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"Das ist das Ende!" soll der Burgdorfer Schlachtermeister Hermann Cohn gerufen haben, als er von Hitlers Machtergreifung durch die entsprechende Schlagzeile im Burgdorfer Kreisblatt erfahren hat. Das Umschlagbild zeigt ihn (stehend links) im Kreis eines Teils der verzweigten Familie, von deren Schicksal in der Zeit des Nationalsozialismus in dem Buch, das seinen hellsichtigen Ausruf als Titel trägt, berichtet wird. Das Buch führt an die Lebensorte von allen bekannten verfolgten Jüdinnen und Juden in Burgdorf und erinnert an die Ermordeten, aber auch an Menschen, die rechtzeitig auswandern konnten oder trotz der Verfolgung überlebt haben. Die Menschen, die zu Opfern der nationalsozialistischen Politik der Ausgrenzung, Ausplünderung und Auslöschung wurden, haben Namen, Gesichter und eine Geschichte.
Über 70 Jahre danach stellt sich dringlich die Frage, wie sich historisches Begreifen und politisch-ethische Orientierung substantiell verknüpfen lassen. Die Geschichtskultur in Deutschland hat sich in den letzten 30 Jahren einschneidend verändert. Die Bewahrung des Gedächtnisses an den Holocaust gehört zur Staatsräson der Bundesrepublik. Aus vielen lange verdrängten Konzentrationslagern sind institutionalisierte Gedenkstätten geworden. Mit der 1999 etablierten Gedenkstättenkonzeption ist der Bund an der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit und auch des DDR-Kommunismus beteiligt. Unverkennbar ist jedoch der Trend, Geschichte und Geschichtsbewusstsein auf Erinnerung zu reduzieren und di...
Ausgehend vom Gedenken an die Pogromnacht von 1938 untersucht der Band die Bedeutungswandlungen der Erinnerung an die Shoa und an die Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland sowie die aktuellen Entwicklungen der erinnerungspolitischen Debatte, der Erinnerungsforschung und der Gedenkkultur. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach den zukünftigen Formen und Inhalten des Erinnerns und seiner institutionellen Manifestationen in politischen Diskursen, in der Wissenschaft und in den Gedenkorten. Wie kann die Erinnerung an die jüdische Geschichte in Deutschland und Europa, an die Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Minderheit und an den Völkermord auch mehr als 80 Jahre nach der Pogromnacht aufrecht erhalten werden und wirksam bleiben?
Gedenkstätten sind – im Idealfall – Ausdruck gelebter Erinnerungskultur. Doch welche Funktion übernehmen sie im Rahmen der historisch-politischen Vermittlungsarbeit und bei der Aufklärung und Erforschung des Nationalsozialismus tatsächlich? In Schleswig-Holstein wird in mehreren Gedenkstätten an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert. Die Autoren dieses Bandes präsentieren die Situation dieser besonderen Orte, stellen sie in einen gesamtdeutschen Kontext und fragen nach der zukünftigen Ausrichtung der Gedenkstättenarbeit. Sie diskutieren neue geschichtsdidaktische Konzepte und liefern Anregungen für die praktische Arbeit in Gedenkstätten – auch über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus.
This book analyzes postwar Germany to show how social movements shape public memory and influence democratization through cooperation and conflict with government.
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Seit 1945 sind von Auschwitz bis Kigali weltweit eine Vielzahl von Gedenkstätten entstanden. Sie haben sich im Laufe der Geschichte als zentrale Orte der Erinnerung an das massenhafte Leiden von Menschen durch staatliche Verfolgung, Kriegsverbrechen und Völkermorde etabliert. An den historischen Tatorten erfüllen sie viele Aufgaben: Gedenken, Bewahren, Forschen, Vermitteln. Im Zentrum stehen die Erfahrungen der Opfer. Der Band zeichnet die Entwicklung und Geschichte von Gedenkstätten nach, führt in die wichtigsten Kontroversen ein und vermittelt einen Überblick zu den Aufgabenfeldern dieser Institutionen des kollektiven Gedächtnisses.