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Im allgemeinen Sprachgebrauch sind Stereotype vereinfachte, schablonenhafte Vorstellungen von Menschen, die weniger auf der eigenen Erfahrung gründen. Sie transportieren eher ein mit Wertungen durchsetztes, geronnenes Erfahrungswissen innerhalb der Kulturen. Im Sinne der historischen Semantik und Stereotypenforschung sind sie nicht ausschliesslich als Vorurteile zu verstehen, sondern mehrwertig zu bestimmen. Dieser Band vereinigt Beiträge zur V. Jahrestagung der Internationalen Andreas Gryphius Gesellschaft, die vom 8. bis 11. Oktober 2008 in Wrocław stattfand. Er befasst sich mit Formen und Funktionen von nationalen, sozialen, anthropologischen, konfessionellen und Gender-Stereotypen sowie von begrifflichen und metaphorischen Stereotypen. Es gilt zu zeigen, wie sie in den Medien der Frühen Neuzeit vermittelt wurden - sei es in künstlerischen Ausdrucksformen wie Grafik, Malerei und Skulpturenkunst, sei es in der Gebrauchsliteratur, in medialen Mischformen des Flugblatts und der Emblematik. Die interdisziplinäre und internationale Ausrichtung dieses Themas erscheint gerade heute - in einem nach der EU-Erweiterung erneut veränderten Europa - als besonders aktuell und wichtig.
Der von Edward Said angeregte Orientalismus-Diskurs über den westlichen Blick auf den Orient weist auf die überwiegend durch Stereotype und Vorurteile geprägte Betrachtungsweise des Okzidents hin. Dabei geht Said stillschweigend von einem männlichen Diskurs aus, gestützt auf zumeist von Männern verfasste Texte und Bilder - wie etwa der Topos von Feminisierung und Sexualisierung des Orients als des unterlegenen, exotischen Anderen. Wie aber nehmen Frauen den Orient wahr? Verstärken und unterstützen sie die männliche Sichtweise oder konterkarieren oder variieren sie sie? Forschungsgegenstand dieses Bandes sind Aufzeichnungen europäischer Frauen, die in Begleitung ihrer Männer oder a...
Both historically and theoretically this book deals the work and the life of Joost van den Vondel, the most famous and controversial Dutch playwright in the Dutch Republic. Over twenty-five of his tragedies are analyzed, offering an overview of different theoretical approaches. Historically, Vondel is situated in his own times and in the present.
Schuster, bleib bei deinen Leisten? Angeregt durch den Diskurs der Reformation begannen sich Handwerker in den Reichsstädten intensiv mit theologischen und tagespolitischen Tehmen auseinanderzusetzen. Uta Dehnert analysiert anhand der Meisterlieder von Hans Sachs, wie ein theologischer Laie des 16. Jahrhunderts reformatorische Ideen verstanden und diese in sein konkretes alltäglishes Leben übersetzt hat.
Der Band basiert auf einer Tagung, die die Internationale Andreas Gryphius-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Department Germanistik und Komparatistik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vom 20. bis 23. September 2005 in Erlangen durchgeführt hat. Angeregt durch neue kulturwissenschaftliche Fragestellungen, nehmen die Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen die Ästhetik komisierender Verfahren in Literatur und Bild des 17. Jahrhunderts in den Blick. Sie beschäftigen sich mit semiotischen und materialen Erscheinungsformen des Komischen in unterschiedlichen Textsorten, mit poetischen und poetologischen Fragestellungen und diskutieren Probleme der Inszenierung des Komischen sowie Möglichkeiten seiner Grenzbestimmung. Immer wieder gerät dabei die virulente Frage nach der Rezeption des Komischen ins Zentrum des Interesses.
Was wusste man im Deutschen Reich der Frühen Neuzeit und der beginnenden Moderne von der ethnischen und religiösen Vielfalt Ungarns? Die deutschsprachige Literatur aber auch Pressetexte, Stammbücher, Chroniken und Reiseberichte aus jener Zeit spiegeln eine Fülle von zum Teil sehr unterschiedlichen Selbst- und Fremdbildern wider. Die Autoren dieses Bandes haben diese vielfältigen Quellen ausgewertet. Ihre hier gebündelten Forschungsergebnisse charakterisieren Intensität und Ausgestaltung der deutsch-ungarischen Beziehungen zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert und bieten zahlreiche Ansätze für die Imagologie- und Kulturgeschichtsforschung.
Gegenstand der Untersuchung sind die umfangreichen Anmerkungsapparate des barocken Dichters Daniel Casper von Lohenstein (1635–1638) zu seinen Trauerspielen. Zentrale These der Studie ist, dass in den ‚Anmerckungen‘ ein interpretatorisches Potenzial liegt, das erst durch konsequentes Ausdeuten der intertextuellen Beziehungen zwischen Anmerkungs- und Dramentext ein umfassendes Verständnis von Lohensteins Trauerspielen möglich macht. Neben einer ausführlichen Funktionstypologie der ‚Anmerckungen‘ bietet die Arbeit eine Deutung ihrer Form mit Hilfe dreier Konzepte (‚Bibliothek‘, ‚Hypertext‘ und ‚Kommentar‘), die die Untersuchung in rezente Forschungsdiskurse einbettet. ...
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Unter der Perspektive der Beobachtung öffnen die Beiträge das Feld der jeweils eigenen Disziplin für andere. Kennzeichnend für die hier zusammengestellten fachspezifischen Beiträge ist, dass sie mittels Reflexion von Beobachtung ausgebildete disziplinäre Denkstile und -zwänge in Bewegung versetzen. Mit Beiträgen von Birgit R. Erdle, Nathalie Binczek, Elisabeth Grabenweger, Marcus Hahn, Lukas Mairhofer, Werner Michler, Franz M. Eybl, Thomas Weitin, Cornelia Zumbusch und einem einleitenden Essay von Marcel Beyer: »Ich beobachte mit dem Stift«.
Was macht ein Werk, einen Autor oder vielleicht gar einen Stoff zum Klassiker? Welche Kriterien sind entscheidend für die Bewertung eines literarischen Textes? Welche ästhetischen Konzepte liegen der Kanonisierung zugrunde und inwiefern ändern sich poetische Ideale im Verlauf der Literaturgeschichte? Der vorliegende Band setzt die Diskussion seines erfolgreichen Vorgängerbands ‚Klassiker des Mittelalters‘ fort und nimmt die Epoche der Frühen Neuzeit in den Blick. Zu klären ist daher auch, was Kanonbildung unter den neuen medialen Bedingungen der frühen Druckkultur bedeutet. In achtzehn Beiträgen werden zentrale Aspekte frühneuzeitlicher Kanonbildung untersucht, Folgen des Medien...