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This study analyses how immigrant and ethnic-minority writers have challenged the understanding of certain national literatures and have markedly changed them. In other national contexts, ideologies and institutions have contained the challenge these writers pose to national literatures. Case studies of the emergence and recognition of immigrant and ethnic-minority writing come from fourteen national contexts. These include classical immigration countries, such as Canada and the United States, countries where immigration accelerated and entered public debate after World War II, such as the United Kingdom, France and Germany, as well as countries rarely discussed in this context, such as Brazil and Japan. Finally, this study uses these individual analyses to discuss this writing as an international phenomenon. Sandra R.G. Almeida, Maria Zilda F. Cury, Sarah De Mul, Sneja Gunew, Dave Gunning, Kristina Iwata-Weickgenannt, Martina Kamm, Liesbeth Minnaard, Maria Oikonomou, Wenche Ommundsen, Marie Orton, Laura Reeck, Daniel Rothenbühler, Cathy J. Schlund-Vials, Wiebke Sievers, Bettina Spoerri, Christl Verduyn, Sandra Vlasta.
***Angaben zur beteiligten Person Sievers: Dr. Wiebke Sievers ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie ist Leiterin des WWTF-Projekts »Literature on the Move«, das sich mit Migration und Literatur in Österreich beschäftigt.
Exile is usually defined as the time one lives elsewhere, involuntarily separated from home. However, exile can also be conceptualized more broadly as a process already starting at home, while traveling into exile and/or before arriving in the place of exile. These are the early stages of exile. They include the sense of alienation at home for political, racist, religious, cultural or linguistic reasons, also for reasons of sexual orientation or censorship. Pondering the pros and cons of exile, establishing networks of resistance, matters of bureaucracy or learning a new language are just some of the additional aspects. Based on a conference held at Loyola University Chicago in 2018, this vo...
Welche Rolle spielt Literatur im Prozess gesellschaftlicher Veränderung durch Migration? Postmigrantische Literaturgeschichte etabliert einen feldtheoretischen Neuansatz. Sie betrachtet Migrant*innen als festen Bestandteil literarischer Felder, ohne gesellschaftliche Ungleichheit aus dem Blick zu verlieren. Am Beispiel Österreich illustriert Wiebke Sievers, wie sich im Zuge der Nationalisierung unbewusste Grenzziehungen in literarische Felder einschreiben und wie Vladimir Vertlib, Dimitré Dinev, Julya Rabinowich sowie Anna Kim diese mit je eigenen Positionierungen überwinden. Sie entwickeln sich damit zu relevanten, aber nur teils gehörten Stimmen in der öffentlichen Auseinandersetzung über Migration.
Die Studie "Existentialismus in Österreich. Kultureller Transfer und literarische Resonanz" untersucht, wie das Freiheitsdenken und -schreiben des Pariser Kreises um Jean-Paul Sartre nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich aufgenommen wird, in alliierten und unabhängigen Periodika, am Theater, im akademischen Bereich, als Mode und Subkultur sowie als literarischer und philosophischer Impuls für kommende Schriftstellergenerationen.
Die von Otto Basil herausgegebene Zeitschrift »PLAN« (1945–1948) war ein wichtiges Forum, das mit T.S. Eliot, Bertolt Brecht oder Boris Pasternak nach dem Zweiten Weltkrieg wieder moderne Literatur aus dem Ausland veröffentlichte und jüngeren österreichischen Autor*innen wie Ilse Aichinger, Milo Dor, Hans Lebert und Friederike Mayröcker erste Publikationsmöglichkeiten bot. Der vorliegende Band zeigt, wie literarische und essayistische Texte von einer frühen Vergangenheitsbewältigung geprägt waren und analysiert das Zusammenspiel von politischem Identitätsdiskurs, individuellem und kollektivem Gedächtnis im personellen Umfeld der Zeitschrift sowie in ausgewählten Beiträgen. Th...
Migration und die zunehmende Vielfalt der Gesellschaft fordern Kulturinstitutionen und die Kulturpolitik heraus. Das betrifft nicht nur die Frage der »Kanonisierung« dessen, was als »Hochkultur« gilt, sondern auch die Kulturproduktion selbst: Wer spricht, wer darf worüber sprechen? Welche Geschichten werden erzählt und damit sichtbar gemacht? Wer ist »wir« und wer sind »die Anderen«? Die Beiträge des Bandes bringen die Ergebnisse des Forschungsprojekts »Kulturproduktion in der Migrationsgesellschaft« (KultMIX) in einen Dialog mit der kulturellen und kulturpolitischen Praxis. Ihre innovativen Perspektiven verschaffen neue Einsichten in die Möglichkeiten und Herausforderungen im Umgang mit Migration, Diversität und gesellschaftlichem Wandel.
Tarvis, Triest, Jesolo. Wenn die Österreicher über die Grenze in den Süden fahren, werden sie mehr als bloß sentimental. Bewusst als Österreicher fühlen sie sich einfach erst im Ausland. Was man daheim mit dem viel zitierten Grant belegt hat, verteidigt man im Ausland mit Stolz. So erklären die Österreicher gern, warum sie spezieller sind als andere. Raffinierter. Warum sie Witz haben. Und nicht so bierernst sind wie die Deutschen, die im Ausland immer nur die Fehler gegenüber dem funktionierenden Daheim suchen. Das Daheim der Österreicher ist nicht das Funktionieren. Es ist das Ideal. Und so schwillt spätestens auf dem Vaporetto in der Lagune von Venedig der Kamm vor Stolz: War das nicht alles früher Österreich? Waren «wir» nicht einmal groß? Reichte das Land nicht bis zur Adria? Österreicher bist du erst in Jesolo sucht nicht nach einer Sentimentalität oder nach der österreichischen Größe in der Vergangenheit. Gefahndet wird nach dem Mindset, welches das Land seit seiner Verkleinerung 1918 und einer behaupteten «Stunde Null» 1945 geprägt hat. Zu erkennen ist dieses Mindset erst mit dem Grenzübertritt. Und dem Blick hinüber nach Hause.