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Poetische Theorie
  • Language: de
  • Pages: 178

Poetische Theorie

Dieser Band versammelt Texte, in denen Autoren und Autorinnen über ihr Handwerk nachdenken. Dabei werden keine abgehobenen Theorien verhandelt, sondern Selbstbefragungen über das Wie, Warum und Wohin der eigenen Arbeit - oft tiefgründig, oft amüsant, oft lyrisch, oft ganz handfest, oft einander widersprechend. Allen Texten aber ist gemeinsam: Sie stammen aus der Werkstatt, nicht aus dem Elfenbeinturm!

Wunder
  • Language: de
  • Pages: 138

Wunder

Bei der Lektüre erkennt man rasch: Hier spricht kein Epigone von was auch immer, hier spricht eine autonome, unverwechselbare Stimme, arbeitet mit Formen und Farben und Licht auf eine Weise, die die Postmoderne nicht nur weit hinter sich lässt, sondern ihr, mir, all jenen, die auf diese Mode hereinfielen und -fallen, das Urteil spricht. Es ist vernichtend. Denn postmoderne Beliebigkeit, das scheinbar souveräne, in Wahrheit aber puberil-hilflose Spiel mit Stil-, Form-, Klangzitaten, ist dieses Dichters Sache nicht. Thomas Frahms Werk bringt mir vielmehr in Erinnerung, was über einen anderen Großen der deutschsprachigen Lyrik geäußert wurde. Joseph von Eichendorff schreibt da, die Günd...

Das Wettbüro - Roman eines Romans
  • Language: de
  • Pages: 658

Das Wettbüro - Roman eines Romans

Der Chor I »Wir können nicht gewinnen«, sagt der Blinde. »Das ist mir jetzt klar. Es ist wie eine Erleuchtung.« Entnervt stöhnt die Runde auf. Der Blinde hat am Vortag als einziger einen Treffer gelandet. »Verschon uns bloß mit deinem Philosophenscheiß«, sagt der Verrückte. »Weil wir immer weitermachen«, sagt der Blinde. »Wir verlieren, weil wir immer weitermachen. Ich habe es erkannt. Es war wie eine Erleuchtung.« »Halt die Schnauze!«, sagt der Verrückte. DIE PFERDE GEHEN IN DIE BOXEN, sagt die Stimme Gottes. »Mein Geld geht auf die Sieben«, sagt der Käptn. »Der Gaul ist schon gegen bessere Ware gelaufen.« »Man muss aufhören, wenn man vorne liegt«, sagt der Blinde. Â...

Wandlungen
  • Language: de
  • Pages: 70

Wandlungen

Catharine Buck wählt einen mutigen Weg: Sie versteckt nicht, was sie als Vierzehnjährige verfasste - sie zeigt es offen her. Und der Leser begleitet die Dichterin dann bis in ihr dreißigstes Jahr. Insofern ist dieses Buch nicht nur ein Lyrikband, sondern auch das Dokument einer Entwicklung. Darüber hinaus ein Lehr- und Übungsbuch, das sogar im manchmal arg angestaubten Deutschunterricht als Arbeitsgrundlage für Experimente »am lebenden Objekt« dienen kann. Für den Verlag Rote Zahlen war jedenfalls auf Anhieb klar: Wir begleiten Catharine Buck auf diesem anspruchsvollen und riskanten Weg, der unseres Wissens in dieser Form einmalig in der Literaturgeschichte ist. Denn hier kann man quasi lesend zusehen, wie eine Poetin heranwächst, von der noch viel zu erwarten ist.

An Dichtungen
  • Language: de
  • Pages: 146

An Dichtungen

Über: Tschingis Aitmatow, Hans Christian Andersen, Antonin Artaud, Francis Bacon, Gioconda Belli, Gottfried Benn, Peter Bichsel, Heinrich Böll, Berthold Brecht, Rolf-Dieter Brinkmann, Iossif Brodskij, Anton Bruckner, Pearl S. Buck, Charles Bukowski, Paul Celan, Paul Cézanne, Salvador Dalí, Annette v. Droste-Hülshoff, Ernst Eggimann, Joseph v. Eichendorff, Heinz Erhardt u. a.

Addenda
  • Language: de
  • Pages: 138

Addenda

Veröffentlichte Essays, Gedichte, Aphorismen (Literatur & Kritik, Entwürfe, Information Philosophie, Glanz & Elend u. a.) Einzelveröffentlichungen: rinforzando, Gedichte & Geschichten, Hohenems 2008 tremolando, Gedichte & Geschichten II, Hohenems 2010 Gravitöne, Lyrik, St. Wolfgang 2013 Übertragungen aus der Nähe: Ein Triptychon, Lyrik, Buxtehude 2015 FundStücke: Kleines Lexikon verlorener Dinge, Lyrik, poetische Reflexionen, Reminiszenzen und Retrospektiven, Buxtehude 2016 Lebt in Wien.

augenbrot
  • Language: de
  • Pages: 66

augenbrot

Nachwort des Herausgebers: 1987 flog ich nach London, um die eben fertiggestellte Clore Gallery anzusehen. Der Besuch erwies sich als äußerst anstrengend, weil die Augen von zwei Seiten gleichzeitig gefüttert wurden. Zum einen von der Wucht der geballten Ladung Turner, zum anderen natürlich vom JamesStirlingBau, der, auch ohne die Turner-Gemälde, eine aufregende Expedition mit Überraschungen an allen Ecken und Erkern war. Man hätte danach nach Hause fahren sollen, aber weil man nicht jeden Tag in London ist, ging ich noch in die Moderne. Dort war dann aber irgendwann Schluss. Völlig erschöpft setzte ich mich auf eine Bank und starrte lange halbblind vor mich hin. Auf was ich da starrte, wurde mir erst bewusst, als es sich in Bewegung setzte: Es war ein Rothko. Die üblichen Farbflächen also, deren Kunstwert ich nie ganz verstanden hatte, die aber jetzt, als ich sehr lange und gar nicht konzentriert ungefähr in die Richtung des Bildes, besser: durch das Bild hindurch schaute, Perspektive bekamen, sich verschoben, eine unglaubliche Tiefe entwickelten. Beinahe dreißig Jahre später ging es mir genauso mit der Grafik heinz von Kai Dillenberger.

RENKO
  • Language: de
  • Pages: 170

RENKO

»Das Gesicht kenne ich doch! Diese Menschen habe ich doch alle schon mal gesehen!« – das war meine Reaktion auf die Spannaus-Skulpturen, als ich sie zum ersten Mal anschaute. Und sie sprachen zu mir. Nein, besser: sprachen aus mir. Es gab da offenbar etwas, von dem ich nichts gewusst hatte, etwas, das verschüttet, begraben gewesen war, und das von diesen Gesichtern jetzt exhumiert und ans Licht gebracht wurde. Eigentlich ein Vorgang, den ich schon oft erlebt hatte. Nämlich immer dann, wenn mich ein Kunstwerk ergriff. In Bezug auf die Kunst ist es ja gottlob nicht wie in Bezug auf den ersten Kuss, das erste Anfassen, die erste Nacht, die erste Trennung: All das erlebt man nur ein einzig...

Glückliche Krümmung
  • Language: de
  • Pages: 82

Glückliche Krümmung

Ein scheinbares Nichts von Gedicht, das 'Mausefallen-Sprüchlein' von Mörike nämlich, regte Adorno zu einer seiner raren normativen Bestimmung dessen an, was Kunstwerke sind oder sein sollten: "(...) von keinem ließe sich angeben, was es urteilt, keines ist eine sogenannte Aussage." Liest man die Gedichte von Siri Kusch, meint man, dieses Adorno-Wort sei für und über die Dichterin geschrieben. Man nehme nur ihr "Rätsel der Farnfortpflanzung": Zauberhaft der Klingklang der Wortwahl, zart, wie das besungene Objekt, die Fäden der Form, das Ganze in graziöser Schwebe gehalten wie Nebelschwaden über einer morgenfrischen Wiese. Auch hier scheinbar ein Nichts, hingetupfte und -gewischte Fa...

Poesiefeldambulanz
  • Language: de
  • Pages: 98

Poesiefeldambulanz

Der Verlag zur Neuauflage: Unser Dank gilt den hier vertretenen Autoren und Autorinnen! Mit dem Titel »POESIEFELDAMBULANZ« fing nämlich 2012 alles an. Und ursprünglich hätte es dabei auch bleiben sollen. Die launische Euterpe aber wollte es anders. Offenbar hatten wir mit dem Konzept des unbarmherzigen Qualitätsdenkens einen Nerv getroffen. In kürzester Zeit wurden wir mit Lob und herausragendem poetischen Material überhäuft. Stolz macht uns vor allem, dass einige der besten Autoren und Autorinnen uns nach kurzer Zusammenarbeit mit dem Verlag ihr Gesamt-, sogar ihr Lebenswerk anvertraut haben. Das ist uns Ansporn, ohne Abstriche an unserem Credo festzuhalten: Keine Kompromisse im Ästhetischen! Mittlerweile ist bereits Band 30 der edition rote zahlen auf dem Markt, weitere Bände sind in Arbeit.