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In den letzten Jahren haben viele Menschen aus konflikthaften Regionen Zuflucht in Deutschland gesucht. Minderjährige unbegleitete wie begleitete Geflüchtete stellen dabei eine besonders vulnerable und gleichzeitig hoffnungsvolle Zielgruppe dar. Was brauchen die Kinder und Jugendlichen, um in Deutschland anzukommen? Gelungene Unterstützung führt nachweislich zu gelungenen Integrationsprozessen. Für eine adäquate Lebensbewältigung im neuen Lebenskontext und die vielen daraus erwachsenden Orientierungs-, Planungs-, Entscheidungs- und Reflexionsanforderungen werden daher gerade für diese Gruppe Unterstützungsleistungen benötigt, die – bei gelungener Hilfe zur Selbsthilfe – zu eine...
Das Handbuch bündelt alle wichtigen aktuellen Themen- und Arbeitsfelder in der psychosozialen Versorgung geflüchteter Menschen: von stationären Behandlungskonzepten über diagnostisches Fallverstehen bis zu Social Trauma. Fundiert und verständlich aufbereitet rüstet die kompakte Handreichung professionell und freiwillig Tätige für ihre vielfältigen Aufgaben umfassend aus und nimmt insbesondere die psychosozialen Bedarfe in den Blick. Die Autor:innen verknüpfen theoretisches Hintergrund- und nützliches Praxiswissen und geben Orientierung, welche Unterstützung Geflüchtete und Fachkräfte von wem in welchem Rahmen erhalten (können). Beiträge aus der Forschung schlagen den Bogen vo...
Menschen, die aus kriegsbedingten, religiösen, politischen oder wirtschaftlichen Gründen ihr Heimatland verlassen mussten, haben häufig schwerwiegende physische, psychische und soziale Verletzungen erfahren. In Deutschland angekommen, werden ihnen nicht nur die drastischen globalen Chancenunterschiede bewusst, sondern sie erleben darüber hinaus im Alltag oft Benachteiligung und Ausgrenzung. Solch komplexe Problemlagen können nicht allein im Rahmen des Gesundheitssystems aufgefangen werden. Vielmehr benötigen Traumatisierte eine kompetente psychosoziale Versorgung, die Gefahrenpotenziale bannen hilft, eine fachgerechte Begleitung anbietet und auf diese Weise Chancen auf eine gelungene I...
Dank Samenspende, Eizellspende oder Leihmutterschaft halten immer mehr Paare und Singles das lang ersehnte Kind schließlich doch noch in den Armen. Ende gut, alles gut? Fraglich. Nicht weil hierzulande nicht alles erlaubt ist, sondern weil manches noch nicht hinreichend durchdacht ist. Die Auflösung der genealogischen Ordnung befreit von manchem, belastet aber mit anderem. Es macht etwas mit der Identität des Kindes, wenn seine Herkunft in biologische, genetische, soziale und rechtliche Anteile zerfällt. Auch die Binnendynamik einer Familie bleibt von der Entkoppelung tradierter Eltern-Kind-Konstellationen nicht unberührt. Elternliebe macht vieles wett. Doch eines Tages werden die Kinder nach den Elternanteilen weiterer, meist unbekannter Menschen fragen. Was macht das im Zusammenleben und bei der Identitätsfindung? Auf der Basis langjähriger Berufspraxis spannen die Autoren einen kulturanthropologischen Bogen und hinterfragen aktuelle gesellschaftspolitische Ambitionen sowie den noch dürftigen Forschungsstand.
Poetische Texte geben alternative Einblicke in Phänomene wie Migration, Flucht und Exil. Sie sind deshalb eine kraftvolle sowie unterstützende Methode für Fachkräfte, die mit geflüchteten Menschen arbeiten. Neben Unterhaltung bietet Literatur auch Erfahrungen, wie sich Alterität und Empathie entfalten. Kinder lernen in der Konfrontation mit literarischen Texten, ein Interesse für das Anderssein und das Fremde zu entwickeln und gleichzeitig wird ihr Einfühlungsvermögen für andere Lebewesen und -welten gestärkt. Wird ein kulturell und gesellschaftlich so bedeutsames Thema wie Flucht und Migration literarisch gespiegelt, bekommen es die Aufnehmenden und Sesshaften anders, als es Zahlen und Daten vermögen, nähergebracht, so Barbara Bräutigam. Die einzigartigen Möglichkeiten der Introspektion und des direkten Einblicks in die Innenwelten der Protagonisten machen Literatur zu einem reflexiven Medium par excellence: Erkenntnis ist garantiert. Barbara Bräutigam zeigt anhand von sieben ausgewählten Gegenwartsromanen der jüngeren Vergangenheit, welcher Gewinn in der Lektüre für die aufnehmende Gesellschaft steckt.
Jugendliche und junge Volljährige in Therapeutischen Wohngruppen (TWGs) müssen, wie alle Gleichaltrigen in der Pubertät und Adoleszenz, viele zentrale Entwicklungsaufgaben bewältigen - trotz schwerer psychischer und psychosozialer Beeinträchtigungen und Belastungen. Dies stellt sie selbst, ihre Familienangehörigen, aber auch die Mitarbeiter*innen in den TWGs vor besondere Herausforderungen. Immer wieder stellt sich bei allen Jugendlichen und ihren Familien die Frage, welche Bedingungen und Strukturen, welche Herangehensweise, welche methodischen Instrumente und welche pädagogisch-therapeutischen Verstehensweisen bei der Begleitung dieser individuellen, bisweilen sehr krisenhaften und komplizierten Entwicklungsprozesse hilfreich und wirksam sind.
Das Sichkümmern um Menschen ist kulturell verankert – welche Umstände bedingen welche Formen? Die Abgrenzung zwischen Beratung und Psychotherapie ist Gegenstand schulenübergreifender Debatten – warum gibt es hier so große Unterschiede? Und: Worin unterscheiden sich die Menschenbilder in Beratungs- und Therapiekonzepten? Dieses Buch zeichnet die höchst divergente Entwicklung von Beratung und Psychotherapie – sowie die gegenseitige Abgrenzung – nach und nimmt dabei verschiedene Länderperspektiven in den Blick. Zum Schluss wird die Frage beantwortet: Wie und wem nutzten die Unschärfe und starke Konturierung von Beratung und Psychotherapie? Die versammelten Beiträge sind eine Fun...
Viele junge Menschen, die vor Bedrohung, Verfolgung, Gewalt, Krieg und Perspektivlosigkeit fliehen, haben vor und während der Flucht potentiell traumatische Situationen erlebt. In Deutschland angekommen sind sie mit Entwicklungsaufgaben und Herausforderungen des Akkulturationsprozesses konfrontiert. Reichen personelle und informelle Ressourcen nicht aus, die Aufgaben zu bewältigen, wird professionelle Unterstützung notwendig. Für die fundierte Interventionsplanung und Begründung fachlicher (Nicht-)Intervention ist Soziale Diagnostik eine wichtige Basis. Hier knüpft das Ziel des Forschungsprojektes "TraM" (1919-2022, gefördert vom BMBF) an. Das Ergebnis ist ein Best-practice-Modell für Fachkräfte der Sozialen Arbeit. Das vorliegende Buch zeigt die theoretische Rahmung auf und stellt die empirischen Ergebnisse der Erstellung und formativen Evaluation des zielgruppenspezifischen Diagnostikmodells auf dem Weg dorthin dar. Anliegen des Buches ist, auf Basis der Ergebnisse und deren Entstehung zur Diskussion und Weiterentwicklung Sozialer Diagnostik in Wissenschaft und Praxis der Sozialen Arbeit beizutragen.
Sowohl begleitete als auch unbegleitete Kinder und Jugendliche bis 25 Jahren machen einen Großteil der geflüchteten Menschen in Deutschland aus (63,9% lt. Statistik BAMF 2017). Sie kommen aus Krisen- und Kriegsgebieten. Trotz repressiver Grenzregime und zum Teil unvorstellbarer Erfahrungen auf der Flucht versuchen sie in Deutschland, ihre Träume und Hoffnungen zu verwirklichen. Dabei begegnen ihnen sowohl struktureller Rassismus wie Unverständnis und Paternalismus, aber auch angemessene Unterstützung. In selbstorganisierten Gruppen und Räumen erleben sie Selbstwirksamkeit, Solidarität und Empowerment-Prozesse. Eine solche selbstorganisierte Gruppe ist das Autor*innenkollektiv »Jugend...
Nebenwirkungen lassen sich in Psychotherapien nicht vermeiden und sind auch nicht per se negativ. Schädliche Nebenwirkungen und echte Kunstfehler müssen aber stärker in den Fokus rücken, um Psychotherapien noch wirkungsvoller zu machen. Das Gespräch fächert die möglichen Nebenwirkungen auf und hilft Therapeuten, eigene Schwachstellen besser zu durchschauen, erfolgreicher mit ihnen umzugehen, um sie zu vermeiden oder wenigstens im therapeutischen Gespräch zu bearbeiten. Silke B. Gahleitner und Brigitte Schigl betonen nachdrücklich, dass es immer nur über eine gute Beziehungsgestaltung erreicht werden kann, tendenziell schädliche Therapieeinflüsse in Grenzen zu halten bzw. nachzubearbeiten. Anders als echte Kunstfehler, sind viele andere »Nebenwirkungen« nicht zu vermeiden, müssen aber wiederum therapeutisch genutzt werden.