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Band 50 des Lessing Jahrbuchs ist ein Sonderband zum Thema "Die Aufklärung und die Geschichte der Natur" und enthält Beiträge zu Lessings kritischer Auseinandersetzung mit den Naturvorstellungen seiner Zeit: Lessing und Mylius` Natur-Konzept; Naturvorstellungen in der biblischen Dichtung des 18. Jahrhunderts; Pflanzen und Emotionen bei Buffon, Linnaeus und Humboldt; Sophie von La Roches "Erscheinungen am See Oneida"; Herders Kritik des teleologischen Historizismus Kants; Andreas Riems Klima-Theorie, und Goethes Wissenschaft der Natur.
Um 1800 diskutierte man über Naturkräfte in verschiedenen wissenschaftlichen und künstlerischen Zusammenhängen: Anziehung und Abstoßung, Lebenskräfte und elektrische Ströme, der "Bildungstrieb" und biologische Organismen wurden als Kräfte untersucht, die sich auf „natürliche" Prozesse zurückführen lassen. Literatur, Wissenschaft und Philosophie der deutschsprachigen Romantik von Schelling bis zu Günderrode und Hölderlin arbeiteten sich an Konzepten von Kräften ab, die als dynamisch und in beständiger Tätigkeit begriffen wurden – Kräfte, die auch menschliche Handlungen, soziale Strukturen und kulturelle Entwicklungen einzuschließen schienen. Der Band erkundet Vor- und Darstellungen von Naturkräften in der Romantik an der Schnittstelle von Naturwissenschaft und kulturellen Vorstellungswelten.
Ein gutes Leben: Das beschäftigt die Denkenden im langen 18. Jahrhundert wie keine andere Frage. Dass dieses Problem nicht nur von der hohen Warte der Vernunft aus angegangenen werden kann, ist allen Beteiligten klar. Deshalb geht es mit dem guten Leben vor allem um die ethischen Praktiken im Alltag, die das Miteinander der Menschen bestimmen. Diese Alltagspraktiken sind Gegenstand einer philosophischen Debatte, die im Spannungsfeld von Ethik und Ästhetik geführt wird. Die Praktiken führen aber vor allem immer wieder zur Literatur und zu Kunst, in denen ethische Praktiken erprobt und reflektiert werden und deshalb genau dort beobachtet werden. Ein gutes Leben beweist sich deshalb nicht in Vorsätzen und Prinzipien, sondern in Handlungen.
Jean Pauls Vorschule der Ästhetik wird im vorliegenden Band als Theorie der Prosa gelesen. Die Exegesen der Hauptkapitel profilieren die Prosatheorie in Auseinandersetzung mit allgemeiner Poetik, philosophischer Ästhetik, Autorenpoetik, Theorie der Aisthesis und Geschichtsphilosophie. Es liegt die erste, systematischen Anspruch erhebende Gesamtlektüre der Vorschule, verstanden als Theorie der Prosa, vor.
Mehrdeutigkeit wird oft als charakteristisches Merkmal von Literatur und als Kriterium für ihren ästhetischen Wert verstanden. Sie kann jedoch auch selbst zum Gegenstand literarischer Texte werden. Literatur kann also nicht nur mehrdeutig sein, sondern auch von Mehrdeutigkeit und dem Umgang mit ihr handeln. Texten dieser Art sind die hier versammelten Fallstudien gewidmet. Die Beiträge vermitteln einen exemplarischen Einblick in die literarischen Strategien, mit denen Mehrdeutigkeit in der deutschsprachigen Literatur von der Romantik bis zur Gegenwart zum Thema gemacht wird.
"Kellers Wissen" erscheint als vierter Band der Serie "Gottfried Kellers Moderne". Kellers Texte akkumulieren, transformieren und generieren Wissen. Seine literarische Epistemologie lässt sich anhand der Dinge, die sie sich zum Gegenstand macht, der Diskurse, an denen sie partizipiert, sowie der Praktiken, auf die sie zurückgreift, ausloten. Bisweilen verhandeln Kellers Texte bestimmte Theoreme und epistemische Umbrüche. Zugleich erkunden sie aber immer auch solche Wissensbereiche, die mit und in der modernen Literatur überhaupt erst entstehen, insbesondere die der Anthropologie wie der Psychologie. Der Band leistet einen Beitrag zur internationalen Keller-Forschung, zur Erforschung des Poetischen Realismus und der klassischen Moderne. Er adressiert vor allem Forschende und Studierende, die neue Weg zu Autor und Werk suchen.
Johann Georg Sulzers Werk umfasst eine erstaunliche thematische Bandbreite. Geradezu beispielhaft spiegelt es ästhetische, philosophische, kunsttheoretische, pädagogische, naturwissenschaftliche und literaturkritische Positionen, Diskurse und Debatten seiner Epoche wider. Dieser Band diskutiert Sulzer und dessen Œuvre sowohl im historischen Kontext als auch mit Blick auf aktuelle Fragestellungen der Forschung disziplinen-, medien- und gattungsübergreifend. Unter dem Schlagwort einer ‹gelebten› Aufklärung, das ausdrücklich auch auf eine anthropologische und praktische Dimension von Sulzers Werk zielt, widmen sich die Beiträge einzelnen Quellenbeständen, Schriften, Werken, Sammlungs- und Bildobjekten und verorten Sulzer in gelehrten, kulturellen und sozialen Praktiken seiner Zeit.
Mit dem Briefwerk Johann Georg Sulzers steht ein lange vernachlässigtes und nichtkanonisches Korpus der Aufklärung im Mittelpunkt dieser Studie. Mit dessen Erschließung schärft die Autorin einerseits das Profil von Sulzer als einem zentralen Akteur der Aufklärung und eröffnet Einblicke in bislang wenig oder überhaupt nicht bekannte Facetten seines Wirkens. Andererseits rücken spezifische Perspektiven auf die Geschichte des Briefes selbst in den Fokus. So erweist sich der Band auch als wichtiger Beitrag zur historischen Epistolographie der Aufklärung. Im Zentrum stehen neben den Funktionen, Gegenstandsbereichen und Typen der Briefe auch deren Themen, Praktiken, Symbole, Artikulationsweisen, Literarizität, Inszenierungspotenziale, Rollenmuster, Bedeutungsebenen und die Formen der Generierung von Wissen, Erkenntnissen und Emotionen.
Frisch und mit sicherer Hand zeichnet Kai Kauffmann Leben und Werk des Meisters des Sprachexperiments in dieser lang erwarteten Biographie nach Friedrich Gottlieb Klopstock war der berühmteste deutsche Dichter des 18. Jahrhunderts vor Goethe. Zu seinem 300. Geburtstag erscheint nun eine neue Biographie, die zum ersten Mal auch das gesamte Werk von den ersten Gesängen des »Messias« bis hin zu den späten Oden über die Französische Revolution würdigt. Sie beschreibt die Stationen seiner Lebensreise als Orte der Sozial- und Kulturgeschichte: Quedlinburg, Schulpforta, Jena, Leipzig, Zürich, Kopenhagen und Hamburg. Die unglückliche Liebe zu einer Kusine, der »Fanny« der frühen Oden, u...