You may have to Search all our reviewed books and magazines, click the sign up button below to create a free account.
Tobias Franzheld gibt einen Einblick in aktuelle Herausforderungen des bundesdeutschen Kinderschutzsystems. Auf der Basis einer Vergleichsstudie stellt er relevante Akteure sowie ihre besonderen Aufgabenschwerpunkte gegenüber. Der Verdacht bildet dabei ein Scharnier, um professionssoziologische Reflexionen, handlungsfeldspezifische Rahmenbedingungen und berufliche Besonderheiten in methodisch kontrollierter Form zu einem integrativen Konzept zu verbinden. Die Studie schließt die Forschungslücke beruflicher Quervergleiche und rekonstruiert interdisziplinäre Kooperationskontexte, die sich exemplarisch für Vertreter aus Medizin, Polizei und Sozialer Arbeit in der Bewältigung von Kindeswohlgefährdungen und ihrer neuen beruflichen Arbeitsanforderungen ergeben.
Der Band stellt die Frage nach den Konstitutionsbedingungen von pädagogischen Institutionen als zentrale Mechanismen der (formalen) Durchsetzung der Jugendphase ins Zentrum. Dabei rücken Momente des Auseinanderdriftens von (sozial-)pädagogischen Institutionalisierungen und sich wandelnden Praktiken von Jugend in den Fokus und es wird ausgelotet, wann und in welcher Form sich darin Krisen von Institutionen des Jugendalters abzeichnen und diese dazu herausfordern, sich neu zu positionieren. Ziel ist es, die Institutionenperspektive innerhalb der erziehungswissenschaftlichen Jugendforschung zu schärfen und mit ihr diagnostizierte Krisen offenzulegen, sodass sowohl ‚die‘ Jugend und ihre krisenhaften Institutionen als auch die Krise der Institutionen und (ihre) Jugend klarer konturiert werden (können).
In diesem Open-Access-Buch entwickelt Julian Sehmer einen Ansatz, mit dem sich die (Re)Produktion von sozialen Normen und ethisch-normativen Ordnungen und deren Bedeutung in sozialpädagogischen Praxen rekonstruieren lassen. Die Analysen verbinden dabei reflexive Limitierungsanalysen der Forschungspraxis mit einer ethnographischen Untersuchung einer sozialpädagogischen Handlungspraxis im Kinderschutz als Basisfeld für die Entwicklung der des Ansatzes als Forschungsheuristik. Als Ergebnis liegen neben dem entwickelten Ansatz Ergebnisse zu spezifischen Verzerrungen in Forschungszugängen sowie Befunde zu Praktiken, organisationalen Rahmungen und gesellschaftlichen Kontexten für die (Re-)Produktion sozialer Normen im sozialpädagogisch verantworteten Kinderschutz vor.
Seit ihren Anfängen befindet sich die Sozialpädagogik in einem Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle sowie zwischen Familie und Staat. Sie bekämpft soziale Ungleichheiten und zugleich reproduziert sie diese in der Adressierung von sozialen Problemlagen. Die hieraus resultierenden Schwierigkeiten und Konflikte konturieren sich historisch und feldspezifisch unterschiedlich und produzieren je spezifische Diskurse und Praktiken der Legitimation von Eingriffen. In diesem Band werden solche Diskurse und Praktiken differenziert betrachtet und theoretisch und empirisch reflektiert.
Der Band stellt zentrale Theoriefiguren der Kinder- und Kindheitsforschung zur Diskussion und führt historische, theoretische und empirische Beiträge aus Geschichts-, Sozial- und Erziehungswissenschaften zusammen. Gegenstand sind kindheitsbezogene Problemstellungen wie Agency, Chancengleichheit, Partizipations- und Ressourcengerechtigkeit, Wohlbefinden, Flucht, Migration, Kinderrechte und Kinderschutz. Darüber hinaus werden die Bedingungen des Aufwachsens und die Lebenslagen von Kindern mit Bezug zur Forschung mit Kindern und zu Kindheit(en) reflektiert.
Welche Konstellationen, Probleme und Entwicklungen können Professionalität in der Sozialen Arbeit einschränken oder bedrohen? Unter dieser Fragestellung greifen die Beiträge des Bandes einen bisher nur selten fokussierten Aspekt der Professionsforschung auf. Aus der Breite des gesamten Handlungsfeldes werden Beispiele gezeigt, in denen problematische und letztlich störende Auswirkungen auf professionelles Handeln festzustellen sind. Bedrohungen und Einschränkungen werden in vielfältiger Weise in Bereichen wie Schulsozialarbeit, Familienarbeit, Erwachsenenpsychiatrie und Jugendhilfe dargestellt und analysiert.
Das gesellschaftlich verbreitete und große Interesse an einem Leben als Aussteiger behandelt Sascha Bachmann erstmals soziologisch, und widmet sich somit der Frage: „Was ist mit denen, die es durchziehen?“ Auf der Basis empirischer Untersuchungen verschiedener Fälle und unter der Verwendung der Zivilisationstheorie von Norbert Elias entwickelt der Autor eine erste Theorie zum Phänomen der Zivilisationsflucht – sowie eine Kritik der darin angestrebten Form der Selbstverwirklichung.
Inklusion ist ein mehrdeutiger sozialer, politischer und pädagogischer Begriff, der von einer Vielzahl an Disziplinen zunehmend auch als analytische Kategorie gefasst wird. Die Beiträger*innen erweitern diesen theoretisierenden Zugang und setzen dabei den Fokus auf das Verhältnis von Inklusion und Grenzen. Aus interdisziplinärer Perspektive zeigen sie, dass Grenzen und Grenzziehungen nicht nur dem Gegenstand Inklusion immanent sind, sondern Inklusion selbst die Logiken und Grenzen disziplinärer Diskurse verschiebt - was einen neuen Blick auf politische Partizipationsfragen, wechselseitige Zu- und Anerkennungsverhältnisse und pädagogische Imperative zulässt.
Aktuelle Diskussionen um den Schutz von Kindern vor Gefahren für ihr Wohl beziehen neben Einrichtungen und Diensten der Kinder- und Jugendhilfe nun auch verstärkt weitere Akteure ein. So stehen gerade auch Schulen zunehmend vor der Herausforderung, Anzeichen von Kindeswohlgefährdung und erzieherischem Bedarf nachzugehen und entsprechende Schritte für die qualifizierte Bearbeitung innerhalb der Schule und im Zusammenwirken mit der Jugendhilfe einzuleiten. Hier eröffnet sich ein weiteres Kooperationsfeld von Jugendhilfe und Schule. In diesem Buch wird der Frage nachgegangen, welchen Beitrag die Kooperation zwischen Schulen und der Kinder- und Jugendhilfe für den professionellen Umgang mit Kindeswohlgefährdung und erzieherischen Bedarf bieten kann.
Die »Soziologie« ist das Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS). Die Zeitschrift fördert die Diskussion über die Entwicklung des Fachs, informiert über die Einbindung der deutschen Soziologie in ihren europäischen und weltweiten Kontext und dient dem Informationsaustausch über die Arbeit in den Sektionen und Arbeitsgruppen innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.