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E.T.A. Hoffmann (1776–1822) ist einer der wichtigsten deutschen Erzähler des Märchenhaften und Wunderbaren. Der Meister des Phantastisch-Unheimlichen und des Grotesken gilt vielen als Hauptvertreter der „Schwarzen Romantik“. Sein Leben stand im Spannungsfeld von kreativem Genie und (selbst-)zerstörerischer Exzentrik. Hoffmann war und ist Inspirationsquelle für Kunstschaffende jeglicher Couleur und Herkunft. Dieser Band würdigt den facettenreichen Autor. In inter- und transdisziplinären Beiträgen hinterfragen die Autorinnen und Autoren die Gründe und Ursachen für die fortwährende Aktualität der Hoffmannschen Welt. Ihre Texte untersuchen zudem die Auswirkungen von E.T.A. Hoffmanns Werk auf das zeitgenössische Schaffen in den bildenden und visuellen Künsten. Sie geben damit neue Impulse für Forschung, Kunst und Literatur.
Ahmet Haşim (1887–1933) und seine Gedichte sind der Inbegriff des Übergangs von der osmanischen Klassik zur türkischen Moderne. Verwurzelt in der islamischen Mystik und verfasst in der reichen persisch-arabischen Bildsprache, brechen sie mit überkommenen poetischen Mustern und atmen den Geist der neuen Zeit. In den turbulenten Anfangsjahren der türkischen Republik orientiert sich Haşim sowohl an den persischen, arabischen und osmanischen Dichterkoryphäen als auch an den französischen Symbolisten. Die zeitgenössische Literaturkritik charakterisiert das Werk des Einzelgängers als „Symphonie der Einsamkeit“. Wolfgang Günter Lerch stellt in diesem Band einen außergewöhnlichen und hierzulande viel zu wenig bekannten Dichter vor. Neben Haşims beeindruckender Lyrik lässt er uns auch seine raren Prosatexte entdecken. Im „Frankfurter Reisetagebuch“ zeigt sich der Dichter als aufmerksamer und sensibler Beobachter, dessen Kommentare zur ihm fremden europäischen Welt ebenso lesenswert sind wie die zu den Veränderungen in seiner türkischen Heimat.
Die in diesem Band versammelten Beiträge beschäftigen sich mit den Erscheinungsformen der Dichotomie von „hoher“ und „niederer“ Literatur. Wenn Goethes Faust im japanischen Manga agiert oder Grimms Märchen verfilmt werden, handelt es sich um kulturelle und mediale Grenzüberschreitungen. Welchen Einfluss hat jedoch der Transfer in ein anderes Medium und/oder in einen anderen Kulturkreis auf die Wertung des betreffenden Werkes? Die Unterscheidung von Kanon und Unterhaltung scheint in nicht wenigen Fällen einer hybriden Vielfalt zu weichen. // The essays in this volume explore the ways in which the dichotomy between “highbrow” and “lowbrow” literature manifests itself. When Goethe’s Faust appears as an action figure in Japanese manga or Grimms’ fairytales are turned into films, cultural and media boundaries are inevitably, often strikingly, crossed. However, how does this adaptation into a different medium and/or a different cultural context affect the way the work in question is viewed? In not a few cases the difference between canonicity and entertainment is blurred, resulting in a variety of hybrid forms.
Kulturwissenschaftliche Raumkonzepte und traditionelle Gattungsforschung – wie passt das zusammen? Zumindest für die Interpretation von Novellen wurden raumtheoretische Ansätze bisher kaum fruchtbar gemacht. Hier setzt der vorliegende Sammelband an. Zwölf eingehende Textanalysen schärfen den Blick auf bekannte und weniger bekannte Novellen. Durch die Verbindung von gattungs- und raumtheoretischen Perspektiven geben sie neue Impulse für eine systematische, raumorientierte Novellenforschung. Das Spektrum reicht dabei von den Anfängen der deutschsprachigen Gattungstradition bis zur unmittelbaren Gegenwart. Im Fokus stehen Texte von Johann Wolfgang Goethe, E. T. A. Hoffmann, Achim von Arnim, Theodor Mügge, Theodor Storm, Conrad Ferdinand Meyer, Stefan Zweig, Stefan Andres, Robert Flinker, Siegfried Lenz, Ulrich Schacht, Heinrich Steinfest, Dirk Kurbjuweit, Clemens J. Setz und Simon Strauß.
Das Problemfeld ‚Literarische Kommunikation‘ zeichnet sich durch eine große Komplexität und Spannbreite aus. Die Literaturwissenschaft hat darauf bislang häufig mit reduktionistischer Modellbildung reagiert. Der Sammelband zeigt den Facettenreichtum literarischer Kommunikationsprozesse auf, indem er Einzelstudien zu deren historischer Transformation vom 18. bis ins frühe 21. Jahrhundert präsentiert. Das Augenmerk gilt unterschiedlichen Medien und intermedialen Konstellationen sowie Fragen der Wertung und der Emotionalisierung. Einen Schwerpunkt bildet die Literaturkritik von Goethe bis zur Gegenwart. Gefragt wird zudem nach der Korrelation von literarischer Kommunikation und Ökonom...
Die vorliegende Bibliographie zu Ernst Jünger führt den 2003 erschienenen Vorgängerband weiter und dokumentiert die komplexe Forschungsgeschichte bis zum Jahr 2015 in übersichtlicher Systematik: Monographien, Kongress-Schriften, Beiträge in Zeitschriften und Sammelwerken, versteckte Buchkapitel und Nachträge zum vorausgegangenen Berichtszeitraum. Der Registerteil bietet vielfältige Suchhilfen nach Namen, Begriffen und Werktiteln. Für die Auseinandersetzung mit Leben und Werk Ernst Jüngers, der sich mittlerweile als Klassiker der Moderne etabliert hat, ist die neue Bibliographie ein unentbehrlicher Kompass.
2020 jährte sich zum 50. Mal das Ende des Verbots für Frauen, Fußball in vereins- und verbandsmäßig organisierten Strukturen zu spielen - der Deutsche Fußballbund sowie der Französische Fußballverband hoben es 1970 auf. Doch auch danach blieben in der fußballerischen Praxis die Hürden hoch, sich Raum und Respekt zu verschaffen und dafür zu sorgen, dass der Fußballsport auch eine Frauendomäne wird. Für Deutschland, Frankreich und weitere europäische Länder beleuchten die Beiträger*innen des Bandes den steinigen Weg des Frauenfußballs in den Jahrzehnten vor und nach 1970 und binden die Entwicklungstrends zurück an zentrale gesellschaftliche Transformationsprozesse der Zeit.
„Der Nationalruhm ist ein täuschender Verführer. Zuerst lockt er und muntert auf; hat er eine gewisse Höhe erreicht, so umklammert er den Kopf mit einer ehernen Binde. Der Umschlossene sieht im Nebel nichts als sein eigenes Bild, keiner fremden neuen Eindrücke mehr fähig. Behüte der Himmel uns vor solchem Nationalruhm.“ (Herder) Nationales und universales, weltbürgerliches Denken entfalten sich bei Herder in erstaunlicher Wechselbeziehung. Von größter Bedeutung ist dabei sein schon in früher Jugend einsetzendes und bis in die Weimarer Spätzeit fortdauerndes übersetzerisches Tun. Die Beschäftigung mit den Literaturen unterschiedlichster Nationen erschien ihm sinnvoller als das Studium der politischen und Kriegsgeschichte. Denn: „In dieser sehen wir selten mehr von einem Volke, wie es sich regieren und töten ließ; in jener lernen wir, wie es dachte, was es wünschte und wollte.“ (Herder)
Der galante Roman um 1700 überrascht mit weiblichen Haupt- und Titelfiguren. Bisher kaum bekannt, prägen sie als zentrale Handlungsträger ein galantes Erzählen, das in einer Textform stattfindet, die erst im 18. Jahrhundert zur ‚literarischen Gattung‘ avanciert. In gattungs- und genderspezifischer Perspektive analysiert die Autorin erstmals narrative Konstruktionsprinzipien galanter Weiblichkeit im deutschen Roman (1690-1720). Ausgehend von den Para-, Peri- und Epitexten beschreibt sie die Spezifik galanter Frauenfiguren im Wechselspiel von poetischen, sozialen und ökonomischen Aspekten der Buch- und Medienlandschaft um 1700. Anonyme Buchhandelsstrukturen und die Orientierung an der preziösen Romantradition Frankreichs erweisen sich als ebenso konstitutiv für ein Erzählen über Geschlecht im galanten Roman wie die Adaption und Modifikation poetischer Traditionen und Gendermodelle durch junge Akademiker auf der Suche nach ‚eigenen‘ bzw. neuen Ausdrucksformen zwischen ‚Scherz und Ernst‘. Aus der Gattungsdynamik emergieren subversive Gendernarrative.
Dieser Sammelband bietet eine erste Bewertung der großangelegten Territorialreform in Frankreich, bei der die Zahl der französischen Regionen von 22 auf 13 reduziert wurde, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Verwaltungsabläufe zu straffen und politischen Handlungsspielraum zu gewinnen. Dabei geht es einerseits um verwaltungswissenschaftliche Fragestellungen und die Rolle verschiedener Akteure in einem komplizierten Governance-Prozess. Andererseits stellen sich politikwissenschaftliche Fragen nach der Akzeptanz, der Legitimität und der Transparenz der Reform.