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Kreativ, unkonventionell und oft unter fragwürdigen Rahmenbedingungen: Herausforderungen des kirchlichen Lebens ließen im 20. Jahrhundert verschiedene Berufe von "Laien" im kirchlichen Dienst entstehen. Ihre Bandbreite ist groß - größer, als Konzepte vom Amt in der Kirche bisweilen erscheinen lassen. Die Studie fragt nach der jeweiligen Zuordnung und faktischen Passung von Amt, Person und Aufgabe, wie sie in Vergangenheit und Gegenwart ausgebildet und ausgeübt werden, insbesondere von Seelsorgehelferinnen, Gemeinde- und Pastoralreferenten/-innen. Zukunftsvisionen werden entwickelt. Besonderes Augenmerk liegt auf der Situation der Kirche in der ostdeutschen Diaspora. Zur Sprache kommen jeweils historische, systematische und liturgietheologische Erwägungen. Erfahrungen werden gesammelt und reflektiert, pastoralpraktische Sondierungen vorgenommen.
Gemeinde- und Pastoralreferentinnen/-referenten arbeiten mit Priestern und Diakonen in der Pastoral längst auf Augenhöhe zusammen. Doch werden sie für ihren Dienst nicht wie Kleriker ordiniert, sondern durch den Bischof gesandt bzw. beauftragt. Der Autor untersucht die "(Aus-)Sendungs-" bzw. "Beauftragungsfeiern" aller deutschen Diözesen und vergleicht die liturgischen Inszenierungen. Die Feiern provozieren durch große Parallelen zu weiteren Ritualen, die Frauen und Männer in den Dienst der Kirche nehmen - Feiern wie Priester- oder Äbtissinnenweihe. Daraus folgen ekklesiologische Erkenntnisse, die für Theologie und Kirche heute von zentraler Bedeutung sind. Die Ergebnisse belegen erheblichen theologischen Nachholbedarf in der Begründung und Profilierung der kirchlichen Ämter.
Die Arbeit analysiert zuerst spezielle Vollmachten des Apostolischen Stuhles für die verfolgte Kirche in der Tschechoslowakei. Die meisten von ihnen waren leider für die konkrete Situation wenig adäquat oder sogar überhaupt nicht anwendbar. Weiter geht es um eine breite Untersuchung der geheimen Weihen in- und auch außerhalb der Tschechoslowakei - sowohl der von der Glaubenskongregation nach 1989 anerkannten als auch der für zweifelhaft erklärten Weihen (in der Linie von Bischof Felix Davídek) - und es wird ein darauf folgender Vergleich unternommen. Daraus ergibt sich, dass es in der Form der Weihe keine wesentlichen Unterschiede gab. Die wesentlichen Differenzen sind: Priesterweihe von verheirateten Männern (die sich vorher dem Rituswechsel unterzogen), eine hohe Anzahl von Bischofsweihen und vor allem die Spendung der Diakonen- und Priesterweihe an Frauen.
Die aktuellen Debatten um eine Reform der Sozialgestalt von Kirche, wie sie etwa auf dem Synodalen Weg geführt werden, schließen häufig auch Fragen der Liturgie mit ein. Nach der Tagung der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz zu dem Themenkomplex "Gottesdienst und Macht" schließt die Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgiewissenschaftlerinnen und Liturgiewissenschaftler im deutschen Sprachgebiet mit dem Thema "Liturgia/ecclesia semper reformanda?!" an. Die Fragestellung, inwiefern eine Reform der Kirche unabdingbar auch mit einer Reform der Liturgie einhergeht, wird aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und diskutiert.
Verzicht ist nicht gleich Verzicht. Es macht einen Unterschied, ob Energieknappheit, Inflation oder Corona-Maßnahmen Reduktionen erzwingen oder ob Menschen freiwillig ihre Bedürfnisse einschränken, um einen gemäßigten Lebensstil einzuüben, der als hohes Gut gilt und Glück verspricht. Worauf und aus welchen Gründen verzichtet wird und in welcher Weise angesichts der gegenwärtigen politischen und sozioökonomischen Herausforderungen sinnvoll von Verzicht gesprochen werden kann, zeigt Heft 3/23 in gewohnt interdisziplinärer Weise.
Seit 50 Jahren gibt es PastoralreferentInnen. Trotz vieler Versuche einer Einordnung dieser amtlichen Laien sind bis heute wesentliche theologische Fragen offen. Der vorliegende Band ändert den Blickwinkel: Er fragt weder systematisch-theologisch von der Amtstheologie her noch praktisch-theologisch von den Notwendigkeiten einer zeitgemäßen Pastoral, sondern stellt die BerufsträgerInnen selbst in den Mittelpunkt. Ihre Berufsbiografien werden als living human documents verstanden, aus denen in einer Habitusrekonstruktion Haltungen gewonnen werden. Diese Haltungen, z. B. Menschen verbinden, religiöse Erfahrungen machen und ermöglichen, leiten, Institution repräsentieren, Dialog zwischen Kirche und Welt fördern, verbindet, dass sie auf den Dienst am Anderen ausgerichtet sind. PastoralreferentInnen handeln als kirchliche MitarbeiterInnen eng verbunden mit der Institution und zugleich an der Welt und in der Welt. Sie sind im Reigen der kirchlichen AmtsträgerInnen diejenigen, die in besonderer Weise und im Sinne von Gaudium et Spes den Blick ad extra richten.
Der Band analysiert die Stärken und Schwächen der traditionellen Sakramententheologie und zeigt, vor welche Herausforderungen sich diese gestellt sieht. Er fragt: Wie gelingt es, die sakramentalen Vollzüge als Zuwendung der universalen Liebe und Barmherzigkeit Gottes so zu verstehen und zu feiern, dass die allen Menschen geschenkte und in Christus erfahrbar gewordene Nähe Gottes spürbar wird? Expert*innen aus verschiedenen Disziplinen stellen sich den "Baustellen" im Bereich der allgemeinen und speziellen Sakramententheologie, um die soteriologische Bedeutung von Sakramentalität wie auch der einzelnen Sakramente neu aufzuzeigen.
Kirchliche Ämter stehen in vielerlei Hinsicht im Feuer der Kritik – und die Amtsträger damit vor enormen Herausforderungen. Angesichts der Verunsicherung auf allen Ebenen der Kirche tut eine gediegene Aufklärung über die Aufgaben, Rechte, Pflichten, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten des Pfarrers not. Was ist seine ureigene Funktion in der Gemeinde, welche Pflichten hat er in Bezug auf die Gemeindeleitung, den Verkündigungsdienst, die Sakramentenspendung, die Liturgie, die Vermögensverwaltung? In welcher Beziehung steht er zum Bischof, zum Vorgesetzten im Dekanat, zu den pfarrlichen Räten, zu seinen Mitarbeiter:innen? Vor welchen Herausforderungen steht er angesichts immer größer werdender Pfarreienverbände, der Reformforderungen vieler Gläubigen, der Diskussion um nichtpriesterliche Gemeindeleiter:innen, um den Zölibat, das Frauenpriestertum ...?
Vor welche Aufgaben stellt uns heute der im Lukasevangelium mit der Geburt Jesu verkündete Friede? Gott verheißt der ganzen Menschheit ein Leben in Fülle und Gerechtigkeit. Wir erfahren jedoch immer wieder, dass ein solches nicht von selbst entsteht und auch nicht erzwungen werden kann. Lange Zeit haben wir hoffen dürfen: Nie wieder Krieg in Europa! Friede zwischen Nationen und Religionen ist auf unserem Kontinent beinahe zur Selbstverständlichkeit geworden. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat das Vertrauen auf diesen gesellschaftlichen und zwischenstaatlichen "Normalfall Friede" tief erschüttert. Darf man angesichts dessen noch auf den verkündeten Frieden hoffen? Und wi...
Der Erfurter Bischof Joachim Wanke bezieht seit vielen Jahren pointiert und beachtet Stellung zu aktuellen Fragen von Kirche und Gesellschaft. Ihn bewegen die Sorge um die Weitergabe des Glaubens, die Offenheit der katholischen Kirche gegenüber einer säkularen Gesellschaft und der Dialog wie das Zusammenleben mit Nichtchristen. Seine Überzeugung ist, dass Christen, die im Gottesgeheimnis verwurzelt sind, für die Menschen immer interessant und anregend bleiben. Dabei soll der "österliche Mehrwert", den der Gottesglaube schenkt, in den Blick kommen. An einer nüchternen Betrachtung der gesellschaftlichen Situation einerseits und dem Anspruch und Zuspruch des Evangeliums andererseits hat sich jede Kirchenentwicklung zu orientieren. Theologinnen und Theologen der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Erfurt greifen die Anstöße des Erfurter Bischofs auf. Insbesondere die Situation der kleinen, aber vitalen Kirche in der Diaspora prägt die einzelnen Beiträge. Sie geben Impulse für die aktuellen Diskussionen um die Erneuerung von Kirche und katholischem Christentum.