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Wie kann eine Kirchgemeinde demenzfreundlich werden? Wie können kirchliche Mitarbeitende Demenzkranke sowie deren An- und Zugehörige bestmöglich unterstützen? Worauf gilt es im Umgang mit Demenzbetroffenen generell zu achten, worauf speziell im Bereich von Seelsorge und Spiritual Care? Diesen Fragen widmet sich der zweite Band der Reihe «Zürcher Zeitzeichen». Neben praxisbezogenen Beiträgen beinhaltet das Buch weiterführende Reflexionen: Wie fordert die Krankheit Demenz christliche Theologie heraus? Welche Ressourcen eröffnen umgekehrt gerade christliche Sichtweisen auf Demenz? Der Band spannt einen Bogen von medizinischen Grundlagen bis zu bereichsspezifischen Fragen im kirchlichen Kontext. Damit leistet «Ich bin doch da» einen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, Demenz ernst zu nehmen, Berührungsängste abzubauen und professionelle Zugänge zu fördern.
Eine Demenz stellt drei zentrale Schlüsselwerte unserer Gesellschaft radikal infrage: Produktivität, Rationalität und Autonomie. Die Vorstellung einer Demenzerkrankung löst deshalb bei vielen Menschen tiefe Ängste aus, so dass man von einer Angst vor Demenz als Hölle im Kopf sprechen kann. In diesem Buch werden in theologischen, philosophischen und ethischen Beiträgen einerseits die erwähnten Schlüsselwerte miteinander ins Verhältnis gesetzt, die Ängste aufgezeigt und die zugrundeliegenden Problemzusammenhänge erhellt. Andererseits werden aber auch Perspektiven auf das Thema eröffnet, die die Stigmatisierung der Krankheit kritisch diskutieren und die Fragestellung aufwerfen: Kann es ein gutes Leben mit Demenz geben?
Gerechtigkeit ist ein zentraler Wert in Politik und Gesellschaft. Trotzdem ist sie im Hinblick auf ihren Gehalt und ihre Reichweite höchst umstritten. Die Beiträgerinnen und Beiträger diskutieren grundlegende und praktische Fragen der Gerechtigkeit in Bezug auf Gesundheitswesen, Medizin, Biotechnologien und Pflege. Wie sieht eine gerechte Verteilung knapper Ressourcen in der Gesundheitsversorgung aus? Worauf zielt eine gerechte Verteilung von Gesundheitsleistungen? Welche besonderen Problemstellungen zur Frage der Gerechtigkeit ergeben sich im Verlauf eines menschlichen Lebens? In welchem Verhältnis stehen Gerechtigkeitsfragen zu anderen Themen der Medizin-, Bio- und Pflegeethik?
Die Verwandlung von der weitgehend souveränen, selbstbestimmten und selbständigen Person zum intensiv abhängigen und sterbenden Menschen wird mit der gerontologischen Kategorie 'Viertes Lebensalter' als lebensweltlich und biografisch integrierter Prozess verdeutlicht, der eigene Herausforderungen der Bewältigung stellt. Die Notwendigkeit der normativen Reflexion dieses Prozesses zeigt sich besonders deutlich an der Problematik des Verständnisses von Würde, die in der Regel unhinterfragt mit den Vorstellungen von Selbstbestimmung und Souveränität verbunden oder gleichgesetzt wird. Die im interdisziplinären Gespräch zwischen Pflege, Medizin und Ethik angelegten Beiträge fragen nach den Konnotationen und Deutungen von Würde und damit nach den Voraussetzungen, Zielen und Orientierungsmassstäben für den Umgang mit Menschen in dieser Lebensphase und den entsprechend notwendigen Entscheidungen, das heisst nach dem Konzept einer Würde im vierten Lebensalter, das im Kontext von Medizin- und Pflegeethik anwendbar ist.
Die gemeindenahe Pflege ist vielfältig und komplex. Dieses Lehrbuch beschreibt praxisorientiert die Rollen von Pflegefachpersonen und berücksichtigt dabei Aufgaben und Prozesse für deren Weiterentwicklung. Das Autor_innenteam: •skizziert länderübergreifend die Entwicklung und Strukturen der gemeindenahen Pflege •klärt, welche Konzepte Pflegefachpersonen unterstützen, um mit existenziellen Krisen, Rollenüberlastungen und der Selbstsorge professionell umzugehen •integriert Ansätze der Caring Communities, quartiersbezogenen Gesundheitsberatung und der Pflege in Katastrophensituationen (Disaster Nursing) in die Pflegearbeit •zeigt Besonderheiten des Pflegeprozesses mittels präv...
Intuitionen spielen sowohl in der Auseinandersetzung mit konkreten ethischen Problemen als auch bei der allgemeinen ethischen Urteilsbildung eine entscheidende Rolle. Melanie Werren bietet eine interdisziplinär angelegte Standortbestimmung der Forschung zu ethischen Intuitionen. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie ethische Intuitionen zustande kommen und wodurch sie beeinflusst werden. Des Weiteren entwickelt Werren eine Methode, die es erlaubt, ethische Intuitionen auf eine sinnvolle Art und Weise zu artikulieren. Diese Methode stellt sie anhand konkreter Fallerzählungen vor und überträgt sie anschließend auf das Forschungsfeld der Angewandten Ethik. https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/
Der Umgang mit sexualisierter Gewalt in kirchlichen Kontexten ist unzureichend. Zwar wurden Maßnahmen zur Intervention und Prävention unternommen, spezifische kirchliche und theologische Ermöglichungsbedingungen sind aber noch zu wenig beachtet worden. Bisher fehlen interdisziplinäre und interkonfessionelle Studien zum Problem des Vorfeldes sexualisierter Gewalt in kirchlichen Kontexten. Dabei geht es um Theologien und Strukturen, die in ihrer Ambivalenz einen Bezug zur sexualisierten Gewalt aufweisen und Reaktionspflichten hemmen. Diese Blickbegrenzung soll im Gespräch zwischen verschiedenen theologischen Fächern (Bibelwissenschaften, Ethik, Pastoral- und Religionspsychologie) und and...
Das Kompendium zum "Religionslosen Christentum" ist die Frucht von jahrelanger Forschungsarbeit. Wesentliche Publikationen der letzten Jahre wurden zusammengefügt, korrigiert, überarbeitet und ergänzt. Die Überlegungen gehen auf einen Impuls von Dietrich Bonhoeffer zurück, aber weit über seine ersten Gedanken hinaus. Auch wenn es sich als christlicher Ansatz versteht, so verlassen seine Neujustierungen klassische Glaubensorientierungen. Es ist ein christlicher Ansatz, steht aber völlig neben dem des katholischen und evangelischen Glaubens. Das Buch versteht sich als freundlicher Begleiter der christlichen Tradition. Es wird Kritik geäußert, aber "Samenkörner der Wahrheit" werden gerettet und weitergedacht.
Kaum ein Thema hält Europa zur Zeit derart in Atem wie die Migration. Auch die Kirchen engagieren sich in diesem Gebiet. Wie begründen sie ihr Engagement und woran richten sie es aus? Das Stichwort «Heimat» bietet eine überraschende, aber aussichtsreiche Perspektive an. Heute wird Migration von Flüchtenden als Verheissung von Heimat und von Ansässigen als Bedrohung von Heimat erfahren. Auch die Bibel ist über weite Strecken ein Buch, das von Heimatverlust und Heimatsuche handelt. Die Autorinnen und Autoren erinnern daher an die biblisch-theologische Sicht, dass wir als Christinnen und Christen selbst in eine Migrationsexistenz getauft sind und wir in unseren Lebenswelten zugleich beheimatet und heimatlos sind. Vor diesem Hintergrund fragen sie zunächst nach einem theologischen und erst dann nach einem sozialethischen Zugang zur Problematik der Migration.
Wie gehen Menschen mit Demenz selbst mit ihrer Situation um? Wie tragen sie für sich und ihr Umfeld Sorge? Obwohl Michel Foucault den Begriff der Selbstsorge für viele Lebensbereiche wirkungsvoll in die Moderne übertragen hat, wird er in Bezug auf Menschen, die an Demenz erkrankt sind, kaum verwendet. Hier bestimmt die Fürsorgeperspektive die Diskussion. Franzisca Pilgram-Frühauf ändert in ihrer Untersuchung bewusst die Blickrichtung und stellt lebensgeschichtliche Erzählungen von Menschen mit einer beginnenden Demenz ins Zentrum. Diese Herangehensweise wirkt defizitorientierten Deutungsmustern entgegen und fördert die gesellschaftliche Würdigung der Betroffenen. Anhand von Lebensgeschichten wird das breite Spektrum spiritueller Selbstsorge zwischen Trost, Sehnsucht und Schmerz aufgezeigt. Mehr als deutlich wird, dass die Sorge um sich selbst über das eigene Spiegelbild hinausgeht.