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Diese Festschrift für Prof. Dr. Max Matter (Ordinarius am Institut für Volkskunde der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) zum 65. Geburtstag versammelt kulturwissenschaftliche Essays zu Themen, die im Mittelpunkt Matters wissenschaftlichen Schaffens standen und stehen: Fremdheit und Migration. Hinzu kommt die Musik – als Bestandteil popular-kulturwissenschaftlicher Forschung, mit der als als Direktor des Deutschen Volksliedarchivs befasst war.
Original und Kopie – dieser komplexen Beziehung widmet sich der Aufsatzteil dieses Bandes. Ein Original steht am Ursprung einer Entwicklung, wird aber erst durch die nachfolgende Kopie als solches erkennbar. Das Original benötigt die Kopie zur Existenz ebenso wie die Kopie das Original; beide grenzen sich voneinander ab und bedingen sich gegenseitig. Je drei Artikel behandeln dieses Verhältnis aus medienwissenschaftlicher, musikwissenschaftlicher und soziokultureller/ethnologischer Perspektive.
Die vier in diesem Band vereinten Texte stellen die Ergebnisse neuester Forschung zur Rostocker Universitätsgeschichte vor. Was sie vereint, ist das Bestreben nach einer intensiven Durchsicht und Auswertung vorhandenen Quellenmaterials. So trägt Christian Halbrock auf der Basis der Unterlagen der DDR-Staatssicherheit Erkenntnisse zu "politisch abweichendem Verhalten" an der Universität Rostock zusammen, bei denen Haltungen vorherrschen, die sich mit den Begriffen "Verweigerung", Protest und Widerstand fassen lassen. Harald Lönnecker nimmt mit seiner archivalischen Studie das Rostocker Studentenvereinswesen seit dem späten 18. Jahrhundert bis 1935 in den Blick, während Susi-Hilde Michael die wesentlichen normativen Rechtsquellen der Universität Rostock für das 15. und 16. Jahrhundert einer genaueren Prüfung unterzieht. Ralf Modlich stellt den Pionier der deutschen Lateinamerikanistik Adalbert Dessau (1928-1984) vor, der das Fach in Rostock aufgebaut hat und durch seine internationalen Kontakte von besonderer Bedeutung für die Hochschule wurde.
Johann Wischmann veroffentlichte seinen 'Unteutschen Opitz' anno 1697 in Kurland, wo er evangelischer Pfarrer war. Wie sein Vorbild, Martin Opitz' 'Buch von der Deutschen Poeterey' (1624), ist Wischmanns Werk eine Poetik. Sie richtet sich an die lettischsprachige Dichtung ihrer Zeit. So ist sie zwar auf Deutsch verfasst, birgt aber eine grosse Zahl lettischsprachiger Beispiele und Zitate. Wischmanns Poetik ist ein Beleg fur die Rezeption von Opitz' Werk. Sein Versuch, zwei Kulturen zu verbinden, hat nicht an Aktualitat verloren. Zahlreiche Bemerkungen Wischmanns verweisen auf ein kulturell reges Leben im Spannungsfeld von Rekatholisierungsversuchen und einer bewussteren Wahrnehmung der autochthonen Bevolkerung (den Letten). Der Editionstext folgt dem Exemplar des 'Unteutschen Opitz', das die Sachsische Staats- und Universitatsbibliothek Dresden besitzt. Alle fremdsprachlichen Textteile wurden fur die Edition ubersetzt. Im Anhang werden zahlreiche Erlauterungen zu den biografischen, sprachlichen und kulturellen Verhaltnissen im Kurland des 17. Jahrhunderts gegeben. Ein Wortregister rundet die Edition ab.
Diese Arbeit untersucht den Sprachgebrauch und die Spracheinstellung Russlanddeutscher und beantwortet dabei folgende Fragen: Welches sprachliche Verhalten lässt sich beobachten? Welche Rolle bzw. Funktion haben die Sprachwechsel? Welche Faktoren bestimmen das Sprachverhalten der Sprecher? Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem tatsächlichen Sprachgebrauch und den Einstellungen der Sprecher zu den von ihnen verwendeten Sprachen? Für die Untersuchung dieser komplexen Fragestellungen wurden Alltagsgespräche und Leitfadeninterviews mit den Sprechern aufgezeichnet. Die Sprecherbiografien der Interviewpartnerinnen und -partner stellen den dritten Datentyp der qualitativen Studie dar. Einen Zusammenhang zwischen Sprachgebrauch und Spracheinstellung zeigt bereits der Titel 'da kommt das so quer rein'. Dabei handelt es sich um eine Selbstbeschreibung der Sprachverwendung einer Sprecherin. Diese Äußerung ist zum einen ein Eingeständnis für den Gebrauch des Russischen und zum anderen eine Darstellung ihrer Einstellungen zu dieser Sprache und damit implizit auch zum Deutschen.
Die Dissertation betrachtet die Universitätspolitik im Deutschen Bund in den Jahren 1815 bis 1848. Sie untersucht die Aktivitäten des Deutschen Bundes als überstaatliche Ebene, die zwischenstaatliche Zusammenarbeit sowie die Einzelstaaten am Beispiel der bayerischen Universitätspolitik. Durch die Erkenntnisse auf den Feldern der Verfassung, der Nationsbildung und der Innenpolitik leistet die Untersuchung einen Beitrag zur Neubewertung des Deutschen Bundes. Aber auch bislang weniger prominent untersuchte Themen wie die österreichische Universitätspolitik werden in den Blick genommen.
Georg Philipp Telemanns Lebensstationen, sein Œuvre und Tätigkeitsfeld, seine Korrespondenz und autobiographischen Äußerungen widerspiegeln exemplarisch Facetten des für das 18. Jahrhundert charakteristischen Spannungsfeldes zwischen höfischer und städtischer Musikkultur. Über seinen Wechsel vom höfischen in ein städtisches Amt schrieb Telemann: „Wer Zeit seines Lebens fest sitzen wolle, müsse sich in einer Republick niederlassen.“ Die Vorzüge städtischer Anstellungen hat er zu schätzen gewusst. Leipzig, Frankfurt und Hamburg lieferten ihm das optimale Umfeld im Hinblick auf die Entfaltung seiner vielseitigen Persönlichkeit als Komponist, Musiker, Verleger, Dichter, Theore...
Die Wirtschaftswunderzeit ist trotz ihrer herausragenden Bedeutung für die Entwicklung von Kultur und Gesellschaft bisher kaum als eigenständige Periode erforscht. Aufschwung und politische Stabilität hatten Einfluss auf die Produktion und Rezeption von Kunst, Literatur, Film und anderen Medien. Das Handbuch vermisst ein breites Spektrum solcher Bearbeitungen – synchron für die Wirtschaftswunderzeit und diachron auch für die Zeit danach.