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Literary museums today must respond to new challenges; the traditional image of the author’s home museum as a sacred place of literary pilgrimage centered around a national hero has been questioned, and literary museums have begun to develop new strategies centered not only on biography, but also literary texts, imagined spaces, different readers, historical contexts, architectural concepts, and artistic interventions. As this volume shows, the changing of spaces asks how literary museums create new ways of interlinking real and literary spaces, texts, objects, readers, and tourists.
Literaturausstellungen bieten zahlreiche Perspektiven für literarästhetische Erfahrungen im Raum. Literatur wird dabei nicht auf ihre Trägermedien reduziert, sondern als immaterieller Gegenstand betrachtet. Diesem Ansatz folgend untersucht Sebastian Bernhardt die didaktischen Potenziale von Ausstellungen, die Literatur mittels Szenografie in den Raum übertragen. Neben einer Systematisierung der Möglichkeiten solcher Übertragungen erschließt er die sich daraus für eine mediale Erweiterung des Literatur- und Medienunterrichts ergebenden Potenziale. Damit liefert er spezifische Einsichten in die genuin literarästhetischen Erfahrungen im Ausstellungsraum.
Literaturmuseen basieren auf der Heroisierung von Einzelpersonen und repräsentieren dadurch ein ›weiߋ und ›männlich‹ geprägtes Bild des literarischen Kulturerbes. Mit dem Fokus auf die Ausstellbarkeit von Literatur stellt sich das Literaturmuseumswesen jedoch nicht gegen das patriarchale und nationale Fundament, sondern trägt vielmehr zur Aufrechterhaltung des Systems bei. Vanessa Zeissig untersucht die Debattengeschichte und formuliert eine progressive Institutionskritik. Sie setzt sich mit institutionellen Machtstrukturen, Ökonomisierung und anderen Missständen auseinander, analysiert die Verantwortung von Gestaltung und fordert schließlich eine politisierte Transformation von Literaturmuseen.
Die Analyse und Vermittlung von literarischen Texten des frühen 19. Jahrhunderts birgt Potenziale im Hinblick auf den Umgang mit Diversität, Zugehörigkeit und Ausgrenzung. Die Beiträger*innen fragen danach, wie kulturelle Vielfalt in der musealen sowie der literaturwissenschaftlichen Praxis zu kritischen Reflexionen und zu neuen Perspektiven auf kanonisierte Gegenstände führt. Im Zentrum steht dabei das Interesse an den Optionen der Darstellung von Diversität im Literaturmuseum und in der Literaturwissenschaft. Der Band führt theoretische und praktische Zugriffe zusammen und arbeitet somit auch an einer methodisch-theoretischen Vielfalt.
In "Die ZEIT" 24 vom 11. Juni 2015 äußerten sich Professoren unter dem Titel »Wir können das nicht verantworten« in unmissverständlichen, drastischen Worten über ihren Arbeitsplatz, die Hochschulen. Dauerstress ist angesagt, Qualität ist nicht börsennotiert. Hauseigen produzierte Bürokratie drängt sich in den Vordergrund. Wieder mal siegt die Macht über den Geist, aber diesmal selbstironisch applaudiert von Kollegen. Die Zeiten, da Professoren Lust und Muße hatten, abends mit Kollegen oder Studierenden in der Kneipe bis nach Mitternacht zu diskutieren, sind vorbei. Es herrscht lärmige Friedhofsruhe. Die Konsequenzen sind enorm. Professoren klagen darüber, dass überall, wo es ...
Das Verhältnis von Literatur und Ausstellung ist meist mit Blick auf die Frage nach der Ausstellbarkeit des Literarischen behandelt worden. Seltener wurde jedoch das Ausstellen als literarisches Dispositiv hinterfragt. Der Band versammelt interdisziplinär offene Ansätze, die einen doppelten Blick auf Ausstellungs- und literarische Praktiken werfen, und untersucht Wechselbeziehungen, die das Spannungsfeld Ausstellung/Museum/Literatur auszeichnen.
Das Jahrbuch dokumentiert die Verleihung des Kleist-Preises 2023 mit den Reden des Preisträgers Thomas Kunst, der Vertrauensperson der Jury Feridun Zaimoglu und der Präsidentin der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft Anne Fleig. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Beiträge der Jahrestagung 2023 der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft zu ›Kleists Berlin. Von der Stadtöffentlichkeit zur nationalen Öffentlichkeit‹ sowie Abhandlungen und Miszellen zu Kleists Werken. Rezensionen wissenschaftlicher Neuerscheinungen zu Kleist sowie seinen historischen und systematischen Kontexten beschließen den Band.
Im Museum kommt den Dingen eine entscheidende Wirkung zu. Das erweist sich besonders dann als Herausforderung, wenn - wie im Falle der Literatur und der Performancekunst - das vermeintlich »Eigentliche« als immateriell gilt. Die Beiträge des Bandes widmen sich der Frage, inwiefern materielle Dinge als Überbleibsel, Reste oder Relikte Erinnerungsstücke und Zeugen für eine kulturhistorische Entwicklung sein können oder ob sie vielmehr ein ästhetisches Erlebnis ermöglichen. Diskutiert werden Differenzen zwischen kulturtheoretischen Ansätzen, wissenschaftlichen Ansprüchen und praktizierter Kulturvermittlung, die sich im Umgang mit Konzepten der Aura, der Authentizität und der Originalität herauskristallisieren.
Unzuverlässiges Erzählen ist ein faszinierendes Phänomen. Wenn unsicher ist, ob dem Geschilderten getraut werden kann, eröffnen sich Möglichkeiten der Interpretation. Das gilt nicht nur für klassische Belletristik, sondern bereits für Kinderliteratur und Bilderbücher, darüber hinaus auch für unterschiedliche Medien wie Hörspiele, Filme und sogar Computerspiele. Immer wieder treten Fälle täuschenden Erzählens auf oder es wird erst nach und nach klar, dass die geschilderten Ereignisse so nicht stattgefunden haben können. Sogar Ausstellungen können Täuschung, Illusion und Unzuverlässigkeit thematisieren oder inszenieren. Didaktisch bieten sich darauf aufbauend Möglichkeiten z...