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Es beginnt mit einem Ende: Die Großmutter ist tot und die Familie nimmt um das Grab herum Aufstellung wie für ein Gruppenbild. Doch irgendetwas an dem Bild stimmt nicht. Die Ich-Erzählerin beginnt, die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren sowie ihre eigene Rolle zu hinterfragen und sich schrittweise zur Wahrheit vorzutasten. Man lebt zusammen und ist doch allein. Die Familienbande entpuppen sich als kompliziertes Geflecht, in dem sich die Einzelnen verlieren, neu zusammenfinden, Ausbruchsversuche wagen, um am Ende doch in den Maschen hängen zu bleiben. Susanne Schirdewahn spielt mit »Schlafende Hunde« ihre Doppelbegabung als Autorin und Malerin souverän aus: Denn während die Malerin Farbschicht um Farbschicht aufträgt, um ein komplexes Familienportrait entstehen zu lassen, trägt die Autorin Schicht um Schicht ab, um unter der Oberfläche zum eigentlichen Kern der Geschichte vorzustoßen.
Die Anthologie "Tapetenware. Kollektion Prosa 2004" überrascht mit heterogenen Erzählungen von acht Autorinnen und Autoren, die sich mit diesem eigeninitiierten Auftritt auf der literarischen Bühne präsentieren. Es werden Geschichten erzählt von flüchtenden, aus der Realität ausbrechenden Gestalten. Von Auseinandersetzungen mit dem Dasein und von Individuen am Rande der Existenz. Jede dieser Erzählungen folgt einem eigenen Rhythmus, eröffnet eine eigene Lebenswelt. Die Schauplätze könnten unterschiedlicher nicht sein: mal befinden wir uns auf einer Baustelle in Deutschland, mal in einem russischen Krankenhaus. Gerade diese Mannigfaltigkeit, aus der sich vor dem Auge des Lesers die unterschiedlichsten Anschauungen entwickeln, macht den Reiz des liebevoll gestalteten Erzählungsbandes aus.
Der 17-Jährige Jens entkommt 1973 dem Wehrdienst, indem er aus dem Westen nach Berlin flieht. Dort landet er in Neukölln und schlägt sich als Hilfsarbeiter durch. Seine Liebe ist die Chemie und sein Leben orientiert sich an den Reaktionen seiner berechenbaren Experimente. Bis er auf das Element Waltraut trifft. Waltraut bringt einen chemischen Prozess in Gang, den Jens nicht aus seinen Büchern kennt. Berlinroman mit starken Dialogen, originellem Personeninventar und komplexen Charakteren bis in die Nebenrollen.
Die bewährte Dokumentation der zeitgenössischen deutschsprachigen Literaturszene umfasst über 9.000 Einträge lebender Verfasserinnen und Verfasser schöngeistiger Literatur in deutscher Sprache: Adressen, Lebensdaten, Mitgliedschaften, Auszeichnungen sowie 140.000 Veröffentlichungen; im Anhang u. a.: Übersetzer, Verlage, Literaturpreise, Fachverbände, Literaturhäuser, Zeitschriften, Agenturen; Festkalender, Nekrolog, geographische Übersicht.
Berlin ist die Stadt der Lesebühnen. Hier wurde das Format gegründet und populär gemacht. Hier hat es namhafte Autorinnen und Autoren hervorgebracht, hier lesen nach wie vor ein gutes Dutzend Ensembles regelmäßig ihre neuen Texte vor. Der Reiz der Lesebühnen ist ungebrochen. Zeit für eine Hommage! Was mit der Gründung der legendären "Höhnenden Wochenschau" um Wiglaf Droste im Frühjahr 1989 begann, fand im Laufe der Jahrzehnte unzählige Nachahmerinnen und Nachahmer. Sie nennen sich "LSD – Liebe statt Drogen", "Lesedüne" oder "Rakete 2000", sie sind "Brauseboys", "Couchpoetos" oder "Surfpoeten", sie bilden eine "Chaussee der Enthusiasten", "Fuchs & Söhne" oder die "Spree vom We...
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