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Städte sind seit jeher Orte, deren Räume und Ressourcen umkämpft sind. Um sie bilden sich Akteurskonstellationen, die Stadträume ausverhandeln und ressourcenabhängig verteilen. Für das vorliegende Buch wurde die Entstehung der Seestadt Aspern, einem neuen Stadtteil in der urbanen Peripherie Wiens, über mehrere Jahre hinweg ethnographisch untersucht. Der Blick liegt dabei auf jenen Rändern und Umbrüchen, die bislang nicht beleuchtet worden sind, wie die Transformation des Umlands und der Verlust der landwirtschaftlichen Betriebe. Dlabaja zeichnet Entscheidungsprozesse nach, untersucht die Ausverhandlung verschiedener Stadtvorstellungen, wie jene der gerechten Stadt, der Smart City, der nachhaltigen und der unternehmerischen Stadt - und beschreibt die Konflikte über die imaginierte Zukunft, die steigende Hitze in der Stadt und die städtische Öffentlichkeit.
Interdisziplinäre Stadtforschung lebt geradezu von komplexen Zugängen, der Vielfalt an Methoden und Techniken und dem daraus resultierenden Pool an (Er-)Forschungsmöglichkeiten. Doch wie arbeiten interdisziplinär Stadtforschende methodisch? Welche unterschiedlichen, grundsätzlichen Zugänge werden verfolgt und welche Herausforderungen und Potenziale ergeben sich daraus? Die Beiträge des Bandes bieten Stadtforschenden und Praktiker*innen wertvolle Erkenntnisse über die Vor- und Nachteile von qualitativen, ethnografischen, quantitativen, Mixed-Methods- sowie partizipativen und künstlerischen Zugängen und Methoden.
In den letzten Jahren wird der Begriff Zukunft in den Kultur- und Sozialwissenschaften zunehmend diskutiert und geschärft. Aus Sicht einer historisch und ethnografisch forschenden Alltagskulturwissenschaft ist zu fragen, wie Zukunft sich in der praktischen Gestaltung vergangener und gegenwärtiger alltäglicher Lebenswelten, in alltagsweltlichen und populärkulturellen Narrationen und Imaginationen sowie in der Gestaltung von und Interaktion mit materiellen Artefakten formierte und formiert. Die Autor*innen dieses Bandes nehmen sich der Frage entlang ihrer Forschungen zu unterschiedlichen Themen wie Dystopien im Protest, der Stadtentwicklung, Imaginationen zukünftiger Esskulturen, ›Preppern‹ und Utopie-Festivals oder auch dem Umgang mit Zukunft nach der Haft an.
Wo werden wir leben? Wo werden wir sein, wenn wir arbeiten oder entspannen? Wer oder was entscheidet darüber? Welche Möglichkeiten werden urbane Agglomerationen für die räumliche Alltagspraxis bieten? Welche Bedeutung werden lokale Differenzen haben? Wie werden wir uns auf einem beschädigten Planeten verteilen, und wo wird wem was zur Verfügung stehen? Mit diesem Sammelband ist die Einladung verbunden, gewohnte Sichtweisen zu verlassen und neue Perspektiven darauf zu werfen, wie eine Standortwahl in der Stadt von übermorgen aussehen könnte. Unterschiedliche Akteur:innen wurden eingeladen, sieben Begriffe scheinbarer Beständigkeit in Essays, Interviews oder künstlerischen Beiträgen zu erkunden: Freiheit, Angst, Chaos, Toleranz, Prestige, Permanenz und Fake. Das Buch gibt dabei kein lineares Narrativ vor, sondern lädt zum Quer- und Wiederlesen ein.
Öffentliche Soziologie jenseits von Michael Burawoy und For Public Sociology – wie geht das? Nach einer differenzierten Bestandsaufnahme des Diskurses macht der Autor Lust auf alternative Pfade. Er sucht den Weg ins Freie und entwickelt eine eigene Haltung zu öffentlicher Soziologie zwischen Profession und Passion. Ausgangspunkt sind hierbei drei Prämissen: Die Verbindung von Wissensform und Lebensform authentischer Persönlichkeiten, die Produktion ästhetisch, kommunikativ und kognitiv anschlussfähigen öffentlichen Wissens sowie das Verständnis öffentlicher Soziologie als transformative Wissenschaft. Damit gelingt dem Autor die postdisziplinäre Einbettung einer disziplinären Praxis. Öffentliche Soziologie wird für Lehre, Forschung, öffentliche Bühnenarbeit, Medienpräsenz und narratives Schreiben ausbuchstabiert – auch auf der Basis persönlicher Erfahrungen des Autors. Dieser Panoramablick schließt Überlegungen zu Hochschulen im Kontext neuer akademischer Verantwortungskulturen mit ein und wird durch die Idee einer Slow University abgerundet.
Dietenbach: Der neueste Stadtteil Freiburgs befindet sich derzeit irgendwo zwischen Imagination, Planung und Umsetzung. Mit einer Fläche von rund 110 Hektar soll er einmal Wohnraum für circa 16.000 Menschen bieten. Damit handelt es sich um das größte Stadterweiterungsprojekt in der Geschichte Freiburgs. Geplant sind günstige Wohnungen in einem ökologischen, lebendigen und lebenswerten Stadtteil. Trotzdem war und ist das Vorhaben umstrittenen. Die Transformation von Wald- und Ackerflächen in urbanen Stadtraum stellt eine Bruchstelle dar, an der sich die Debatten um die Stadt von morgen in besonderer Art und Weise entzünden. Oftmals geht es dabei um große gesellschaftliche Zukunftsfra...
How can employment policies support young people entering the labour market? Alban Knecht analyses the changes in political discourses and social-political measures with regards to employment promotion for disadvantaged young people in Austria. Against the background of his resource theory, he discusses measures such as inter-company apprenticeships, youth guarantee, and compulsory training and illustrates the impact that the social investment paradigm as well as the capability-orientated, neoliberal, and right-wing populist approaches may have on the practical work of professionals and on the young people concerned.
Die Kritische Psychologie und andere gesellschaftskritische Ansätze stehen in Spannung zur etablierten Psychotherapie. Gleichzeitig liegen Alternativen nicht auf der Hand. Diskussionsbedarf besteht dazu, wie gesellschaftskritische Analysen, psychotherapeutische Theorie und Ansätze der psychologischen Praxis verbunden werden können. Die Kritische Psychologie hat eigene Ansätze einer emanzipatorischen Psychotherapie diskutiert und etablierte Ansätze untersucht. In 11 Beiträgen werden theoretische Überlegungen zum psychotherapeutischen Potenzial der Kritischen Psychologie fortgeführt und ihr Verhältnis zu etablierten Ansätzen reflektiert. Oppositionelle und gesellschaftskritische Ansätze der Psychotherapie und Beratung werden vorgestellt und diskutiert. Bereits als Theorieprojekt ist die Entwicklung einer Kritischen Psychotherapie eine Mammutaufgabe. Praktisch bleiben die Möglichkeiten gesellschaftskritisch reflektierter Konzepte von Psychotherapie durch die Spielräume und Gestaltungskraft emanzipatorischer Bewegungen bestimmt.