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Auswärtige Kulturpolitik (AKP) vertritt als Teil der Außenpolitik die Interessen Deutschlands. Zugleich soll sie dialogisch angelegt sein. Dieses Spannungsfeld repräsentativer und kommunikativer Aufgaben hat Heike Denscheilmann anhand der Tourneeausstellungen des Goethe-Instituts e.V. und des Instituts für Auslandsbeziehungen e.V. von 1990 bis 2010 untersucht. Sie entwickelt sieben Typen von Tourneeausstellungen und macht sichtbar, welche Themen und Formate die Ausstellungsarbeit prägen. Zudem beleuchtet die Autorin die Ziele der Kulturarbeit im Ausland, Leerstellen in den politischen Konzepten, die Machtposition der Mittlerorganisation in der AKP und die nationalen Interessen im internationalen Ausstellungswesen.
Anna Kaitinnis untersucht unter Heranziehung transformationstheoretischer Ansätze Zusammenhänge zwischen auswärtiger Kulturarbeit und externer Demokratieförderung am Beispiel des Goethe-Instituts in Argentinien (1982-1989) und Chile (1988-1994). Von ihren Erkenntnissen leitet sie konkrete Handlungsempfehlungen für die auswärtige Kulturarbeit des Goethe-Instituts in Ländern ab, die sich in einem Demokratisierungsprozess befinden. Diese Empfehlungen sind ebenfalls für andere Akteure auswärtiger Kulturarbeit wie auch für zukünftige Konzeptionen einer Auswärtigen Kulturpolitik gewinnbringend.
Meilenstein literarischer Karrieren und Gatekeeper des Literaturbetriebs, entscheidendes Instrument der Kulturförderung und Außenkulturpolitik, Rückzugsort und Inspirationsquelle für Schreibende, Drehkreuz künstlerischer Mobilität – all dies und vieles mehr sollen deutsche Residenzprogramme im Ausland sein. Zu diesem globalen, von Akteuren wie dem Auswärtigen Amt und dem Goethe-Institut koordinierten Netzwerk gehören ambitionierte Institutionen wie die Villa Massimo in Rom, die Villa Aurora in Los Angeles, die Villa Kamogawa in Kyoto und die Kulturakademie Tarabya in Istanbul. Welche Ziele verfolgen diese und weitere deutsche Residenzprogramme im Ausland? Nach welchen Kriterien fördern sie Literatur? Was für ein Bild literarischen Schaffens kultivieren sie? Welche Wirkungen hat diese Förderung auf die Formen der Literatur und des Literaturbetriebs, welche Effekte hat sie für die Schreibenden? Mit diesen Fragen setzt sich der vorliegende Band auseinander, indem er ein breites Spektrum von politikwissenschaftlichen, kultursoziologischen und literatur- bzw. theaterwissenschaftlichen Ansätzen und Fallstudien zusammenführt.
Showcases a range of empirical studies that highlight the potential, inclusivity, and durability of the strategic narrative approach to International Relations
Wir erleben eine Zeitenwende - in unserer globalisierten Welt verweben sich zunehmend politische, ökonomische, ökologische und kulturelle Prozesse. Die neue Vielfalt und der damit verbundene anstehende Paradigmenwechsel fordern die Kulturpolitik auf allen Ebenen. Das traditionelle kulturpolitische Verhältnis von Innen und Außen steht ebenso zur Debatte wie die Identitätspolitik, der Umgang mit kulturellem Erbe und Diversität, die Rolle der Künstler sowie die Inhalte und Formen der kulturellen Bildung und Kulturvermittlung. Das Jahrbuch für Kulturpolitik 2017/18 versammelt neben Vorträgen des 9. Kulturpolitischen Bundeskongresses 2017 »Welt.Kultur.Politik.« weitere Beiträge u.a. von Pankaj Mishra, Ulrike Guérot, Monika Grütters, Milo Rau, Andreas Reckwitz, Monica Juneja, Wolfgang Merkel, Birgit Mandel, Sigmar Gabriel und Harald Welzer.
Kulturdialog, Interkultureller Dialog, Islamdialog, Transformationsdialog - wer spricht da eigentlich mit wem und vor allem wie? Vom 11. September 2001 bis zu den Umbrüchen in der arabischen Welt 2011 gewährt das Buch spannende und ausführliche Einblicke in das Dialogverständnis und die Diskurspraxis der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik. Anhand der vom Autor geführten Interviews mit Vertretern vom Auswärtigen Amt, dem DAAD und dem Goethe-Institut wird die Diplomatensprache in bislang einmaliger Form interdisziplinär unter die philologische Lupe genommen. Vorschläge für einen künftigen Dialog im historisch wie gegenwärtig hochdynamischen Mittelmeerraum ergänzen die Analysen.
Diese Dissertation wurde im Jahr 2015 zweimal ausgezeichnet: Die Autorin erhielt dafür den ifa-Forschungspreis Auswärtige Kulturpolitik des Instituts für Auslandsbeziehungen in Stuttgart und den ENCATC Research Award on Cultural Policy and Cultural Management des European Network of Cultural Administration Training Center in Brüssel.
Aron Weigl geht der Frage nach, welche Rolle Kinder in der deutschen Auswärtigen Kulturpolitik spielen. Er untersucht empirisch-qualitativ Projekte und Programme für Kinder, um die Bedeutung von konzeptioneller Zielgruppenorientierung und Methoden der künstlerisch-ästhetischen Bildung für die allgemeinen Ziele von Auswärtiger Kulturpolitik herauszustellen. Neben der Bestandsaufnahme von relevanten Akteuren auf diesem Feld liefert die Forschung Erkenntnisse über Kriterien von Projekten zur Förderung von transkulturellen Lernprozessen.
Vor dem Hintergrund neuer Machtkonzepte wie Soft Power und Nation Branding hat die Auswärtige Kulturpolitik als „dritte Säule“ deutscher Außenpolitik einen erheblichen Bedeutungszuwachs erfahren. Hannah Bauersachs erklärt und analysiert, wie das deutsche Image im Ausland mithilfe professionell geplanter Kampagnen gezielt beeinflusst werden soll, welche Rolle Kultur als außenpolitisches Instrument spielt und wie die Grenzen zwischen Außenkulturpolitik und Wirtschaftsförderung dabei zusehends verschwimmen. Anhand einer theoretischen und historischen Einordnung wird herausgearbeitet, wie sich die AKBP unter dem Einfluss neuer Machtkonzepte gewandelt hat und aufgezeigt, dass ein einschneidender Paradigmenwechsel stattgefunden hat.