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The rise of an influential new family of poetry in the Middle Ages This book is the first collective examination of late medieval intimate first-person narratives that blur the lines between author, narrator, and protagonist and usually feature personification allegory and courtly love tropes, creating an experimental new family of poetry. In this volume, contributors analyze why the allegorical first-person romance embedded itself in the vernacular literature of Western Europe and remained popular for more than two centuries. The editors identify and discuss three predominant forms within this family: debate poetry, dream allegories, and autobiographies. Contributors offer textual analyses of key works from late medieval German, French, Italian, and Iberian literature, with discussion of developments in England, as well. Allegory and the Poetic Self offers a sophisticated, theoretically current discussion of relevant literature. This exploration of medieval “I” narratives offers insights not just into the premodern period but also into Western literature’s subsequent traditions of self-analysis and identity crafting through storytelling.
What can stories of magical engraved rings or prophetic inscriptions on walls tell us about how writing was perceived before print transformed the world? Writing beyond Pen and Parchment introduces readers to a Middle Ages where writing is not confined to manuscripts but is inscribed in the broader material world, in textiles and tombs, on weapons or human skin. Drawing on the work done at the Collaborative Research Centre “Material Text Cultures,” (SFB 933) this volume presents a comparative overview of how and where text-bearing artefacts appear in medieval German, Old Norse, British, French, Italian and Iberian literary traditions, and also traces the paths inscribed objects chart across multiple linguistic and cultural traditions. The volume’s focus on the raw materials and practices that shaped artefacts both mundane or fantastical in medieval narratives offers a fresh perspective on the medieval world that takes seriously the vibrancy of matter as a vital aspect of textual culture often overlooked.
Premodern History and Art through the Prism of Gender in East-Central Europe is a representative collection of current Czech research in premodern history and art history, using gender as a tool of analysis. The common denominators of the texts collected in this volume are the art history of the premodern period, gender perspectives, and, to a certain degree, the Czech milieu. The book is divided into four parts, based on area of interest, time frame, and research perspective. The first part sheds light on the state of research in the field of women's history—along with the implementation of the concept of gender—and highlights a certain paradigmatic conservatism of Czech art historiography. The second gathers contributions that analyze visual sources of Czech origin. The third includes texts that analyze gender issues on the level of literary representation. The final part presents two case studies that involve analysis of the premodern West European source base. Rywiková and Malaníková present this volume as an innovative way to introduce this specific segment of Central European art history to a broader audience in global academia.
Minnereden bilden die umfangreichste Textgruppe der weltlichen deutschen Literatur des späten Mittelalters. Die zumeist paargereimten Verstexte sind überaus wertvolle Quellen für die Erforschung des vormodernen Diskurses über die verschiedenen Dimensionen zwischengeschlechtlicher Liebe. Bisherige Minnereden-Anthologien beschränken sich auf die unkommentierte Wiedergabe historischer Sammlungskontexte. Erstmals steht mit der vorliegenden Edition nun ein repräsentatives Bild des Gattungszusammenhangs zur Verfügung. Die Auswahl der 57 Texte – zusammen ca. 10.600 Verse – orientiert sich am Gesamtcorpus der Minneredenüberlieferung und ist gattungstypologisch gegliedert (Preis und Liebe...
Geselliger Sang: Unter diesem Titel widmet sich der Tagungsband dem deutschsprachigen Liebeslied des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Er richtet die Aufmerksamkeit auf Phänomene im Schnittpunkt von historischer Poetik und literarisch-musikalischer Praxis: Die Lieder werden als repräsentative Vertreter eines musikalisch-literarischen Typs begriffen, der stark von seinen gesellschaftlichen Kontexten und seinem gemeinschaftlichen Gebrauch beeinflusst ist. Zehn Beiträge aus Germanistik, Musikwissenschaft und Niederlandistik erschließen das vielfältige Material unter verschiedenen Perspektiven. Sie stellen wenig beachtete Handschriften und Drucke vor, fassen Medialität und Verb...
In den bisherigen Entwürfen einer Literatur- und Kulturgeschichte des Neids gilt das späte 18. Jahrhundert als Wendepunkt: Während mittelalterliche Theologen Neid als Sünde des Teufels verurteilt hätten, funktioniere die Distinktionsemotion in der Moderne als Instrument der Reflexion des Sozialen. Dieses Narrativ widerlegt die vorliegende Studie, indem sie anhand mittelhochdeutscher und lateinischer Texte des 12. und 13. Jahrhunderts nachweist, dass das Erzählen von Neid zur Verhandlung höfischer Ordnung genutzt wird. Ausgehend von einer differenzierten Betrachtung der evaluativen, relationalen, motivationalen und deutenden Dimension von Neid kommt die Studie zu drei Ergebnissen: Erst...
In Bezug auf das ubiquitäre Phänomen der körperlichen Schönheit literarischer Figuren hat sich ein breit akzeptierter Common Sense hinsichtlich der theologischen Fundierung einer vermeintlichen mittelalterlichen 'Ästhetik' und der Positivbewertung der Körperschönheit im höfischen Kontext ausgebildet. Dies versucht die vorliegende Arbeit zu re-evaluieren, um Anstoß zur weitergehenden kritischen Auseinandersetzung zu geben. Hierbei werden die Felder der sogenannten 'Kalokagathie', der 'descriptio pulchritudinis' und der Erkenntniskraft der 'Ästhetik' diskurskritisch befragt. Anhand einer Vielzahl von Texten wird dabei gezeigt, wie das Konzept des christlichen Fleisches die Matrix ein...
Die literarhistorische und kulturtheoretische Rehabilitierung der Allegorie ist in vollem Gange. Längst hat man sie aus der Sackgasse herausgeholt, in die sie durch einseitige Abwertung gegenüber der Metapher gedrängt worden war. Statt in eindeutiger Entschlüsselung aufzugehen, lassen Allegorien Übergangsbereiche zwischen wörtlicher und übertragener Dimension zu. Dabei können nicht nur Zeichen- und Erzählwelt, sondern auch historisch ‚Altes‘ und epistemisch ‚Neues‘ ironisch auseinandertreten. Der komparatistisch angelegte Band konzentriert sich auf das historische Erfolgsmodell Liebesallegorie. Die aktuelle Minneredenforschung wird mit der romanistischen, latinistischen und anglistischen Liebesallegorie-Forschung zusammengeführt. Im Zentrum stehen lusorische Potentiale des ‚altneuen‘ Faszinationstyps Liebesallegorie, wie sie vor allem im Spannungsfeld von Abstraktion und Hyperkonkretion greifbar werden. Die Relation ‚abstrakt-konkret‘ kann auf jeder der beiden Aussage-Ebenen, proprie und improprie, wiederkehren. Wie lassen sich diese epistemischen und ästhetischen Spielräume liebesallegorischer Novation historisch prägnant beschreiben?
Weshalb zogen Edelleute und Fürsten nicht nur aus Deutschland und den Niederlanden, sondern auch aus Schottland, England, Frankreich, Spanien und Italien auf langen Ritten oder zu Schiff immer wieder nach Preußen, um dort mit dem Deutschen Orden gegen die Litauer zu kämpfen und für all dies auch noch selbst zu bezahlen? In einem ausgedehnten Durchgang durch die volkssprachige Literatur des spätmittelalterlichen Europas wird gezeigt, wie die kriegerische Aristokratie leben sollte, die oft genug im Solddienst unterwegs war. Ehrenreden und Wappenbücher der Herolde sind dabei eine besonders ergiebige Quelle. Es stellt sich heraus, dass es eine autonome Adelskultur gab, die sich kirchlichen...