, zu barrierefreier Kommunikation und zum Recht auf Verständlichkeit.