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Die Stadtbücher mittelalterlicher Kleinstädte gelten als bislang vergleichsweise wenig erforscht. Editionen dieser Bücher liegen lediglich in Ausnahmefällen vor. Diese Forschungsdesiderate muten aus zwei Gründen erstaunlich an. Einerseits überwog die Zahl der Kleinstädte unter den mittelalterlichen Städten deutlich. Andererseits bilden Stadtbücher eine vielschichtige Quelle, die Einblicke und Forschungsansätze in verschiedensten Bereichen ermöglichen. In dieser Arbeit wurde das ältere Eutiner Stadtbuch von 1469–1564 ediert und als Quelle administrativer Schriftlichkeit, der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte einer spätmittelalterlichen Kleinstadt analysiert. Das Buch erlaubt ni...
Der 1415 auf dem Konstanzer Konzil als Ketzer verbrannte Johannes Hus wurde vor der Reformation gemeinhin als ein Häretiker betrachtet. Mit Luther und der anbrechenden Reformation begann jedoch ein Umdeutungsprozess, der zu einer völligen Neubewertung von Hus führte. Bereits früh wurde er auf Seiten der Reformation als Heiliger, Märtyrer und Vorläufer Luthers betrachtet. Auf römischer Seite galt Hus jedoch weiterhin als prototypische Ketzergestalt. In einem ersten Teil der Studie untersucht Eike Hinrich Thomsen die Prozesse und Ereignisse, die dazu geführt haben, dass sich das Bild von Hus mit der beginnenden Reformation nachhaltig ändern sollte. Ein zweiter Teil verfolgt einzelne Rezeptionsstränge, die bis in das 18. Jahrhundert hineinreichen. Neben der starken lutherischen Hus-Rezeption werden auch andere Gruppen wie Reformierte, "radikale Reformer" oder Katholische untersucht. Über die schriftlichen Quellen hinaus werden zahlreiche bildliche und materielle Quellen in die Untersuchung miteinbezogen.
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