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"Ich glaube an das Böse im Menschen, daran, dass jeder von uns ein Messer trägt." ( Bettina Wilpert: Jeder von uns trägt ein Messer) "Kriminalromane sind anti-emanzipatorisch, oder kürzer und brutaler: Krimis sind rechts." (Frieder Vogelmann: Entsolidarisierung als Programm. Eine Polemik) "Immer aber würde ich verteidigen, dass der Kriminalroman die Realität am reichhaltigsten abbildet." (Alf Mayer: Wie viel Realität darf es denn sein?) "Häuser brennen öfter ab, Menschen sterben öfter bei einem Brand. Meistens weil ein Zigarettenstummel im Müll noch nicht aus ist. In diesem Fall jedoch war es kein Zigarettenstummel. Es war kein Unfall. Der Brand wurde gelegt, um Menschen zu brechen." (Nadire Y. Biskin: Solinger Messer) "Das typische Verhalten vor Gericht geht in Richtung serviler Demut. Mir war das zuwider. Wie sollte ich einem Justizsystem, das ich ablehne, demütig gegenübertreten?" (Ein Interview: Der Bankräuber Thomas Meyer-Falk) "When he wakes in the stinking flophouse room, having fallen from the narrow bed, he looks at the palm of his left hand and sees there the pentagram he's yet to draw." (Timothy J. Jarvis: A Monster Dreams)
Der Sammelband widmet sich dem spezifischen Verhältnis von Animation und verschiedenen Transformationsprozessen. In den geplanten Aufsätzen werden (Ver-)Wandlungen von Formen und Körpern, von Zeit und Raum, aber auch der Wandel von wissenschaftlichen Definitionen oder (inter-)kulturellen Bezügen untersucht. Ziel ist es, die Wandlungsfähigkeiten der Animation in den Blick zu nehmen und ihre Umgestaltungs- und Umsetzungs- und Übersetzungsleistungen als Phänomene genauer zu beschreiben.
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Seit 2013 erscheinen die "metamorphosen" vierteljährlich in Berlin. Im jungen "Magazin für Literatur und Kultur" stehen unveröffentlichte, neue Lyrik und Prosa neben Essays, Rezensionen, Porträts und ausführlichen Interviews. Hier und jetzt, mit der elften Ausgabe, wird ein Neubeginn gewagt. Denn ab sofort erscheint das Magazin beim Verbrecher Verlag - und im neuen Look. "Außenrum" heißt das neue Thema entsprechend. Könnte man meinen. Das Wort aber verweist nicht nur auf Cover, Weißraum, Titel und Typografie, vielmehr wird hier die Frage der Verpackung allgemeiner gestellt: Ist die Verpackung der neue Inhalt? Wann wird Verpackung zum Inhalt, wann wird das Außen zum Innen? Welche Verpackung geben wir uns heute, wie gestalten wir uns - welche Rollen nehmen wir an - offline und online, in sozialen Medien und Co.? Antwortversuche gibt's hier, drinnen, in den "metamorphosen 11". Mit Beiträgen von u.a. Tobias Amslinger, Hannes Bajohr, Moritz Gause, Kerstin Grether, Kinga Tóth und Wolfgang Welt.
"Die schönste Serie, die es überhaupt gibt, ist die Serialität der gelebten Tage. In Interferenz mit dieser Subjektserialität läuft die fast genauso schöne objektive Serialität der Medien; der Zeitungen und Zeitschriften, der Dailies und Weeklies. In Französisch laufen die beiden Phänomene in dem einen Wort 'Journal' zusammen: Tagebuch und Zeitung." (Rainald Goetz, Mosse-Lecture im Mai 2012, Berlin)
Verlassen wir also die Hörsäle und die Cafés, die Lesezimmer und den Ohrensessel, um den Arbeitskraftbesitzern zu folgen, in die verborgene Stätte der Produktion, an deren Schwelle zu lesen steht: "No admittance except on business." Diese Ausgabe der metamorphosen ist dem scheinbar alltäglichsten Thema unserer Gesellschaft gewidmet: der Arbeit. Doch die ist nicht so einfach zu greifen: In vielen (aber nicht allen) Bereichen verliert die klassische Trennung von Arbeit und Freizeit ihre Bedeutung. Immer öfter wird Freizeit zu Arbeit, sieht Arbeit wie Freizeit aus. Gleichzeitig hat es den Anschein, als wäre die Arbeit in der gegenwärtigen Literatur die große Abwesende. Sie findet irgendwo im Hintergrund statt und bestimmt weder Figuren noch Form.
Gehen, das heißt auch: flanieren, spazieren, sich treiben lassen, Umwege nehmen. Im Gehen zeigt sich die Kartographie unseres raumbezogenen Möglichkeitssinns. Als eine von den Umständen bedingte Praxis wird es im Gehen aber auch immer dort reizvoll, ja, gefährlich, wo den Gehenden Grenzen gesetzt werden: Wo Werbung, Straßenschilder, Mauern und Zäune unsere Gehgeschwindigkeiten bestimmen. Wo inmitten der Architektur unsere Emotionen geformt werden. Und wo zwischen den Rastern der Norm – von der Bordsteinkante bis zur Skyline – die Stadt aufscheint.
14 Autor:innen begeben sich auf eine Reise entlang der Berliner Aorta. Die U-Bahnlinie 8 durchquert die Stadt von Norden nach Süden, sie ist ein Abbild unserer Welt: laut, rigoros, absurd und schön. 24 Stationen. 24 Welten. 24 Vorurteile. Es gibt hierzulande wohl kaum eine U-Bahnlinie, die einen dubioseren Ruf hat als die U8: überfüllt, laut, dreckig, abgründig, gefährlich, verdrogt, unberechenbar. Tatsache ist: Die U8 ist eine spezielle U-Bahnlinie, ein Schmelztiegel und Hexenkessel, ein Hieronymus-Bosch-Gemälde in Bewegung. Wer sich auf sie einlässt, ihr und ihren Passagier:innen vorbehaltlos begegnet und mit ihnen durch die pulsierende Hauptschlagader treibt, wird diese Stadt, die...
Angst, die: Sag mir, wovor du Angst hast, und ich sage dir, wer du bist. Sag mir, wovor du Angst hast, und ich sage dir, wo du stehst. Sag mir einfach, wovor du Angst hast. Die neuen metamorphosen haben sich dem Horror verschrieben, dem sublimen und dem drastischen Grauen, dem gesellschaftlichen und individuellen Schrecken. Wir fragen uns: Wer sind die lebenden Toten, heute, am Beginn des neuen Jahrtausends? Wer versteckt sich unter eurem Bett? Taugen Zombies noch als Schreckensbringer und wenn nein, welche Gruselgeschichten treiben uns heute um? Was muss ein Text haben, um so richtig grausig zu sein, im dauerwachen Jahr 2020?
Was sind queere Narrative? In welchem Verhältnis stehen Sprache, Repräsentation und queere Körperlichkeit? Gibt es queere Tabuthemen? Ist queere Literatur zwangsläufig Aktionismus? Also queere Literatur als Littérature engagée? Wir schlängeln uns mit unserer neuen Ausgabe durch Farben und Formen queerer Literatur, stürzen uns ins Begehren und Nicht-Begehren, besiedeln Vielfältigkeit und verknüpfen Singularitäten – queer, kritisch, und beautifully eccentric!